Wenn du zu diesem Text gefunden hast, hast du vermutlich in der Schulzeit schlechte Erfahrungen mit dem Lernen von Sprachen gemacht. Vielleicht war es der fiese Lehrer oder vielleicht hast du einfach kein Talent zum Sprachenlernen.
Wie deine Lehrer drauf waren, können wir nicht beurteilen, aber zumindest der zweite Punkt sollte dir beim Lernen einer neuen Sprache wirklich nicht im Weg stehen. Klar, einigen Menschen scheint das Lernen von Fremdsprachen leichter von der Hand zu gehen als anderen. Trotzdem ist jeder Mensch fähig, eine neue Sprache zu lernen. Um das zu sehen, musst du dich nur bei unseren Nachbarn im Norden oder in den Niederlanden umschauen: Hier spricht ein Großteil der Bevölkerung gut oder sehr gut Englisch, oft auch noch Deutsch oder eine andere Sprache. Die Einwohner dieser Länder sind uns natürlich nicht genetisch überlegen, was das Sprachenlernen angeht. Sie haben lediglich andere Umstände und Motivationen zum Lernen.
Wenn du in der Schule statt in Fremdsprachen in anderen Fächern geglänzt hast, dann trägst du wahrscheinlich Talente in dir, von denen du nie gedacht hättest, dass sie dir beim Sprachenlernen helfen.
Für dich sind das gute Nachrichten, denn du musst nur eine gute Motivation zum Sprachenlernen finden. Unser Expertentipp ist daher: Nutze die Talente, die du hast, um eine neue Sprache zu lernen. Wir bieten dir dafür einen Denkanstoß.
„Ich war schon in der Schule schlecht, wenn es ums Sprachenlernen ging. Gut war ich immer in …
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… Naturwissenschaften und Mathe.“
Wenn deine analytische Denkweise dir bei den Naturwissenschaften und der Mathematik Durchblick verschafft hat, dann kannst du sie auch beim Sprachenlernen anwenden: Vielleicht kannst du dem Entschlüsseln von grammatischen Strukturen oder der Erforschung von Etymologie etwas abgewinnen. Auch wenn Grammatik keiner mathematischen Logik folgt, kann es für den Wissenschaftler in dir spannend sein, herauszufinden, wie eine Sprache aufgebaut ist und welche Prinzipien dabei angewendet werden.
… Sport.“
Man muss unseren – selbsternannten – Sprachmuffel Elias nur einmal kurz anschauen, um zu wissen: Der Typ ist sportlich und tut regelmäßig etwas für seinen Körper. Hast du schon erraten, welche Stärke ihm beim Sprachenlernen hilft? Genau: Durchhaltevermögen. Genau wie beim Sport muss man beim Sprachenlernen dran bleiben. Mach dir einen Trainingsplan und halte dich daran. Das Gute ist: 15 Minuten Sprachen lernen am Tag reichen bereits aus und lassen sich leicht in deinem Kalender unterbringen. Mit Babbel kannst du außerdem überall lernen, denn zum Training brauchst du als einziges Gerät nur ein Smartphone, Tablet oder Computer.
… Kunst.“
Ein künstlerisches Talent hattest du wahrscheinlich von Anfang an, aber wie viele Schulhefter hast du bekritzelt und wie viele Radiergummikrümel von deinem Tisch gewischt, bevor du so richtig gut wurdest? Den Willen zum Üben kannst du auch gut auf das Sprachenlernen anwenden. Vielleicht liegt dir als kreative Seele stures Auswendiglernen nicht, dann geh gleich von Anfang an kreativ mit der Sprache um: Zeichne einen Comic, doodle neue Vokabeln, mach dir selbst ein Memoryspiel, verwende farbkodierte Lernkarten … Du bist kreativ, also lass dir neue Lernmethoden einfallen!
… Musik.“
Wenn du gut in Musik warst, dann ist dein Gehör wahrscheinlich gut trainiert. Das kommt dir sehr gelegen, wenn es um die Aussprache deiner neuen Sprache geht. Wenn das nicht intuitiv klappt, dann lies dich am besten einmal in die Phonetik ein, also den Teil der Sprachwissenschaft, der sich mit Lauten beschäftigt. Genauso, wie du auf dem Klavier eine bestimmte Taste drücken musst, um eine bestimmte Note erklingen zu lassen, werden auch sprachliche Töne in bestimmten Regionen im Mund gebildet. Wenn du das Internationale Phonetische Alphabet (IPA) lernst, kannst du deine neue Sprache wie ein Notenblatt lesen. Musik mit fremdsprachigen Texten ist außerdem eine der schönsten Arten, eine Sprache zu lernen. Und falls dein Talent für Musik auch das Singen umfasst, dann lass dir gesagt sein: Besser als Nachsprechen ist nur Nachsingen!
… Geschichte und Geografie.“
Wer sich geschichtliche Daten merken kann oder sich erinnert, wo der Tiber entspringt, wo er lang fließt und wo er mündet, der hat mit ziemlich hoher Sicherheit ein gutes Gedächtnis. Mach dir dieses gute Gedächtnis beim Vokabellernen zunutze. Auch nützliche Phrasen kannst du dir so einprägen. Und bevor du dich versiehst, setzt du in diese auswendig gelernten Phrasen deine eigenen Vokabeln ein und bildest so deine eigenen Sätze.
… Informatik.“
Programmiersprachen sind zwar künstliche Sprachen, aber bestimmte Aspekte lassen sich trotzdem übertragen. Was immer dir hilft, um deine Programmiersprachen zu lernen: Mach das gleiche, wenn es um natürliche Sprachen geht. Vielleicht bedeutet deine Affinität zu Computern auch, dass du dich oft im Internet bewegst und ganz gerne mal zockst. Tritt Gruppen und Foren in deiner Lernsprache bei oder spiel ein Multiplayer-Spiel in deiner neuen Sprache. Kein Lehrer kann dich so schnell und so effektiv korrigieren wie eingeschworene Grammatikliebhaber im Netz …
… Deutsch.“
Wenn Deutsch dein bestes Fach in der Schule war, dann scheint ja zumindest schon mal das Lernen deiner Muttersprache ziemlich gut geklappt zu haben. Bau darauf auf – vielleicht, indem du eine Sprache lernst, die dem Deutschen ähnlich ist. Wenn du immer gut Gedichte auswendig lernen konntest, dann wende das auch auf das Sprachenlernen an. Bestimmt liest du außerdem gern. Warum liest du nicht mal ein Buch in deiner Lernsprache?
„Ich war gar nicht besonders gut in der Schule, ich war eher der Klassenclown.“
Wer vor der ganzen Klasse Witze reißen kann, braucht schon eine Menge Selbstvertrauen. Das kannst du nutzen, um deine neue Sprache gleich von Anfang an so viel wie möglich zu sprechen – selbst, wenn du dich noch nicht bereit dafür fühlst. Kleine Erfolgsmomente, wie jemanden nach dem Weg zu fragen oder ein Essen in deiner neuen Sprache zu bestellen, können für die Motivation Wunder wirken. Außerdem bringst du wahrscheinlich eine gehörige Portion Selbstironie mit und hast keine Angst davor, dich auch mal lächerlich zu machen … und das gehört zum Sprachlernprozess dazu!