Als meine Bekannte Phoebe nach Berlin kam, um ihren ersten Marathon zu laufen, habe ich natürlich mein Bestes getan, um einen strategischen Platz an der Strecke zu finden und sie anzufeuern. Während ich also gewartet habe, dass sie ins Ziel rennt, wurde mir bewusst, dass sie an diesem Tag schon länger lief, als ich wach war. Sie hat mich so beeindruckt, dass ich mir vornahm, auch mit dem Rennen anzufangen.
Nur gibt es dabei ein Problem: Mir gefällt die Idee, dass ich laufe – speziell alle Vorteile, die daraus entstehen: Gesundheit, Stressabbau, über eigene Grenzen herauswachsen, höhere Lebensqualität, mit Menschen ein Hobby teilen. Was mir aber gar nicht gefällt, ist, mich ständig neu motivieren zu müssen. Wenn es nämlich an der Zeit zum Laufen ist, regnet es immer gerade zufällig oder ich könnte mal wieder mit meinem besten Freund skypen oder mal gesund kochen oder die Wohnung saugen. Eine Ausrede ist leicht gefunden.
Tröstend ist dabei, dass das relativ normal ist. Vielleicht geht es dir ja ähnlich beim Sprachenlernen? In deinen Tagträumen führst du im Spanienurlaub eine interessante Unterhaltung. Du wolltest schon immer mal ein halbes Jahr im Ausland arbeiten. Oder du sehnst dich danach, das erste Mal einen fremdsprachigen Film im Kino ohne Untertitel zu sehen. Aber damit der Traum der neuen Sprache tatsächlich zur Realität wird, muss endlich Schluss damit sein, das Lernen zu verschieben! Aber wie geht das? Die Antwort ist einfach: Du musst es dir zur Gewohnheit machen, eine neue Sprache zu lernen. Nur so wird das Sprachenlernen zum festen Bestandteil deines Alltags. Nimm beispielsweise das Zähneputzen. Dass du deine Zähne putzt, ist das Normalste der Welt. Die Handlung ist kein Aufwand mehr, es kostet dich weder Energie noch stundenlange Planung, sondern es ist einfach eine Gewohnheit. Und wenn du es mal nicht tust, vermisst du es sogar! Wie kannst du dir also das Sprachenlernen zur Gewohnheit antrainieren? Wir haben dir einen 7-Tage-Plan ausgearbeitet, der dir in der ersten Woche dabei hilft, systematisch die Grundsteine zu legen, um deine neue Lieblingssprache zur Gewohnheit zu machen.
Tag 1
Das ist heute wichtig: Als ich mit dem Laufen angefangen habe, gab es lauter Tage, an denen ich aufstand und dachte: „Heute werde ich am Kanal entlanglaufen und durch den Park wieder zurück.“ Nur ist aus dem Vorsatz nie etwas geworden – bis ich den Tipp bekommen habe, die Hemmschwelle herunter zu setzen und mich zunächst einfach nur auf das Neue vorzubereiten, ohne es aber zu tun. Was heißt das? Nun, ich habe die Laufschuhe aus dem Karton geholt und angezogen – ohne danach rennen zu gehen. Auch, wenn ich das plötzlich wirklich wollte … Beim Sprachenlernen kannst du dir das gleiche Prinzip zu Nutzen machen: Dein erster Tag dient dazu, dass du deine bisherige Routine unterbrichst und die Rahmenbedingungen für das Sprachenlernen schaffst. Und das ist problemloser, als es klingt, denn Lernen mit einer App ist spielerisch in deinen Alltag integrierbar. Sieh es als Trockenschwimmen: Du legst den Grundstein deiner neuen Gewohnheit, indem du dich erstmal daran gewöhnst, etwas Neues zu tun.
Das machst du konkret: Lade dir die App einfach auf dein Handy, Tablet, PC oder gleich auf alle Geräte herunter. Mit einem Klick findest du die Übersicht aller Lektionen – und je nach Wissenstand suchst du dir schon mal eine Lektion aus, mit der du beginnen möchtest. Wenn du ohne Vorkenntnisse eine neue Sprache zu lernen beginnst, ist die erste Lektion selbstverständlich für dich die richtige. Wirf noch einen Blick auf die Grammatik-Kurse. Du wirst merken, dass du plötzlich ganz schön neugierig geworden bist!
Tag 2
Das ist heute wichtig: Beim Aufbauen einer neuen Gewohnheit fängst du mit kleinen Aufgaben oder Handlungen an, um dich dann schrittweise mehr und mehr zu fordern. Auch wenn du super große Lust hast, den ganzen Tag lang unregelmäßige spanische Verben zu büffeln, wird dich das spätestens am nächsten Tag ermattet zurück blicken lassen. Beim Sprachenlernen sind kleine Einheiten wichtig, die du in den kommenden Tagen üben und vertiefen kannst. Durch Wiederholung speicherst du dein Wissen in deinem Langzeitgedächtnis – was letztlich die ideale Motivation ist, denn so merkst du, dass Lernen wirklich etwas bringt. Du nutzt diesen Tag also, um wie gestern die Rahmenbedingungen zum Sprachenlernen zu schaffen und dann tatsächlich eine erste Lektion zu bearbeiten.
Das machst du konkret: Egal, ob du dich auf die Couch setzt während die Kartoffeln im Ofen backen, oder ob du beim Pendeln bist: Du nimmst genau wie gestern das Gerät deiner Wahl und öffnest mit einem Klick die App. Wähle deine erste Lektion aus. Höre zu, wie Wörter von Muttersprachlern ausgesprochen werden. Lerne neue Vokabeln mithilfe visueller Hilfen, fülle einen Lückentext aus, sprich die Wörter nach und lass dich von der Spracherkennung korrigieren. Eine Lektion beansprucht nur wenige Minuten deiner Zeit – und du wirst merken, wie effektiv du plötzlich Wartezeiten ausnutzen kannst. Stell dir vor, wie du morgen wieder mit dem Handy in der Hand neue Vokabeln üben wirst. Vielleicht sogar beim Zähneputzen!
Tag 3
Das ist heute wichtig: Bleib flexibel! Du bist spät dran und plötzlich ist es keine Option mehr, im Bus die nächste Lektion zu starten, weil du mit einem Jet-Ski zum Termin düsen musst? Das ist auf keinen Fall eine Ausrede, heute gar nicht mehr zu lernen, sondern einfach eine Möglichkeit, die nächste Gelegenheit beim Schopf zu packen. Und falls du dich wunderst, welche Gelegenheiten sich noch in deinem Alltag bieten, haben wir dir schon mal fünfzig herausgesucht. Zwar wirst du oft hören, dass feste Rituale wichtig sind, wenn du eine neue Gewohnheit aufbaust – aber auch bei festen Terminen kann mal etwas dazwischenkommen. Kurz: Verliere nicht deine Spontanität! Nehmen wir noch einmal das Beispiel des Zähneputzens. Es ist sinnvoller, die Gewohnheit zu haben, sich zweimal am Tag die Zähne zu putzen, als jeden Tag um halb acht morgens und um halb acht abends.
Das machst du konkret: Du notierst dir mindestens fünf Gelegenheiten während eines üblichen Tages, an denen du mithilfe der App eine neue Sprache lernen kannst. Auch wenn du schon deine liebste Uhrzeit gefunden hast oder du weißt, dass du beim Pendeln hervorragend lernen kannst, erledigst du heute deine Lektion noch mindestens an zwei anderen Orten oder zu anderen Zeiten. Wieso nicht bei einer Kaffeepause am Nachmittag? Oder abends vor den Nachrichten?
Tag 4
Das ist heute wichtig: Du bist schon auf dem goldrichtigen Weg, deine neue liebste Gewohnheit zum festen Bestandteil deines Tagesrhythmus werden zu lassen. Nun ist es an der Zeit, darüber nachzudenken, wie du das Sprachenlernen an sich strukturieren möchtest, damit du dank einer Variation deiner Lerntechniken effektiv die neue Sprache erlernst – und nicht tagein, tagaus das Gleiche machst. Nutze deine Zeit, um statt neuer Inhalte auch Wiederholungseinheiten zu starten. Trainiere einmal gezielt dein Hörverständnis, ein anderes Mal konzentrierst du dich auf die Rechtschreibung der kniffligsten Wörter, beim dritten Mal erweiterst du dein Vokabular zu einem Thema deiner Wahl. So verwurzelst du dein Sprachenlernen immer mehr, während du gleichzeitig abwechslungsreich in der Methodik bleibst!
Das machst du konkret: Heute startest du am Morgen nicht die anstehende Lektion, sondern klickst auf den Review Manager. Dieses Werkzeug ermöglicht es dir, das Wissen, das du dir in den vorherigen Lektionen angeeignet hast, noch einmal aufzufrischen und genau das zu wiederholen, was du in den vergangenen Lektionen noch nicht ganz beherrscht hast. So optimierst du zielgerichtet deine Schwächen. Im Anschluss kannst du in dein Vokabelheft notieren, was du in ein paar Tagen wiederholen möchtest. Verzichte während deiner geplanten Lerneinheit am Nachmittag einmal ganz auf die App und höre stattdessen eine Spotify-Playlist mit Liedern in deiner Lernsprache an.
Tag 5
Das ist heute wichtig: Dass mal Lust und Laune schwanken, macht uns Menschen aus. Wenn du eine neue Gewohnheit verinnerlichst, ist Motivation sehr wichtig – und kann deine Vorgänge erstaunlich optimieren. Denn falls du es einmal nicht wirklich packst, dich durch die Sache selbst zu motivieren, dann kann eine zusätzliche Belohnung ein guter Grund sein, um doch noch die anstehende Lektion zu beenden. So gehst du sicher, dass die Gewohnheit nicht einbricht, nur wenn dir mal Zweifel kommen. Sei rechtzeitig dagegen gewappnet, indem du dir verschiedene motivierende Belohnungen überlegst, und diese in dein Sprachenlernen einbindest. Indem du eine schöne Erfahrung mit Sprachenlernen assoziierst, hast du noch einen zusätzlichen Grund, dich darauf zu freuen!
Das machst du konkret: Überlege einmal, was für dich eine gute (und gesunde) Belohnung sein kann. Ist es frisches Obst oder ein spannender Krimi? Kein Problem, denn nachdem du eine Lektion erfolgreich beendet hast, gönnst du dir das einfach! Nimm dir auch einen Moment Zeit, um zu notieren, welche schönen Möglichkeiten sich dir durch das Lernen einer Fremdsprache ergeben – oder sich schon ergeben haben. Wenn du das kommende Mal einen Durchhänger hast, musst du nur zum Zettel greifen, um dich an deine Ziele zu erinnern.
Tag 6
Das ist heute wichtig: Es ist an der Zeit, dass Sprachenlernen ein Teil deiner Identität wird! Schließlich ist es dein neues Hobby und du möchtest, dass es einen festen Platz in deinem Leben einnimmt. Erzähle also deinen Freunden, deinen Nachbarn und neuen Bekanntschaften davon (falls du es nicht schon gemacht hast). Du wirst viel Verständnis ernten und beugst damit auch schon möglichen Interessenskonflikten vor (beispielsweise, wenn du einmal auch in Begleitung fünf Minuten in Ruhe auf einer Parkbank sitzen möchtest, um Vokabeln zu trainieren). Im besten Fall teilen deine Freunde die Begeisterung oder sehen dich als Sprachlern-Experten. Bau dir also ein Publikum auf, das dich auf deinem Weg begleitet. Du wirst dich nicht alleine fühlen, sondern den Ansporn anderer Menschen dazu nutzen, am Sprachenlernen dran zu bleiben. Dabei verfestigt sich das Sprachenlernen immer stärker in dein Leben.
Das machst du konkret: Genieße, dass du mit jeder Lektion Fortschritte machst – und teile dies deinen Freunden mit! Möchtest du ein Foto machen, einen Post teilen oder deine Eltern anrufen? Egal, wofür du dich entscheidest: Lass dich auf das Feedback deiner Mitmenschen ein. Erzähle ihnen von deiner Motivation, endlich eine neue Sprache zu sprechen, und teile ihnen auch mit, wie du dieses Ziel angehst. Du darfst dich darauf verlassen, dass deine Freunde dich genauso anfeuern, wie wenn du einen Marathon läufst.
Tag 7
Das ist heute wichtig: Automatisierung sorgt dafür, dass du eine Gewohnheit über Wochen, Monate und Jahre hinweg trotzdem beibehältst. Charles Duhigg, der mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnete Journalist, erforscht die Macht der Gewohnheiten. Dabei hat er entdeckt, dass unser Tagesablauf zu 45 % von Gewohnheiten beherrscht wird – selbst bei den Menschen, die ihren Alltag als abwechslungsreich empfinden. Das hat aber seinen Sinn: Wir haben uns Aktionen und Reaktionen angewöhnt, um nicht jeden Tag von neuem Energie darin zu investieren, uns für eine Sache zu entscheiden. Du kannst also dank einer Gewohnheiten effektiver und schneller handeln. Es ist so einfach, wie es klingt: In den letzten sieben Tagen hast du dich bereits daran gewöhnt, täglich eine neue Sprache zu trainieren, um schließlich deinen Traum zu realisieren!
Das machst du konkret: Glückwunsch, du hast deine erste Woche geschafft! Du hast die wichtigsten Grundsteine gelegt, um dir systematisch das Sprachenlernen zur Gewohnheit zu machen, ohne dabei starr oder beengend zu sein. Schaue einmal zurück, wie viel du bereits gelernt hast. Nichts ist motivierender, als dein Wissen gleich auszuprobieren!