Du kennst es bestimmt: Eine wichtige Prüfung steht an und du hast dich gut vorbereitet, aber ein paar Tage vorher kannst du vor Aufregung kaum schlafen und träumst davon, dich zu blamieren? Keine Sorge, damit bist du nicht allein – Prüfungsangst kennt fast jeder von uns. Auch wenn wir viel Zeit und Energie darin investiert haben, etwas gründlich zu lernen, werden die meisten von uns nervös, wenn es darum geht, diese neuen Kenntnisse auf die Probe zu stellen. Auch beim Sprachenlernen ist dieses Phänomen verbreitet. Die Angst Fehler zu machen hält viele Menschen davon ab, ihre Sprachkenntnisse in der Praxis anzuwenden, obwohl sie monatelang Grammatik, Vokabeln und Aussprache geübt haben. Diese Angst ist aber unnötig – und hier verraten wir dir, warum!
Fehler sind normal beim Lernen von Sprachen
Überlege mal, wie lange Babys brauchen, um ihre Muttersprache zu erlernen! Sie brabbeln am Anfang vor sich hin und versuchen Laute nachzuahmen. Später können sie einzelne Wörter bilden, verstehen aber deren Bedeutung oft noch nicht und kombinieren beliebige Wörter zu lustigen Sätzen. Dabei machen sie viele Fehler, bis sie schließlich die richtige Verwendung verinnerlicht haben. Das zeigt: Eine Sprache fließend sprechen zu lernen ist ein langer Prozess. Auch Erwachsene sprechen selten komplett fehlerfrei. Denk nur daran, wie viele deutsche Muttersprachler und Muttersprachlerinnen Probleme mit dem richtigen Gebrauch des Genitivs oder dem Unterschied zwischen „als“ und „wie“ haben! Für dich heißt das: Du wirst ziemlich sicher verstanden werden, selbst wenn du mal einen falschen Artikel verwendest oder dich nicht erinnerst, wie ein bestimmtes Verb konjugiert wird.
Fehler sind der beste Weg zu lernen
Du hast akzeptiert, dass Fehler zum Sprachenlernen dazugehören? Sehr gut, aber das ist noch nicht alles: Sie können dir sogar beim Lernen helfen! Ist es dir schon einmal passiert, dass du ein Wort in deiner Lernsprache verwechselt oder falsch verwendet hast? Besonders oft passiert das mit sogenannten „Falschen Freunden“, also Wörtern, die in beiden Sprachen ähnlich klingen, aber etwas anderes bedeuten.
Das Gute: Wenn du das Wort einmal falsch verwendet hast und daraus ein lustiges Missverständnis entstanden ist, wirst du mit ziemlicher Sicherheit aus deinem Fehler lernen und dich in Zukunft an die richtige Bedeutung der beiden Wörter erinnern.
Die richtige Einstellung zählt
Wie so oft im Leben ist es auch beim Sprachenlernen entscheidend, mit welcher Einstellung du herangehst. Wenn du vor lauter Angst kein Wort in deiner Lernsprache herausbringst, wirst du zwar keine Fehler machen – aber eben auch keine Lernfortschritte. Eine Studie der Michigan State University hat gezeigt, dass zwei Faktoren entscheidend dafür sind, wie gut Menschen aus ihren Fehlern lernen: Aufmerksamkeit und eine positive Grundeinstellung. Die Testpersonen, die überzeugt waren aus ihren Fehlern lernen zu können und sich aktiv mit ihnen auseinandersetzten, schnitten im nachfolgenden Test deutlich besser ab als jene, die ihre Fehler schlicht als Zeichen mangelnder Intelligenz interpretierten. Es klingt wie ein Klischee, aber diese Studie zeigt, dass eine positive innere Einstellung wie eine selbsterfüllende Prophezeiung funktioniert: Wenn du fest daran glaubst, aus deinen Fehlern lernen zu können, wirst du das auch tun.
Übung macht den Meister
Bist du nun auch überzeugt, dass Fehler halb so schlimm sind? Sehr gut! Dann bleibt nur noch eins zu tun: Deine Sprachkenntnisse so oft wie möglich anwenden, dabei Fehler machen – und aus ihnen lernen. Babbel ist ein guter Ausgangspunkt, um deinen Wortschatz auszubauen, grammatische Strukturen anwenden zu lernen und dein Ohr an die Aussprache deiner Lernsprache zu gewöhnen. Und dann: Ab nach draußen! Sprich mit Muttersprachlern und Muttersprachlerinnen, lies Bücher, hör Podcasts oder schaue Filme im Original. Je öfter du deine Lernsprache in deinen Alltag einbaust, umso schneller wirst du Fortschritte bemerken – und sehen, wie die Fehler von Woche zu Woche weniger werden.