Grüezi, salut, ciao und hallo!
Die Schweiz hebt sich durch ihre offizielle Mehrsprachigkeit von ihren anderen europäischen Nachbarn ab. So bietet die geopolitische Situation des als tolerant bekannten Landes viele Anlässe, dass Schweizer eine Fremdsprache lernen!
In diesem Artikel thematisieren wir die vier besten Gründe, warum Schweizer sich dem Sprachenlernen widmen sollten. Wir heißen dich also willkommen in der schweizerischen Welt des Sprachenlernens. Und Obacht: Nicht nur die offiziellen Landessprachen Deutsch, Französisch und Italienisch sind von Bedeutung.
1. Sei ein mehrsprachiger Bürger in einem mehrsprachigen Land
Fakt ist: Die Schweiz ist offiziell ein multilinguales Land. Aber wohnen in ihr auch multilinguale Bürger? Fast zwei Drittel aller Schweizer sprechen laut einer Umfrage des Bundesamts für Statistik von 2014 mindestens einmal pro Woche mehr als eine Sprache:
- 38 % der Schweizer sprechen zwei Sprachen
- 19 % der Schweizer sprechen drei Sprachen
- 7 % der Schweizer sprechen vier oder mehr Sprachen
Gesprochen wird Umfrageergebnissen zufolge vor allem Deutsch, Schweizerdeutsch, Französisch und Englisch. Diese Statistik ist schon mal beeindruckend. Sie bedeutet aber auch, dass etwa ein Drittel der Bürger nur eine Sprache regelmäßig spricht. Ebenso gilt die Schlussfolgerung, dass ein Großteil der Landsleute zwei der Landessprachen nicht oder nicht regelmäßig spricht. Ein guter Grund ist also, als Schweizer alle offiziellen Sprachen im eigenen Land sprechen zu können.
2. Meister problemlos den Alltag im eigenen Land
Selbst wenn du dich als Bürger der Schweiz nicht verpflichtet fühlst, alle offiziellen Sprachen in deinem Land zu lernen, kannst du nicht abstreiten, dass es einfach praktischer wäre, dich mit allen Menschen des Landes zu unterhalten. Im Alltag kann eine Sprachbarriere sehr stressig sein: Missverständnisse oder nicht gelingende Kommunikation kosten zusätzliche Energie und können sich negativ auf dein Befinden auswirken. Für viele Schweizer fühlt es sich wie Urlaub an, von dem deutschsprachigen Teil in den französischsprachigen Teil zu reisen. Es ist wunderschön, wenn das eigene Land bereits das Urlaubsgefühl von kultureller Vielfalt anbietet. Für deinen Urlaub wirst du dich trotzdem sprachlich vorbereiten. Und schon haben wir einen Grund, Französisch zu lernen.
Wie wäre es also, wenn du über den Röstigraben springst und dich trotzdem problemlos verständigen kannst? Oder in den Südtälern gemütlich Italienisch plauderst und in Graubünden Rätoromanisch quatschst? Alle Landessprachen zu sprechen, ermöglicht dir uneingeschränkte Freizügigkeit im eigenen Land. Du wirst nicht nur neue Sichtweisen auf dein Land erhalten, sondern auch neue Schweizer kennenlernen, mit denen du dich sonst vielleicht nie unterhalten hättest.
3. Nimm Herausforderungen an und nutze alle Möglichkeiten
Machen wir uns nichts vor: Sprachenlernen ist mit enormem Aufwand verbunden. Doch gerade hier haben Schweizer es einfacher als in anderen Ländern. Komplett in eine Sprache einzutauchen, ist beim Sprachenlernen besonders effektiv. Da in einem mehrsprachigen Land dafür keine Landesgrenzen überschritten werden müssen, gibt es genügend Gelegenheiten, sich der Lernsprache auszusetzen. Ebenso sind Lernmaterialien leicht und in großer Vielfalt zu finden.
Falls du also überlegst, welcher Sprache du dich als Schweizer zuerst widmen möchtest, beglückwünschen wir dich: Du tust es bereits, denn Deutsch ist nicht gleich Schweizerdeutsch! Für deine weitere Sprachwahl empfehlen wir dir, einen strategischen Blick auf die meistgesprochenen Sprachen in Europa zu werfen.
4. Die Schweiz als Einwanderungsland
Nicht nur ihre offiziellen Sprachen machen die Schweiz zu einem vielsprachigen Land. Laut EDA sprechen 21 Prozent der Wohnbevölkerung keine der vier Landessprachen als Muttersprache. Dies bedeutet, dass ein Fünftel der Bevölkerung zwar in der Schweiz ansässig ist, aber einen anderen sprachlichen Hintergrund hat, wie beispielsweise englischsprachige Expats oder Zugezogene aus mediterranen Ländern. Bei den Fremdsprachen liegen daher Englisch, Portugiesisch und Spanisch weit vorne. Diese Weltsprachen zu lernen, kann dir als Schweizer also sowohl im In- als auch im Ausland weiterhelfen – und zwar nicht nur mit Bekanntschaften im Alltag, sondern auch bei der Arbeit, sei es im Wirtschaftsbereich oder Dienstleistungszentrum. Und schon kommen wir zum vierten guten Grund, warum es sinnvoll ist, als Schweizer eine Fremdsprache zu lernen.
5. Die Schweiz als globaler Mitspieler
Im schweizerischen Schulsystem ist Englisch häufig die erste Fremdsprache in der Primarschule. Erst dann folgt eine zweite Landessprache, meist Französisch oder Deutsch. Italienisch bleibt außen vor – von Rätoromanisch ganz zu schweigen. Wie kommt es, dass eine der nicht-offiziellen Sprachen zuerst unterrichtet wird? Es ist selbstverständlich kein Zufall, dass Englisch eine Sprache von großer Bedeutung für die Schweiz ist, denn die lingua franca befähigt ihre Sprechenden, sich weltweit verständigen zu können. Englisch gilt daher als Schlüsselkompetenz für die Karriere. Besonders für die Schweiz als globalen Spieler mit einer der stabilsten Volkswirtschaften sind weltweite Handlungsbeziehungen enorm wichtig. Um diese jedoch aufzubauen, sind Sprachkenntnisse elementar.