Welche Materialien kannst du zum Sprachenlernen nutzen?

Viele beschränken sich beim Sprachenlernen auf die Materialien, die sie von ihrem Lehrer bekommen – schade! Wenn du dagegen alle möglichen Inputs voll ausnutzt, geht das Sprachenlernen schneller voran. Wir geben dir Ideen, wie du in deiner Fremdsprache so viel lesen, hören und sprechen kannst wie möglich.
Illustriert von Carolina Búzio

So kannst du in deiner Fremdsprache lesen üben

Wenn du dein Leseverständnis trainieren willst, sind Bücher zwar eine naheliegende Option, aber bei weitem nicht die einzige. Was ist mit Comics, Online-Magazinen, Blogs, Foren, Chats, der Displaysprache auf deinen technischen Geräten, Websites, den allmorgendlichen Nachrichten auf deinem Tablet, Cornflakes-Packungen, Shampoo-Flaschen… Du siehst schon, dass dir geschriebene Sprache überall entgegenspringt – lass sie dir in deiner gewählten Fremdsprache entgegenspringen! Lies das nächste Mal die Zutaten deiner Dosensuppe auf Spanisch. Wenn du in einer fremden Stadt eine Kirche besichtigst, lass deine Hand nicht zum deutschen Flyer wandern, sondern stattdessen zum Französischen. Probiere dich im Restaurant erst einmal am fremdsprachigen Menü aus, statt das deutsche zu nehmen.

Du kannst deine Lesefähigkeit außerdem ganz unbewusst trainieren, indem du deine Wohnung mit Post-its voller Vokabeln tapezierst. Nehmen wir mal an, du lernst Italienisch. Dann klebst du dir einfach ein blaues Post-it (oder eine andere Farbe, die für dich das maskuline grammatische Geschlecht markiert), auf dem l’interruttore della luce steht, auf deinen Lichtschalter. Dazu notierst du außerdem accendere („einschalten“), spegnere („ausschalten“), luminoso („hell“) und scuro („dunkel“). Wenn du die Vokabeln tagtäglich liest, werden sich dir die Wörter und deren Schreibweise von ganz allein einprägen.

Das Hörverständnis trainieren

Der Durchschnittsdeutsche sieht laut laut dem Statistischen Jahrbuch von 2015 zwei Stunden und vier Minuten am Tag fern. Fremdsprachige Filme sind also ein gutes Medium, um Sprachen zu lernen – und das, ohne zu sehr aus deiner normalen Routine auszubrechen. Denn selbst wenn du ein Wort nicht verstehst, gibt dir das Bild Hinweise darauf, was vor sich geht – du hast also neben den auditiven Signalen noch eine visuelle Unterstützung. Du musst dich nicht auf Filme beschränken, die in deiner Lernsprache gedreht wurden. Vielleicht findest du deinen Lieblingsfilm oder deine Lieblingsserie in anderen Sprachen synchronisiert. Sei auch ein bisschen kreativ mit der Auswahl deines Fernsehprogramms: Dokumentarfilme sind eine gute Wahl zum Sprachenlernen, weil bei ihnen meist auf einen standardsprachlichen und gut verständlichen Hintergrundkommentar geachtet wird. Auch Kinderfilme eignen sich sehr gut zum Lernen, weil hier meist keine komplizierten Wörter benutzt werden, die du vielleicht noch nicht kennst.

Wenn dir Filme und Serien zu lang sind, ist YouTube eine wahre Wundertüte. Und das Beste: Außer reiner Unterhaltung gibt es dort auch noch eine Menge lehrreicher Videos, die dir (außer einer neuen Sprache) auch nützliches Alltagswissen beibringen – zum Beispiel, wie du einen Stuhl baust oder erfolgreich Bewerbungsgespräche führst.

Die nächste Stufe des Lernens ist das bloße Hören ohne visuelle Unterstützung. Das geht gut mit Hörbüchern, (Online) Radiosendungen und Podcasts. Andere Texte werden auch oft auditiv aufgearbeitet, zum Beispiel bei Audioführungen im Museum!

Was Musik angeht, musst du dich nicht unbedingt auf das Standardprogramm beschränken. Sagen wir, du lernst Französisch. Warum solltest du dich mit Chansons, Akkordeonmusik und Edith Piaf „quälen“, wenn du eigentlich Hip-Hop magst? Finde stattdessen französischen Hip-Hop, der dir gefällt!

Auch beim Hörverständnis lohnt es sich, wieder in die Kindheit zurückzukehren: Höre dir die Titelmelodien deiner Lieblingsserien oder deine liebsten Disney-Lieder in deiner Lernsprache an – dann kannst du dich vermutlich auch schwer davon abhalten, mitzusingen! Das führt uns zum nächsten Punkt…

Sprechen üben… oder singen!

Input ist schön und gut, aaaber … wir kommen nicht drum herum: Eine Sprache spricht man nur, indem man eine Sprache … nunja … spricht! Wie bereits angedeutet, wirkt Singen hier Wunder! Denn so wirst du die Liedtexte viel besser aufnehmen und behalten. Ich kenne immer noch den hebräischen Text von Hava Nagila, den ich vor beinahe 20 Jahren gelernt habe!

Natürlich musst du nicht immer gleich singen, sprechen tut es auch. Also finde einen Gesprächspartner und leg los!

Eine gute Möglichkeit, das Sprechen schon von der ersten Lernminute an zu üben, ist, die Spracherkennung von Babbel zu nutzen, wann immer du kannst! Auch, wenn es sich erst etwas seltsam anfühlen mag, mit deinem Smartphone und Computer zu sprechen, bekommst du so direkt Feedback zur Aussprache. Dann kannst du selbstbewusst loslegen, wann immer du einer echten Person gegenüber stehst!

Sprich Sprachen, wie du es schon immer wolltest – Babbel hilft dir dabei
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