5 Anfängerfehler auf Englisch – und wie du sie umgehen kannst!

Wie spricht man das englische [th] aus, wie rollt man das [r] und welche falschen Freunde sorgen für Verwirrung? Wir schauen uns häufige Fehler an, die Deutsche beim Englischlernen machen.
5 Anfängerfehler auf Englisch

Englisch zu lernen ist heutzutage fast schon Pflichtprogramm. Und früher oder später werden wahrscheinlich alle deutschen Muttersprachler die gleichen Fehler machen, wenn sie Englisch lernen – egal, ob die Sprache für die Schule, Uni, Arbeit oder aus persönlicher Motivation für das Reisen, aus Liebe oder fürs Filmeschauen gelernt wird!

Denn beim Fremdsprachenlernen fangen wir selbstverständlich nicht von Null an, sondern vergleichen die neue Sprache mit unserer Muttersprache und nehmen diese als Lernbasis. Das kann sehr hilfreich sein, aber manchmal entstehen daraus auch systematische Fehler, die dann zu einem Englisch werden, das typisch für deutsche Muttersprachler ist. Ein paar dieser typischen Fehler zeigen wir dir hier – und natürlich erklären wir dir auch, wie du sie umgehen kannst!

Deutscher Akzent: Se äckzint? The accent!

Der deutsche Akzent im Englischen ist weltweit berühmt-berüchtigt und spaltet die Geister: Für viele klingt er nicht so schön und ruft Spott hervor. Bei anderen ist ein deutscher Akzent inzwischen positiv belegt: Berlin ist hip, Deutschsein ist vielerorts mit Prestige behaftet.

Egal, was du persönlich für eine Einstellung zum deutschen Akzent hast: Es lohnt sich, die Sache nicht einfach auf sich beruhen zu lassen, sondern an deiner Aussprache zu arbeiten. Denn deine Grammatik kann noch so gut und dein Vokabular noch so vielfältig sein – wenn die Aussprache nicht stimmt, dann werden dich Muttersprachler nur schwer verstehen. Schauen wir uns darum ein paar typische Anfängerfehler bei der Aussprache deutscher Englischlerner an.

Aussprache: Wie spricht man ein englisches [th] aus? Lispeln erwünscht!

Beispielsatz: I think Queen Elizabeth will be on the throne until her three-hundredth birthday.

Der wohl markanteste und bekannteste Aussprachefehler der Deutschen im Englischen ist das [th]. Gerne wird es als [s], manchmal sogar als [f] oder [d] ausgesprochen – da sag noch mal einer, wir Deutschen seien nicht kreativ! Dabei müssen diese Notlösungen eigentlich nicht sein, denn tatsächlich ist das [th] nicht besonders schwer auszusprechen. Es gehört nur etwas Überwindung dazu: Denn ein lispelndes Geräusch, was im Deutschen als Sprachfehler gilt, ist genau der Laut, den wir wollen! Steck die Zunge einfach zwischen die Vorderzähne und versuch nun, ein [s] auszusprechen – es kann eigentlich gar nichts anderes als ein [th] dabei rauskommen.

Höre dir hier den Beispielsatz an. Die erste Sprecherin hat einen deutschen Akzent – kannst du die Fehler hören? Mit der zweiten Version (gesprochen von einem amerikanischen Muttersprachler) kannst du die korrekte Aussprache üben.

Aussprache: Das [w] – sieht gleich aus, ist es aber nicht!

Beispielsatz: What were you doing with a photo of my pet walrus Howard in his Wild West vest?

Viele Englischlerner sprechen das englische „w“ hartnäckig wie das deutsche aus, was zu Missverständnissen führen kann – wenn du zum Beispiel den englischen „Wilden Westen“ (Wild West) deutsch aussprichst, dann wird ganz schnell eine wilde „Weste“ (vest) daraus! Stattdessen sollte das englische „w“ am Wortanfang und in der Wortmitte (beziehungsweise Silbenanfang und Silbenmitte) ähnlich wie das [ue] im Wort Bauer ausgesprochen werden. Die Aussprache des englischen „w“ am Wort- und Silbenende richtet sich dagegen nach dem davorstehenden Vokal. In Kombination mit einem „e“ (He drew a picture.) wird es ähnlich wie ein deutsches [u] in Schule gesprochen, zusammen mit einem „a“ (He is drawing a picture.) klingt es ähnlich wie das kurze deutsche [o] in Loch.

Höre dir hier den Beispielsatz an. Die erste Sprecherin hat einen deutschen Akzent – kannst du die Fehler hören? Mit der zweiten Version (gesprochen von einem amerikanischen Muttersprachler) kannst du die korrekte Aussprache üben.

Aussprache: Das gerollte [r] – Talk like a pirate!

Beispielsatz: Rubies and other precious stones are a great currency when you trade with pirates.

[R]s, so unschuldig sie auch aussehen mögen, sind in vielen Sprachen ziemlich kniffelig: Wir deutschen Muttersprachler verzweifeln an englischen [r]s, kratzen die französischen [r]s zu wenig an oder rollen die spanischen oder russischen [r]s nicht genug, während Sprecher dieser Sprachen mit unserem gegurgelten [r] zu kämpfen haben.

Es ist wichtig zu verstehen, dass all diese „r“s zwar gleich geschrieben, im Mund aber vollkommen anders gebildet werden. Das deutsche [r] wird hinten im Rachen gebildet, während für ein gerolltes (zum Beispiel spanisches) [r] die Zunge ganz vorne am Gaumen, kurz hinter den Schneidezähnen, auftreffen muss. Das englische [r] ist dagegen in der Mitte des Mundes angesiedelt. Die Zunge zieht sich zurück, sodass sie dick wird und sich die Spitze etwa in der Mitte befindet. Du kannst auch ein bisschen schummeln, indem du die Zunge so rollst, dass sie nach oben zur Mitte deines Gaumens zeigt.

Kannst du das englische [r] nun aussprechen? Gut! Wenn du jetzt fleißig [r]s üben möchtest, dann lerne die amerikanische Sprachvariante, denn dort werden die meisten [r]s ausgesprochen! Wenn du kein Freund von [r]s bist oder Tee einfach lieber magst als Soft Drinks, dann entscheide dich für den britischen Dialekt. Denn im britischen Standardenglisch wird das [r] am Wort- und Silbenende meist nicht ausgesprochen ­– genauso, wie es in manchen Dialekten des Deutschen und im Standarddeutschen auch passiert. Stattdessen wird das [r] vokalisiert, also eher wie ein [a] ausgesprochen.

Höre dir hier den Beispielsatz an. Die erste Sprecherin hat einen deutschen Akzent – kannst du die Fehler hören? Mit der zweiten Version (gesprochen von einem amerikanischen Muttersprachler) kannst du die korrekte Aussprache üben.

 

Das englische Vokabular – vielleicht etwas irritierend, aber garantiert nicht irritating

False friends: Hüte dich vor falschen Freunden!

Falsche Freunde: irritate vs. confuse

Nachdem du nun also alle [th]s, [w]s und [r]s richtig aussprechen kannst, ist es Zeit, dein Vokabular aufzustocken! Das bedeutet vergleichsweise wenig Arbeit, denn durch die Sprachverwandtschaft haben der englische und deutsche Grundwortschatz einiges gemeinsam. Du musst dich nur vor ein paar falschen Freunden hüten.

So heißt eventually nicht „eventuell“, sondern gibt an, dass etwas garantiert passieren wird – nur der Zeitpunkt ist eben noch nicht ganz klar. Man könnte eventually mit endlich übersetzen. Wenn du „eventuell“ im Sinne von „vielleicht“ sagen möchtest, benutz stattdessen maybe.

Auch das häufig falsch verwendete to become heißt nicht „etwas bekommen“, sondern „werden“. Für „bekommen“ sagt man to get (außer, jemand bekommt ein Baby, dann heißt es to have a baby).

Wenn dich all diese falschen Freunde ein wenig irritieren, dann sag auf Englisch bitte nicht: „It irritates me!“ – denn das heißt, dass es dich ärgert! Sag stattdessen: „It confuses me!“

Zum Glück gibt es bei Babbel Kurse zu falschen Freunden, die dich auf eventuelle (possible, nicht eventual) Stolperfallen aufmerksam machen! Ein toller Lerntipp ist hier, dass falsche Freunde manchmal so witzig und absurd sein können, dass du sie dir genau deswegen einprägst! Denk dir kleine Geschichten aus, in denen das Missverständnis lustig illustriert wird – so musst du im echten Leben nicht erst in Fettnäpfchen treten, um zu lernen!

Die englische Grammatik – einfach, aber eben auch manchmal einfach anders!

Präpositionen – kleine Wörter, große Verwirrung

Präpositionen: in the bus vs. on the bus

Präpositionen sind in den meisten Sprachen ziemlich verwirrend – die Gründe dafür, eine Präposition statt einer anderen zu verwenden, könnten tief in unseren kognitiven Prozessen verborgen liegen und selbst Sprachwissenschaftler sind sich nicht einig darüber, wie wir sie auswählen. Es gibt also keine offensichtliche Regel, an welcher Stelle welche Präposition verwendet wird. Darum lernst du englische Präpositionen am besten gleich immer in festen Redewendungen, denn ansonsten treten hier leicht Fehler auf.

Wenn du also zur Arbeit fährst, bist du on the bus und nicht in the bus. Auf der Arbeit (at work) läufst du dann zu Hochleistungen auf! Denn schließlich bist du gut in deinem Job (at your job)!

Deiner Chefin (die im Englischen übrigens nicht chef, sondern boss genannt wird, es sei denn, du arbeitest in einem Restaurant) gefällt das sehr gut und sie kommt zu deinem Tisch: „How long have you been working here?“

Du denkst nach: „Since February 2016!“ (hier benutzt du als Übersetzung für „seit“ since, da du von einem bestimmten Zeitpunkt an sprichst).

So you have been working here for one and a half years already!“ (Da dein *boss über einen bestimmten Zeitraum spricht, sagt sie for.) „Time for a promotion, don’t you think?“

Tja, harte Arbeit kann sich also lohnen – ob nun im Job oder beim Sprachenlernen…

Du hast hart an deinem Englisch gearbeitet und diese Fehler werden dir garantiert nicht mehr passieren? Dann lies dir hier durch, welche Fehler beid er Aussprache auch fortgeschrittene Englischlerner noch machen.

Trainiere mit Babbel deine Aussprache und lerne effektiv Englisch.
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Katrin Sperling

Katrin Sperling ist in Potsdam geboren und aufgewachsen und hat nach dem Abitur ein Jahr in Toronto, Kanada verbracht. Weil ihr Hogwarts-Brief zu ihrem 20. Geburtstag im Jahr 2011 immer noch nicht angekommen war, musste sie schließlich die Realität akzeptieren und studierte Englische und Deutsche Linguistik in Berlin. Zum Glück erwies sich die Linguistik als genauso magisch, weswegen Katrin sehr glücklich ist, jetzt für das Babbel Magazin über Sprachen zu schreiben.

Katrin Sperling ist in Potsdam geboren und aufgewachsen und hat nach dem Abitur ein Jahr in Toronto, Kanada verbracht. Weil ihr Hogwarts-Brief zu ihrem 20. Geburtstag im Jahr 2011 immer noch nicht angekommen war, musste sie schließlich die Realität akzeptieren und studierte Englische und Deutsche Linguistik in Berlin. Zum Glück erwies sich die Linguistik als genauso magisch, weswegen Katrin sehr glücklich ist, jetzt für das Babbel Magazin über Sprachen zu schreiben.