Illustriert von Sheree Domingo
Eine neue Duftkerze anzünden, den Lieblingsfilm anschauen oder in den Süden verreisen: Entspannung ist einfach himmlisch – und dringend nötig! Umso frustrierender ist es, wenn uns der Alltagsstress danach zu schnell wieder eingeholt hat. Wer wünscht sich da nicht eine langfristige Methode, um dem Stress entgegenzuwirken? Wir haben genau die richtige Lösung: Mit dem Lernen einer neuen Sprache wirkst du aktiv den fünf häufigsten Ursachen für Stress entgegen – und das auch noch langfristig und mit dem netten Nebeneffekt, dass du eine neue Sprache sprechen wirst!
Warum ist es also wichtig, dass du das Lernen einer neuen Sprache auch aus gesundheitlicher Perspektive betrachtest? Nun, die Weltgesundheitsorganisation hat Stress zur Gesundheitsheitsgefährdung des 21. Jahrhunderts erklärt. In ihrem Bericht prognostiziert sie, dass im Jahr 2020 jede zweite Krankmeldung auf stressbedingten Ursachen beruhen wird. Längst haben auch die Medien die negativen Auswirkungen von Stress thematisiert – und diesen als Volkskrankheit diagnostiziert, als größte Gesundheitsgefahr erkannt und sogar als Seuche verdammt. Damit dein Stressabbau nicht zu … stressig … wird, zeigen wir dir, wie Sprachenlernen die fünf häufigsten Ursachen für Stress beheben kann – und dich zum Entspannen bringt.
Probiere hier aus, wie entspannend Sprachenlernen sein kann.
Was sind die fünf häufigsten Ursachen für Stress – und wie kann dir Sprachenlernen beim Entspannen helfen?
1. Der Drang zum Perfektionismus
Die Präsentation ist eigentlich fertig, aber die Farbwahl des Tortendiagramms auf Folie 47 könnte mehr ins Pastell gehen? Perfektionistisches Denken geht oft mit Ehrgeiz einher. Wenn wir eine zu hohe Erwartungshaltung an uns selbst haben, ist dies ein zusätzlicher Druck, der uns oft verkrampfen lässt – und der schlecht wegzudenken ist. Was tun?
Beim Lernen einer neuen Sprache wirst du bereits mit deinen ersten Sätzen die wichtigste Lektion lernen: Fehler sind nützlich! Dank Fehlern lernst du schneller, wie eine Sprache funktioniert. Du verfestigst so das grammatische Gerüst mit allen Regeln und Ausnahmen – und spätestens nach dem ersten peinlichen Fettnäpfchen wirst du dir falsche Freunde ganz bestimmt merken. So wird schrittweise eine unterbewusste Angst vor Fehlern schwinden, ohne dass dein Selbstwertgefühl beeinträchtigt wird, denn schließlich bist du nach einem Fehler klüger als zuvor. Eine solche Lernerfahrung bringt die Einsicht, dass Leistung nicht auf Perfektionismus beruht – was dich tiefer entspannt als eine Warmsteinmassage.
2. Die erdrückende Arbeit
Du hast dir die kommende Stunde im Kalender geblockt, um die Präsentation zu üben, die du morgen vor deinen spanischen Geschäftspartnern halten musst – und dann kommt plötzlich eine dringende Aufgabe von der Seite rein, die deine ganze Aufmerksamkeit benötigt? Arbeit ist eine der häufigsten Ursachen für Stress, sei es aufgrund der schieren Menge, der Komplexität, der ständigen Erreichbarkeit oder fehlender Struktur in der Herangehensweise.
Du wirst dich bestimmt fragen, ob beim Stressverursacher Arbeit eine neue Sprache wirklich zur Entspannung führen kann – zumal Lernen sogar zusätzliche Mühe kostet. Tatsächlich übst du dank Sprachenlernen mit einer App folgende nützliche Skills:
- Zeitmanagement
- Prioritäten setzen
- Organisationsstrukturen schaffen
- Selbstvertrauen gewinnen
- Probleme lösen
Indem du auf diese Art und Weise eine neue Sprache lernst, wird sich auch deine Arbeitsweise in anderen Bereichen verbessern. Deine neue Effektivität wird dich entspannter stimmen, wenn du scheinbar erdrückende Arbeit gezielt angehst.
Zum anderen wissen wir dank der Neurowissenschaften, dass eine neue Sprache deine Rationalität schärft und du stressfreier geschäftliche Entscheidungen treffen kannst.
3. Der Wunsch nach Teilhabe
Du bist in Valencia angekommen und verstehst im Hotel nicht, wieso das Personal dich partout nicht das Zimmer beziehen lässt? In einer Situation nicht handeln und dabei nicht auf zwischenmenschliche Kommunikation zurückgreifen zu können, ist eine der Ursachen für Stress, die uns in verschiedenen Aspekten unseres Lebens überrumpeln kann. Der sehr menschliche Grund dafür ist das furchtbare Gefühl von Machtlosigkeit und die Angst vor Isolation oder Entmündigung.
Davon abgesehen, dass es nie eine schlechte Idee ist, dein Spanisch vor dem Valencia-Urlaub etwas aufzufrischen, bringt Sprachenlernen eine Vielzahl an Vorteilen bei interkulturellen Begegnungen. Ganz einleuchtend ist es, dass sich deine Kommunikationsfähigkeit verbessert – nicht nur dadurch, dass du eine zusätzliche Sprache verstehst und sprichst, sondern auch dadurch, dass du präziser und bewusster in deiner Vokabelwahl wirst. Feine Bedeutungsunterschiede in der Muttersprache oder Fremdsprache werden uns erst durch den Vergleich verschiedener Sprachen miteinander klar.
4. Reizüberflutung und Konzentrationsmangel
Du willst eigentlich eine Dankesrede schreiben, aber nebenan drillt der Bohrer, draußen fährt hupend eine Hochzeitskolonne vorbei und du starrst auf das leere Blatt, während du innerlich im Dreieck springst? Externe Reize, wie Lärm oder Kälte, wirken sich negativ auf unser Wohlbefinden aus und gehen oft mit mangelnder Konzentrationsfähigkeit einher, da wir äußerliche Reize oftmals nicht ausblenden, sondern uns darauf fixieren, was uns stresst.
Wenn es dir nicht möglich ist, einen angenehmeren Ort zu wählen, können kleine Konzentrationsübungen dabei weiterhelfen, Reize zu filtern und Stress zu reduzieren. Besonders effektiv sind hierbei sogenannte Über-Kreuz-Übungen, die das Zusammenspiel beider Gehirnhälften aktivieren, wodurch du konzentrierter und entspannter wirst. Probiere es aus und bringe deinen rechten Ellbogen an dein linkes Knie und danach den linken Ellbogen an das rechte Knie. Vermutlich genau so ungewohnt aber effektiv ist es, mit beiden Augen die Form einer liegenden Acht zu nachzuzeichnen.
Und hier kommt nun auch das Sprachenlernen ins Spiel! Beim Üben und Sprechen einer neuen Sprache sind deine beiden Gehirnhälften aktiv gefordert – auch ohne dass du wild mit den Augen rollst! Sieh also Sprachenlernen als gute Vorbereitung für die nächste Situation, in der du äußeren Reizen ausgesetzt bist – mit der Zeit verbessert sich deine Konzentrationsfähigkeit ebenso wie deine Fähigkeit, den Stress abzubauen. In regelmäßigen, kleinen Einheiten eine neue Sprache zu üben, bewahrt dich folglich vor zukünftigen Stresssituationen.
5. Persönliche Faktoren
Zugegebenermaßen fallen ziemlich viele Dramen und mittlere Katastrophen unter diese Kategorie, die so auch dein ganzes Leben lang eine verlässliche Stressquelle bleibt. Egal, ob du Streit mit dem besten Freund hast, ob du dich gerade von deinem Partner getrennt hast oder ob du vor einer großen Entscheidung stehst: Der Stress ist vorprogrammiert. Wie kann dir da aber Sprachenlernen besser helfen als Schokolade zu essen?
Persönliche Konflikte stressen uns, weil sie an den Grundpfeilern unserer Identität sägen und unsere bestehende Weltordnung kräftig durchschütteln. Umso wichtiger ist es, dass in solchen Momenten unser Selbstwertgefühl gestärkt wird, aktuelle Probleme in Perspektive gerückt werden und wir gestärkt den Stress abbauen. Eine neue Sprache zu lernen – und dann zu sprechen – vermittelt dir genau die Erfolgserlebnisse, die dich entspannen und gegenüber allen anderen Unsicherheiten stärken. Mit dem regelmäßigen Lernen einer neuen Sprache investierst du auch in dein wichtigstes Kapital, nämlich in dich selbst. Ein solcher Ausblick auf deine vielversprechende Zukunft lässt dich ruhiger die gegenwärtigen Probleme lösen.
Angesichts zwischenmenschlicher Konflikte hat eine neue Sprache außerdem den Nebeneffekt, dass dein Einfühlungsvermögen gestärkt wird, wodurch du lernst, Misskommunikation oder Missstände adäquat und effektiv zu adressieren. Und nicht zuletzt eröffnet dir eine neue Sprache die Möglichkeit, spannende Menschen kennenzulernen!