Wenn du Englisch lernst, wirst du schnell merken: Englisch ist nicht gleich Englisch. Besonders zwischen dem amerikanischen und britischen Englisch gibt es auffällige Unterschiede in Aussprache, Wortschatz, Grammatik und Rechtschreibung. Aber keine Sorge: In den meisten Fällen verstehen sich Sprecher:innen beider Varianten problemlos.
Gerade für Deutschsprachige, die Englisch in der Schule oder im Beruf lernen, ist es hilfreich, diese Unterschiede zu kennen – etwa beim Schreiben von E-Mails, Bewerbungen oder im Gespräch mit internationalen Kontakten.
Aussprache: Das berüchtigte [r] und mehr
Obwohl es sowohl in den USA als auch im Vereinigten Königreich viele regionale Akzente gibt, lassen sich einige generelle Merkmale unterscheiden:
- Amerikanisches Englisch ist „rhotic“ – das heißt, das [r] wird in allen Wortpositionen ausgesprochen: car, water, better.
- Britisches Englisch, insbesondere das Standard British English (RP), neigt dazu, das [r] am Wortende oder vor einem Konsonanten nicht auszusprechen: caah, watah, bettah.
💡 Tipp für Deutschsprachige: Die amerikanische Aussprache ähnelt oft der deutschen Lautstruktur mehr – was sie gerade am Anfang einfacher verständlich macht.
Rechtschreibung: Mehr als nur „colour“ vs. „color“
Im Schriftbild zeigen sich viele kleinere, aber wichtige Unterschiede:
Amerikanisches Englisch vereinfacht oft die Schreibweise – häufig wird die Rechtschreibung stärker an der Aussprache orientiert.
Wortschatz: Andere Länder, andere Wörter
Ein und dasselbe Objekt kann im amerikanischen und britischen Englisch unterschiedliche Namen haben:
💬 Gut zu wissen: Manche Begriffe wie „cookie“ oder „vacation“ werden durch Filme, Musik und Serien auch im britischen Englisch verstanden – und umgekehrt.
Grammatik: Kleine Unterschiede mit großer Wirkung
Die amerikanische und die britische Grammatik sind größtenteils gleich, es gibt jedoch einige deutliche Unterschiede.
- Zeitformen: Past Simple vs. Present Perfect — In Großbritannien verwendet man häufiger das Present Perfect für kürzlich Geschehenes.
- Präpositionen: on the weekend vs. at the weekend
- Get – got – gotten? — Das „gotten“ ist in den USA noch sehr gebräuchlich, in Großbritannien hingegen fast vollständig verschwunden.
Kollektivnomen: Team oder Teams?
Britisches Englisch kann bei Sammelwörtern wie team, family oder government sowohl Singular als auch Plural verwenden:
- BE: The team are winning.
- AE: The team is winning.
Im Amerikanischen steht das Kollektiv fast immer im Singular, um die Einheit der Gruppe zu betonen.
Regelmäßige vs. unregelmäßige Verben
Verb | AE Past Simple/Participle | BE Past Simple/Participle |
dream | dreamed | dreamt |
learn | learned | learnt |
burn | burned | burnt |
In der Schriftsprache sind diese Unterschiede klar sichtbar, beim Sprechen weniger auffällig.
Fazit: Welche Variante soll ich wählen?
Für Deutschsprachige kommt es vor allem darauf an, wo und wie du Englisch einsetzen möchtest:
- Möchtest du in den USA arbeiten oder reisen? Dann ist amerikanisches Englisch sinnvoller.
- Planst du einen Auslandsaufenthalt in Großbritannien oder möchtest du britisches Englisch aus kulturellen Gründen lernen? Dann lohnt sich die britische Variante.
Amerikanisches und britisches Englisch verstehen – weltweit kommunizieren
Unterschiede hin oder her – Englisch bleibt die internationale Weltsprache. Wer sich mit den zwei größten Sprachvarianten auskennt, ist bestens vorbereitet, um sich global sicher zu verständigen – ob im Job, auf Reisen oder online.