Wie du das Sprachenlernen in deinem Homeoffice-Tag unterbringst

Wir versprechen dir, dass es so viel leichter ist, als du denkst.
Frau mit Tablet und Hund zum Thema Lernen im Homeoffice

Zuhause deinen Job zu managen ist bereits kompliziert genug. Auch noch deine Sprachlektionen zwischen die Zoom-Meetings zu quetschen, hört sich vielleicht nach einer Herausforderung an – doch du musst dir nur einen strategischen Plan zurechtlegen. Tatsächlich gibt es keinen Grund, auszuflippen, wenn du das Lernen im Homeoffice in deinen Alltag integrieren möchtest.

Und zwar aus dem ganz einfachen Grund, dass du dafür tatsächlich gar nicht so viel Zeit von deinem Tag abknapsen musst. Mit nur 15 bis 20 Minuten täglich kommst du nämlich schon sehr weit. Vielleicht hört sich das etwas kontraintuitiv an, doch du lernst mehr, wenn du jedes Mal nur einen kleinen Aufwand betreibst und dafür diese Bemühungen über einen längeren Zeitraum aufwendest (im Gegensatz dazu, dir zum Beispiel alles in nur einer einzigen Nacht aneignen zu wollen).

Das ist einer der Gründe dafür, dass die Babbel-Lektionen immer kurz und knackig sind. Dieser „Mikrolern“-Ansatz hilft deinem Gehirn dabei, die kognitive Reizüberflutung zu umgehen, wenn du zu viele neue Informationen auf einmal aufnimmst. Stattdessen gibst du deinem Gehirn nur so viele Informationen, wie es auf einmal verarbeiten kann, und im Anschluss wird dir die App dieses Material in strategisch ausgeklügelten Zeitintervallen erneut präsentieren, um sicherzustellen, dass es in dein Langzeitgedächtnis übernommen wird.

👉 Erfahre mehr über diese Lernmethode, die übrigens Spaced Repetition heißt.

Ein anderer Grund dafür lautet: Es gibt Dinge, die du auf Autopilot lernen kannst, ohne, dass du überhaupt darüber nachdenken musst. Du kannst zum Beispiel dein Smartphone auf deine Lernsprache umstellen und so jedes Mal, wenn du das Telefon in die Hand nimmst, eine automatische Minilektion erhalten (und das ist im Durchschnitt 2.617 Mal am Tag).

Obwohl wir noch viele weitere Ideen haben, um dir ein Umfeld zu schaffen, in dem du gewissermaßen passiv lernst, geht es in diesem Artikel vor allem darum, dir zu helfen, wie du deinen Tag im Home Office strukturierst und gleichzeitig Zeit für deine Sprachlernziele einplanst.

Um das zu erreichen, haben wir dir eine Anzahl an „Möglichkeitsfenstern“ zusammengestellt – diese kurzen 10 bis 15 Minuten in deinem Tagesablauf – und diese in „morgens“, „nachmittags“ und „abends“ aufgeteilt, sodass du dir deinen idealen Zeitplan zum Lernen im Homeoffice erstellen kannst. Wir haben außerdem noch einige zusätzliche Vorschläge, was du in diesem Zeitraum noch erledigen kannst außer auf deinem Smartphone eine Sprachlern-Lektion zu absolvieren. Je nachdem, wieviel Bandbreite du hast, kannst du dich sogar jedes Mal, wenn du etwas isst, mit deiner neuen Sprache beschäftigen … aber dazu später mehr.

Nutz unsere Vorlage als Inspiration, um immer schön am Ball zu bleiben, und such dir einfach genau die Vorschläge heraus, die für dich passen – du kannst sie ganz nach deinem Geschmack immer weiter anpassen.

So bringst du das Lernen im Homeoffice-Tag unter

Morgens

Nehmen wir einmal an, dein Arbeitspensum ist nicht gleich auf höchstem Niveau, wenn du morgens mit der Arbeit beginnst. Vielleicht startest du ganz langsam, indem du zuerst einmal deine E-Mails checkst, die Nachrichten liest und deinen Kaffee trinkst. Du kannst natürlich gleich morgens die erste Lektion absolvieren, aber du kannst es auch langsamer angehen.

  • Mach eine Lektion während du:
    • wartest, bis dein Kaffee oder Tee fertig sind,
    • du deinen Kaffee oder Tee trinkst,
    • nachdem du deine Morgenmeditation absolviert hast (jedoch bevor du deine E-Mail-Eingangsfach öffnest),
    • oder bevor du dich bei Slack einloggst.
  • Hör dir eine kurze Podcast-Episode in deiner Lernsprache an, während du dein Frühstück vorbereitest. Wenn du nicht genau weißt, wo du anfangen sollst – wir haben eine große Podcast-Auswahl auf Spanisch, Französisch und Italienisch.
  • Lies die Nachrichten in deiner Lernsprache, nachdem du die wichtigsten E-Mails bearbeitet hast.
  • Wenn du gerne Tagebuch schreibst, lass deine Gedanken 10 Minuten lang einfach laufen. Wenn du etwas mehr Struktur brauchst, versuch, darüber zu schreiben, wie es dir geht und was du von deinem Tag erwartest.

Nachmittags

Viele Studien bestätigen, dass der Mittag die beste Zeit des Tages ist, um neue Dinge zu lernen. Natürlich ist das bei jedem Menschen anders. Wenn du zum Beispiel früher aufstehst, ist dein Mittag natürlich auch früher als der deines Nachbarn, der kein so früher Vogel ist.

Wir haben noch mehr Vorschläge zur Optimierung deiner Lernzeiten, je nach deinem Schlaf-und Essrhythmus, doch ganz allgemein gesagt solltest du alle schweren Anstrengungen vermeiden, nachdem du zu Mittag gegessen hast und im Mittagstief steckst (das kennst du ja). Nimm dir stattdessen eine Zeit am Nachmittag vor, wenn du vollkommen wach und aufnahmebereit bist, einen Espresso getrunken hast und vielleicht ohnehin eine kleine Pause von deinem Arbeitstag brauchst.

Wenn du dir nach dem Mittagessen ein kleines Nickerchen erlauben kannst, umso besser, da eine kleine Pause tatsächlich dabei helfen kann, das, was du gerade gelernt hast, besser zu verfestigen.

  • Mach eine Lektion während du:
    • zu Mittag isst,
    • dich stretchst,
    • kurz an die frische Luft gehst,
    • auf deine Wäsche wartest,
    • dem Drang widerstehen möchtest, dich vollkommen von Twitter vereinnahmen zu lassen.

Dies könnte die ideale Zeit des Tages sein, um dich völlig auf das Lernen neuer Informationen zu konzentrieren!

  • Lass im Hintergrund Musik in deiner Lernsprache laufen, während du arbeitest (das ist doch echtes Multitasking?). Hör dir dazu unsere Anfänger-Playlists auf Französisch, Schwedisch und Spanisch an.
  • Verdaddel deine Zeit tatsächlich auf Twitter, aber nutze sie produktiv, indem du auf einer anderen Sprache twitterst.
  • Werde noch schneller zum:zur vollständigen Einsiedler:in, der:die gar nicht mehr weiß, wie man in der echten Welt lebt, indem du deine Konversationskenntnisse mit dir selbst übst (das funktioniert sogar noch besser, während du einen Nachmittagsspaziergang machst oder Sport vor dem Rechner treibst). Ja, du übernimmst dabei beide Seiten des Gesprächs, und das hilft dir vielleicht sogar dabei, wenn du es einmal im echten Leben anwenden musst.

Lernen im Homeoffice: Abends

Gut, dass wir nicht von der „Nacht“ sprechen. Denn dies ist der Moment, in dem wir dir davon abraten, dir eine ganze Nacht lang eine Sprache reinpauken zu wollen – denn, oh Wunder, der Schlaf ist tatsächlich dein bester Verbündeter beim Sprachenlernen.

Wenn dich das nicht überzeugt – eine Studie der Notre-Dame-Universität untersuchte zwei Studierendengruppen in Bezug auf ihre Fähigkeiten, sich Wortpaare einzuprägen. Die eine Gruppe durfte direkt nach dem Lernen schlafen, die andere hingegen nicht. Als beide 24 Stunden später auf den Lerneffekt überprüft wurden, schnitt die Gruppe, die schlafen durfte, erheblich besser ab als ihre übermüdeten Mitstudierenden. Der Schlaf hilft deinem Gehirn, zu verankern, was du gelernt hast, so dass dir dieses Wissen langfristig zur Verfügung steht.

  • Mach eine Lektion während du:
    • auf deiner Couch entspannst,
    • darauf wartest, dass das Nudelwasser kocht,
    • auf dein Essen vom Lieferservice wartest,
    • oder direkt bevor du dich bei Netflix einloggst oder zu Bett gehst.

Dies ist vielleicht der optimale Zeitpunkt des Tages, um noch einmal durchzugehen, was du gelernt hast.

  • Log dich bei Netflix ein, aber such dir eine Serie oder einen Film aus, der Untertitel in deiner Lernsprache hat oder dessen Originalsprache deine Lernsprache ist. Kleiner Tipp: du kannst auf Netflix Filme nach Untertitelungssprachen suchen.
  • Sieh dir vorm Schlafengehen einen fremdsprachigen Film an. Je nachdem, wie fortgeschritten deine Sprachkenntnisse sind, kannst du dir nur die Untertitel ansehen oder es sogar ganz ohne Hilfsmittel probieren.
  • Triff eine Person, die deine Lernsprache spricht oder studiert, zum Beispiel über WhatsApp oder Zoom. Vielleicht handelt es sich dabei um eine befreundete Person, mit der du dich schon lange einmal wieder unterhalten wolltest, oder vielleicht hast du dir ein Tandem zum Sprachenlernen gesucht. So oder so ist dies eine ideale Konversationspraxis zu einer Tageszeit, an der du vielleicht ohnehin normalerweise mit jemandem telefonieren würdest.
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