Russische Fakten oder unwahre Klischees – was weißt du über Russland?

Unwahres Klischee oder wenig bekannte Tatsache? Sieh selbst, ob du mit deiner Einschätzung der folgenden fünf Aussagen richtig liegst!
Russland Fakten

Russland nimmt in der westlichen Vorstellungswelt einen festen Platz ein. Unser Wissen über dieses riesige und vielseitige Land ruht jedoch oft auf bestenfalls wackeligen Beinen. Nicht alle Russen haben beispielsweise die Gewohnheit, jeden Abend zum Essen feierlich Wodka zu trinken. Wie viel also weißt du wirklich über die russische Kultur? Rate im Video, wie gut du russische Fakten von Legenden unterscheiden kannst – oder du liest einfach hier weiter, um dein Wissen zu testen.

Russische Fakten oder unwahre Klischees? Rate selbst mit!

Nummer 1: Die berühmte russische Schachtelpuppe wird Babuschka genannt.

Falsch: Babuschka ist einer dieser Begriffe, die im Deutschen ein Eigenleben entwickelt haben. Gelegentlich wird Babuschka zur Beschreibung eines Aussehens genutzt, bei dem ähnlich den Puppen ein Kopftuch unter dem Kinn geknotet wird. Tatsächlich jedoch bedeutet Babuschka auf Russisch einfach „Großmutter“. Die russischen Puppen heißen Matrjoschka. Der Begriff ist eine Verkleinerungsform von Matryona oder Matriosha, ein in der Landbevölkerung des alten Russland häufiger Frauennamen. Die Puppen symbolisieren unter anderem Mutterschaft und Fruchtbarkeit, was erklärt, weshalb sie mit der starken matriarchalen Figur der Babuschka verschmolzen sind. Es werden jedoch oft auch Männer (und wichtige Figuren des politischen Lebens) in Form einer Matrjoschka dargestellt.

Nummer 2: Im Keller der Eremitage in Sankt Petersburg leben rund 70 Katzen.

Richtig: Die Katzen der Eremitage sind berühmt! Die Tradition geht zurück auf ein Dekret von Kaiserin Elisabeth I. aus dem Jahr 1745 (vielleicht der allerersten Katzennärrin). Ursprünglich wurden die Katzen im Museum angesiedelt, um Ratten und Mäuse zu jagen, gelangten jedoch bald als Haustiere und lokales Wahrzeichen zu hohem Ansehen. 2007 rief die Eremitage ein Patenschaftsprogramm für die Katzen ins Leben. Inzwischen haben die Tiere sogar einen eigenen Pressesprecher. Die Räume der Katzen sind einmal im Jahr, am 21. April, für Besucher geöffnet. Zudem gibt es in St. Petersburg das Katzencafé, in dem so manche Eremitage-Katze ihren Altersruheplatz gefunden hat.

Nummer 3: Lenins Leichnam wurde 1924 einbalsamiert und kann noch heute in Moskau besichtigt werden.

Richtig: So sehr wir uns auch wünschen, dass diese Tatsache nicht in die Kategorie russische Fakten fallen würde … Kurz nach Lenins Tod im Jahr 1924 wurde sein einbalsamierter Leichnam auf dem Roten Platz in Moskau öffentlich aufgebahrt – mit nur einer kurzen Unterbrechung während des Zweiten Weltkriegs, als er vorsichtshalber nach Sibirien gebracht wurde, für den Fall, dass Moskau fallen würde. Als Stalin starb, wurde sein Leichnam ebenfalls konserviert und gleich neben Lenin ausgestellt, jedoch dann 1961 im Rahmen der sogenannten Entstalinisierung bestattet.

Nummer 4: Wenn du in irgendeinem Land Astronaut werden möchtest, musst du erst Russisch lernen.

Richtig: Selbst die Astronauten der NASA müssen Russisch lernen, bevor sie ins All dürfen! Für Commander Tim Peake, dem ersten Briten auf der Internationalen Raumstation, war der härteste Teil seiner Astronautenausbildung das Erlernen der russischen Sprache. Kurz zusammengefasst ist diese Regelung darauf zurückzuführen, dass Astronauten, die zur Internationalen Raumstation reisen, mit einem russischen Raumschiff dorthin gelangen. Und die Konsolen der Sojus-Raumschiffe sind alle auf Russisch beschriftet.

Nummer 5: Na zdorovje! bedeutet „Prost“ auf Russisch.

Falsch: Der Begriff stammt tatsächlich aus dem Polnischen. Russen sagen in der Regel nicht „Prost“, sondern trinken auf etwas (oder jemanden). Zum Beispiel auf die Freundschaft, auf die Gesundheit oder auf Anjas beruflichen Erfolg. Wie ist diese Verwechslung entstanden? Vermutlich trägt Hollywood Schuld daran. Auf Russisch heißt na zdorovje „danke“. Wenn du allerdings auf die Gesundheit trinkst, sagst du za zdorovje. Es ist jedoch keinesfalls die einzige Formulierung, um auf Russisch einen kurzen Trinkspruch zu formulieren.

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Katrin Sperling

Katrin Sperling ist in Potsdam geboren und aufgewachsen und hat nach dem Abitur ein Jahr in Toronto, Kanada verbracht. Weil ihr Hogwarts-Brief zu ihrem 20. Geburtstag im Jahr 2011 immer noch nicht angekommen war, musste sie schließlich die Realität akzeptieren und studierte Englische und Deutsche Linguistik in Berlin. Zum Glück erwies sich die Linguistik als genauso magisch, weswegen Katrin sehr glücklich ist, jetzt für das Babbel Magazin über Sprachen zu schreiben.

Katrin Sperling ist in Potsdam geboren und aufgewachsen und hat nach dem Abitur ein Jahr in Toronto, Kanada verbracht. Weil ihr Hogwarts-Brief zu ihrem 20. Geburtstag im Jahr 2011 immer noch nicht angekommen war, musste sie schließlich die Realität akzeptieren und studierte Englische und Deutsche Linguistik in Berlin. Zum Glück erwies sich die Linguistik als genauso magisch, weswegen Katrin sehr glücklich ist, jetzt für das Babbel Magazin über Sprachen zu schreiben.