6 deutsche Modalverben und wie sie dir im Alltag helfen

Willst du dein Deutsch auf ein neues Level bringen? Diese sechs Modalverben helfen dir dabei!
Junge Menschen auf einer Dachterrasse mit Sicht auf den Berliner Fernsehturm, Thema des Artikels ist deutsche Modalverben

Deutsche Modalverben (oder auch modale Hilfsverben genannt) wie „können”, „müssen”, „wollen” sind dir bestimmt schon einmal im Alltag begegnet. Modalverben sind so praktisch, weil du mit ihnen das Hauptverb in einem Satz modifizieren, also den Inhalt verändern kannst.

Das Tolle? Sie sind absolut wandelbar. Du kannst mit ihnen einen Befehl, Höflichkeit und sogar Wahrscheinlichkeiten ausdrücken! Es gibt sechs deutsche Modalverben: „können”, „müssen”, „sollen”, „dürfen”, „möchten” und „wollen”. Schauen wir uns ihre Konjugation und ein paar Beispielsätze an.

Deutsche Modalverben: 1. wollen

Das Modalverb „wollen” drückt eine Absicht aus.

  • ich will
  • du willst
  • er/sie/es will
  • wir wollen
  • ihr wollt
  • sie/Sie wollen

Beispiel: Ich will dieses Jahr unbedingt nach Spanien reisen!

Hast du bemerkt? Das Modalverb steht im Hauptsatz an zweiter Position. Das Hauptverb steht an letzter Stelle.

Manchmal findest du aber auch Sätze, die nur das Modalverb enthalten. Wenn der restliche Teil des Satzes offensichtlich ist, wird er nämlich oft weggelassen:

Beispiel: Ich will ein Eis (essen)!

2. möchten

„Möchten” ist eine Form von „mögen”. Mit diesem Verb drückst du einen Wunsch aus. Es ist damit also die höfliche Variante zu „wollen”. 

  • ich möchte
  • du möchtest
  • er/sie/es möchte
  • wir möchten
  • ihr möchtet
  • sie/Sie möchten 

Beispiel: Möchtest du ein Stück von dem Kuchen probieren?

3. müssen

Das Modalverb „müssen” drückt eine Notwendigkeit oder eine Verpflichtung aus.

  • ich muss
  • du musst
  • er/sie/es muss
  • wir müssen
  • ihr müsst
  • sie/Sie müssen

Beispiel: Gleich kommen meine Eltern zu Besuch. Ich muss schnell die Wohnung aufräumen!

Achtung! Dieses Wort ist in manchen Sprachen, z. B. im Englischen ein falscher Freund.

Beispiel: Du musst deine Wohnung nicht aufräumen. Du machst es nur, damit deine Eltern stolz auf dich sind. → “You don’t need to tidy up your flat. You just do it to make your parents proud.”

Fun Fact: Manchmal lassen wir den zweiten Teil des Satzes auch weg, um nicht zu direkt zu sein, wie z. B. bei Ich muss mal … Na, ahnst du schon, welcher Teil hier fehlt? Genau! Die richtige Antwort lautet Ich muss mal … (auf die Toilette gehen).

Deutsche Modalverben: 4. dürfen

„Dürfen” drückt eine Erlaubnis aus.

  • ich darf
  • du darfst
  • er/sie/es darf
  • wir dürfen
  • ihr dürft
  • sie/Sie dürfen

Beispiel: Wow, ihr dürft auf der Autobahn ohne Tempolimit fahren?

Hast du dich schon gefragt, wie du must not auf Deutsch sagen kannst? Mit „nicht dürfen”!

Beispiel: Beeil dich! Wir dürfen den Bus nicht verpassen!

5. können

Das Modalverb „können” drückt eine Möglichkeit oder Fähigkeit aus. 

  • ich kann
  • du kannst
  • er/sie/es kann
  • wir können
  • ihr könnt
  • sie/Sie können

Beispiel: Ich kann alles schaffen, was ich mir vornehme.

„Können” ist also das perfekte Verb für ein positives Mindset. 😉

Außerdem klingst du besonders höflich, wenn du „können” im Konjunktiv verwendest:

Beispiel: Könntest du mir bitte helfen?

Wusstest du schon? Romanische Sprachen haben meist zwei Wörter, um zwischen der Fähigkeit und Höflichkeit zu unterscheiden: savoir & pouvoir im Französischen, saber & poder im Spanischen … Deutsche Modalverben sparen sich eines. Praktisch, oder?

6. sollen

„Sollen” drückt oft ein Ziel aus. Im Konjunktiv beschreibst du damit auch eine Aufforderung oder Empfehlung.

  • ich soll
  • du sollst
  • er/sie/es soll
  • wir sollen
  • ihr sollt
  • sie/Sie sollen

Beispiel: Ich soll morgen das neue Konzept präsentieren, aber es gibt noch viel zu tun. Du solltest mir helfen, damit ich schneller fertig werde.

Deutsche Modalverben: Die Ausnahmen

Jetzt kennst du die Bedeutung der Modalverben. Ganz einfach, oder? … Vielleicht zu einfach? Da muss doch ein Haken sein! Deutsche Modalverben haben noch eine Funktion. Du kannst mit ihnen vermuten, wie wahrscheinlich etwas ist, also die Modalität ausdrücken. Schauen wir uns folgende Situation an:

Du hast gestern Brownies gebacken, aber heute morgen ist das Backblech leer! Was ist passiert?

Fast sicher (90%): Dein Mitbewohner muss sie gegessen haben! (Hoffentlich aus Versehen …)

Sehr wahrscheinlich (75%): Heute soll es sehr heiß werden. Vielleicht hat dein Mitbewohner sie in den Kühlschrank gestellt, damit sie nicht schlecht werden.

Möglich (50%): Könnte es sein, dass die Katze die Brownies gegessen hat?

Unmöglich (0%): Die Brownies können nicht einfach so verschwunden sein!

Eines kannst du jetzt aber sicher sagen: Ich kann die deutschen Modalverben!


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