Die Schule der britischen Akzente: Walisisches Englisch („Wenglish“)

Welsh English gehört zu den beliebtesten Akzenten in Großbritannien und ist nicht nur besonders melodisch, sondern auch ganz schön schwierig!

Hast du dich schon einmal gefragt, welche Sprache man eigentlich in Wales spricht bzw. was genau mit Wenglish gemeint ist? Dann mach dich bereit – hier findest du alles zum walisischen Englisch!

Den Begriff Denglish (Deutsch plus Englisch) kennst du vermutlich, vielleicht hast du auch Franglais (Französisch plus Anglais) schon einmal gehört. Ein weniger bekannter Vertreter dieser Gruppe der so herrlich miteinander verschmolzenen Sprachen ist das „Wenglish“, das – wie du dir denken kannst – einen Hybrid aus Welsh, also Walisisch und Englisch bezeichnet. Als Dialekt von Wales kombiniert Welsh English, also das walisische Englisch viele lexikalische und phonologische Merkmale der walisischen Sprache mit dem Standardenglisch. Zusammen bilden diese Charakteristika den wirklich besonderen walisischen Akzent.

Im Gegensatz zu den meisten britischen Akzenten beschränkt sich das walisische Englisch auf ein klar definiertes geografisches Gebiet: Wales. Wales gehört zwar zum Vereinigten Königreich, ist aber ein eigenständiges Land. Und eben weil es ein ganzes Land ist, überrascht es auch nicht, dass es nicht den einen walisischen Akzent gibt. Je nachdem, wo du gerade bist, hörst du ganz unterschiedliche Varianten. Im Norden von Wales findet man Einflüsse des Scouse- und Merseyside-Englisch, Richtung Süden trifft man sogar auf Einflüsse des West County-Dialekts.

Trotz der Unterschiede lassen sich aber ein paar allgemeine Dinge über walisisches Englisch sagen. Schauen wir uns also mal genauer an, woher das Wenglish eigentlich kommt, warum es so besonders klingt und wie du dir einige der beliebtesten Wörter im walisischen Akzent aneignen kannst.

Welche Sprache spricht man in Wales? Die Ursprünge des walisischen Englisch

An dieser Stelle möchten wir kurz darauf hinweisen, dass die walisische Sprache Cymraeg nicht dasselbe ist wie Welsh English – bei letzterem handelt es sich nämlich um einen englischen Dialekt. Cymraeg stammt von den Kelten ab. Etwa ab dem neunten Jahrhundert n. Chr. begannen sich die Sprachen im Norden und Süden von England und Wales zu differenzieren. Grund war die geografische Trennung.

In der Folge entwickelte sich das Walisische als eigenständige Sprache, die viele Eigenheiten der antiken Sprache der Kelten beibehielt. Das erklärt auch, warum sich das Englisch von Walisisch-Sprechenden teilweise ein bisschen anders anhört. Zum Beispiel das leicht gerollte „R“, das man auch im Schottischen hört, und das auf einen stärken keltischen Einfluss zurückzuführen ist, als es bei anderen englischen Akzenten der Fall ist.

Außerdem betonen Walisisch-Sprechende keine bestimmte Silbe in einem Wort, was ihrem Akzent seinen ganz eigenen Rhythmus verleiht. Nehmen wir einmal das Wort language. Im Standardenglisch liegt die Betonung auf der ersten Silbe, „lan-“. Im Walisischen aber werden beide Silben gleich stark betont.

Was das Wenglish betrifft, rührt der Akzent also von der walisischen Sprache her. Aber wie sieht es mit dem Wortschatz aus? Manche Wörter im walisischen Englisch sind direkt vom Walisischen entnommen. Cwtch beispielsweise bedeutet „kleiner Knuddler“ bzw. wortwörtlich „sicherer Ort“.

Andere Wörter aus dem Welsh English sind auf die Art zurückzuführen, wie Wörter aus dem Standardenglisch mit einem walisischen Akzent ausgesprochen werden. Butty bedeutet „Freund“. Es stammt vom englischen buddy ab und wurde durch die Aussprache mit walisischem Akzent abgewandelt. Tidy beschreibt alles Mögliche, das nett und schön ist, und ist ein tolles Beispiel für das dritte lexikalische Merkmal von Wenglish: Wörter aus dem Standardenglisch, die im Laufe der Jahre eine komplett andere Bedeutung im walisischen Englisch bekommen haben.

Warum das so ist? Das hat wahrscheinlich mit der geografischen Lage von Wales zu tun: Das Land ist von anderen Akzenten relativ abgeschnitten. Und weil die Bevölkerung in Wales ziemlich klein ist, kann sich der Gebrauch solcher Wörter ruckzuck verbreiten und normal werden.

Berühmte Menschen mit walisischem Akzent

Im VIP-Universum gibt es massenweise fantastische Beispiele für walisisches Englisch. Aber wenn wir nur ein paar auswählen müssten, dann würden wir euch definitiv den Schauspieler Michael Sheen oder den wahnsinnig witzigen walisischen Komiker Rob Brydon empfehlen. Beide haben sehr eigene walisische Akzente und beweisen hervorragend, wie klangvoll und melodisch das Welsh English sein kann.

Wörter im walisischen Englisch beherrschen

Stell dir folgende Szene vor: Du bist auf einem Wandertrip in den Brecon Beacons unterwegs, hast aber deinen Kompass verloren und bist jetzt total verloren. Und on top hast du auch noch dein letztes Glamorgan-Würstchen und das letzte Stück Caerphilly-Käse gegessen … Wie sollst du bloß überleben?

Sieht ganz so aus, als wäre deine einzige Rettung, eine nette einheimische Person zu finden und um Hilfe zu bitten. In dieser absoluten Notfallsituation ist es ganz schön hilfreich und praktisch, wenn du den lokalen Dialekt ein wenig beherrschst. Um dir aus der Patsche zu helfen, haben wir höchstpersönlich unsere Lieblingswörter aus dem Wenglish für dich zusammengestellt.

  • Daps — „Schuhe”
  • Chopsing — „Streiten”
  • Tamping — „Wütend”
  • Humming — „Ekelerregend”
  • Butty — „Freund:in”
  • Tidy Darts! — „Super!”

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Worauf wartest du dann…
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David Sumner

David Sumner kommt aus einer kleinen Küstenstadt in Devon (dem Teil von England, der so ländlich ist, dass er Tolkiens Auenland in den Schatten stellt) und lebt seit 2010 in Berlin. Nachdem er seinen Master in Politikwissenschaft an der Universität Potsdam absolviert hatte, fing er bei Babbel an, um seine Probleme mit dem und Einblicke in das Sprachenlernen zu teilen. Wenn er nicht gerade den Döner-angetriebenen Berliner Traum lebt, geht er zu isländischem Keyboardrock ab, spielt Drums wie Tier von den Muppets und flieht so oft er kann in die Alpen.

David Sumner kommt aus einer kleinen Küstenstadt in Devon (dem Teil von England, der so ländlich ist, dass er Tolkiens Auenland in den Schatten stellt) und lebt seit 2010 in Berlin. Nachdem er seinen Master in Politikwissenschaft an der Universität Potsdam absolviert hatte, fing er bei Babbel an, um seine Probleme mit dem und Einblicke in das Sprachenlernen zu teilen. Wenn er nicht gerade den Döner-angetriebenen Berliner Traum lebt, geht er zu isländischem Keyboardrock ab, spielt Drums wie Tier von den Muppets und flieht so oft er kann in die Alpen.