11 britische Redensarten, die dir in Großbritannien weiterhelfen

Du träumst davon, mal mit Queen Elizabeth ein Tässchen Tee zu trinken? Oder bevorzugst du eher ein gutes altes Bier im Pub um die Ecke? Was auch immer du vorhast, diese Redewendungen helfen dir dabei, „truly British“ zu sein!

Ahh, gutes altes Blighty! (Das ist übrigens britisches Englisch für „Großbritannien“.) Die kleine Insel im Nordatlantik, die für ihre Comedy und vielfältigen Dialekte berühmt ist. Britisches Englisch ist so ziemlich wie die Briten selbst: bodenständig und charismatisch. Und nichts zeigt dieses Charisma besser, als überkandidelte britische Redensarten, die dir dort zu Ohren kommen. Wir haben hier eine kleine Kostprobe an besonders amüsanten Ausdrücken zusammengestellt, die so unterhaltsam wie nützlich sind: Sie helfen dir, die britische Mentalität und Sprache etwas besser zu verstehen – und erleichtern die Kommunikation.

1. „Fancy a cuppa’?

Bedeutung: „Möchtest du eine Tasse Tee?“

Es ist allseits bekannt, dass Briten Tee lieben, aber nichts kann dich auf die Vehemenz vorbereiten, von der ihre Liebe zu diesem altehrwürdigen Getränk geprägt ist. Tee ist mehr als eine Erfrischung. Er ist eine Lebenseinstellung. Ob du bei der Arbeit bist, Freunde besuchst oder einfach den Tag zu Hause verbringst – wenn eine britische Person anwesend ist, dauert es nicht lange, bis diese Frage auftaucht: „Fancy a cuppa’?

Der Akt des Teekochens und -trinkens bringt Briten zusammen. Sie mögen nichts lieber, als bei einer cuppa’, also einer Tasse Tee, über Gott und die Welt zu philosophieren und Klatsch und Tratsch auszutauschen. Klar ginge das theoretisch auch ohne Tee – aber das wäre nicht dasselbe. Mit dem heißgeliebten britischen Nationalgetränk vor sich lässt sich alles gleich viel besser besprechen. Denn es gibt selbst in Großbritannien kein Problem, das sich nicht bei einer schönen, heißen Tasse Tee lösen ließe!

2. „Alright?

Bedeutung: „Hey, wie geht’s?“

Okay, Shakespeare war zwar Brite, aber heutzutage drücken sich die Leute doch eher weniger umständlich aus. Vorbei ist die Zeit, in der man sich auf der Straße zur Begrüßung an den Hut getippt und sich mit „How do you do, Sir?“ nach dem werten Befinden erkundigt hat. Der moderne Durchschnittsbrite unter 40 begrüßt seine Freunde sehr wahrscheinlich mit einem schlichten „Alright?“. Aber lass dich nicht ins Bockshorn jagen: Wenn dich jemand mit dieser Frage begrüßt, erwartet er oder sie keineswegs eine ausführliche Erläuterung deines Gemütszustands. Alright ist schlicht und einfach eine moderne Variante von „Hallo“.

Das wirklich authentische „Alright?“ meisterst du übrigens, indem du dabei leicht mit dem Kopf nickst, während du das Wort wie ein kurzes Grummeln ausstößt – gutgelaunte Der-frühe-Vogel-fängt-den-Wurm-Mentalität hat hier nichts zu suchen!

Du bist dir bei der Aussprache nicht ganz sicher? Dann lerne vom Meister: Karl Pilkington.

3. „I’m knackered!

Bedeutung: „Ich bin müde/fertig!“

Britische Redensarten kannst du ganz hervorragend deinen Mitmenschen entgegen schleudern, wenn du dich gerade körperlich völlig verausgabt hast. Nichts ist britischer, als vollgepackt mit Einkaufstüten dem Bus hinterherzurennen. Hast du ihn nach einem olympiaverdächtigen Sprint gerade noch rechtzeitig bekommen, lässt du dich betont erschöpft auf den Sitzplatz ganz vorn neben der freundlichen alten Frau fallen, atmest lauthals aus und rufst dramatisch: „I’m knackered!

4. cheeky

Bedeutung: „spielerisch, frech, vorwitzig“

Der britische Humor ist weltberühmt. Offenbar sehen die Leute auf der Insel die Dinge etwas weniger eng als andere. Diesen spielerischen Umgang mit dem Alltag bringt der Ausdruck cheeky perfekt auf den Punkt. Er beschreibt lustige kleine Albernheiten, die dir ein Lächeln auf die Lippen zaubern. Zum Beispiel wenn du einen Freund fragst: „Do you want to join us for a cheeky pint?“ („Hast du Lust, was trinken zu gehen?“)

Cheeky kann auch benutzt werden, um Leute zu beschreiben, die besonders optimistisch sind. Hast du ein cheeky smile, also ein verschmitztes Lächeln, bist du immer für einen Scherz zu haben.

5. „I’m chuffed to bits!

Bedeutung: „Ich bin sehr zufrieden.“

Das ist eine ideale britische Redensart, um auszudrücken, dass du mit etwas oder mit dir selbst, also deinen eigenen Leistungen, zufrieden bist. Wenn du zum Beispiel gerade kurz davor bist, ein köstliches britisches Frühstück zu verputzen, könntest du sagen: „I’m feeling chuffed to bits.“ Oder vielleicht hast du jemanden verzaubert, indem du ihm deine Lieblingssorte Cider empfohlen hast? Tadaa! Schon kannst du sagen: „I’m chuffed to bits with myself.

6. bloody

Bedeutung: „sehr“

Da führt kein Weg dran vorbei: Möchtest du wirklich authentisch britisch klingen, wenn du die Eigenschaften oder Merkmale von etwas beschreibst, musst du einfach das Wort bloody benutzen. Britische Redensarten bedienen sich daher sehr gerne dieses Schimpfwortes. Hast du gerade eine vorzügliche Portion fish and chips verputzt? Dann zögere nicht, zu betonen, wie bloody lecker das war! Oder hattest du das Pech, eine furchtbar schlechte Inszenierung von Hamlet durchstehen zu müssen? Dann dreh dich empört zu deiner Begleitung – die logischerweise ebenso viel Expertise auf diesem Gebiet aufweist wie du –, schnaufe verächtlich und sage betont dramatisch: „Well that was bloody awful, wasn’t it?

7. to bodge something

Bedeutung: „etwas flicken/laienhaft reparieren“

Großbritannien hat der Welt viele großartige Erfindungen beschert: die Dampflok, das Telefon und, nicht zu vergessen, den Schokoriegel. Es versteht sich also von selbst, dass die Messlatte für den modernen Briten sehr hoch hängt, was Handwerk und Erfindungen angeht. Dementsprechend undenkbar ist es, für eine simple Reparatur eine unnötig teure Handwerkerfirma zu beauftragen. Die Briten sind stolz darauf, ihre kaputten Haushaltsgegenstände selber reparieren zu können, jawohl! Zugegeben, das Ergebnis lässt dann oft etwas zu wünschen übrig. Der passende Ausdruck hierfür ist: to bodge something. Das Verb bringt den unbeholfenen und unvermeidbar vergeblichen Versuch auf den Punkt, an etwas herumzuschrauben, von dem man absolut keine Ahnung hat.

Zum Beispiel: Die Beschichtung deines Fahrradlenkers hat sich gelöst. Wirst du eine unnötig hohe Summe an den sogenannten Experten aus dem Fahrradladen zahlen, damit er ein bisschen Klebeband um deinen Lenker wickelt? Niemals! Eine Rolle Tesafilm™ tut´s auch. Was macht es schon, dass dann die Enden ausfransen und beim Fahren im Wind flattern? Soeben hast du die genuin britische Kunst des bodging it perfektioniert, und das ist viel wichtiger als irgendwelche sogenannten professionellen Methoden. Daniel Düsentrieb wäre stolz auf deinen Erfindungsreichtum.

8. „I’m pissed.

Bedeutung: „Ich bin betrunken.“

Selbst englische Muttersprachler sind regelmäßig von dieser Redensart verwirrt – Amerikaner treibt sie regelmäßig in den Wahnsinn. In den USA bedeutet to be pissed nämlich, extrem wütend zu sein. Im britischen Englisch drückt man damit aus, dass man im Pub nebenan ein paar zu viel gehabt und es dementsprechend schwer hat, noch geradeaus zu laufen.

9. lovely

Bedeutung: „hübsch, attraktiv“

Wenn du mehr als fünf Minuten mit einer britischen Frau über 40 verbringst, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass dir das Wort lovely begegnet. Damit drückst du eine allgemeine Zuneigung oder Wertschätzung einer Person oder einem Gegenstand gegenüber aus. Der beste Beispielsatz hierfür ist wahrscheinlich: „That’s a lovely cup of tea.“ Bei älteren Generationen, und hier insbesondere bei Frauen, ist der Ausdruck eine der besonders beliebten britischen Redensarten. So findet ziemlich sicher jetzt in diesem Moment folgendes Gespräch in den Straßen von Leicester statt:

– Frau Nr. 1: „Ohhh look at that lovely young man by the bus stop!

– Frau Nr. 2: „Right! And look how lovely his shoes are!

– Frau Nr. 3: „Yes! They’re lovely!

Aber Vorsicht: Briten sind bekannterweise stets übertrieben freundlich. Die allgegenwärtige, tief ins nationale Unterbewusstsein eingegrabene Angst davor, unhöflich zu sein, sitzt so tief, dass die meisten sich lieber einen rostigen Nagel ins Bein rammen würden als zuzugeben, dass sie irgendetwas nicht mögen. Okay, das ist vielleicht ein bisschen übertrieben. Aber tatsächlich neigen die meisten Briten dazu, etwas mit „Oh it´s lovely!” zu kommentieren, auch wenn sie es gar nicht mögen. Ob es schlechter Service ist, verkochtes Essen oder schlechtes Wetter: Lieber auf Nummer sicher gehen, als jemandem eventuell auf die Füße zu treten. Also genieße solche Bemerkungen mit Vorsicht – und benutze sie selbst so oft wie möglich, um die wahrlich britische Kunst zu erlernen, deine Enttäuschung zu verbergen.

– Aufgeregtes Kind, das von der Schule nach Hause kommt: „Look mummy, I drew a picture of the family!

– Mutter: „Oh that’s lovely, dear. Let’s hang it on the fridge right away.

10: mate

Bedeutung: „Kumpel, Freund“

Das gängige Klischee stellt Briten als formell und versteift dar, aber heutzutage sind sie ein lockeres, dynamisches und liebevolles Völkchen, das loyal zu seinen Lieben hält. Exemplarisch dafür steht das Wort mate. Klar könntest du auch friend sagen, aber bei mate schwingt noch eine Extraportion an liebevoller Vertrautheit mit. Dein mate ist jemand, mit dem du durch Dick und Dünn gehst, jemand, mit dem du Pferde stehlen kannst. Er oder sie ist stets für ein Bier im nächsten Pub zu haben, hilft dir beim Umzug, sagt dir ehrlich, ob dein Hintern für diese besonders enge Jeans zu groß ist und hat immer ein offenes Ohr für dich, auch wenn du zum x-ten Mal überlegst, ob du deinen Ex anrufen sollst oder nicht. „Seriously mate, stop doing this to yourself!

11. „That’s rubbish!

Bedeutung: „Quatsch! /Das glaube ich dir nicht!“

Rubbish ist die britische Version von garbage, was amerikanisches Englisch ist. Die wörtliche Übersetzung ist „Müll“ – wenn du also etwas für vollkommenen Quatsch hältst, ist das der Ausdruck, den du suchst! Jemand versucht dir weiszumachen, dass ausgerechnet seine Lieblingsband die beste Band der Welt ist? Schieb dem gleich einen Riegel vor, indem du empört ausrufst: „That’s rubbish!

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David Sumner

David Sumner kommt aus einer kleinen Küstenstadt in Devon (dem Teil von England, der so ländlich ist, dass er Tolkiens Auenland in den Schatten stellt) und lebt seit 2010 in Berlin. Nachdem er seinen Master in Politikwissenschaft an der Universität Potsdam absolviert hatte, fing er bei Babbel an, um seine Probleme mit dem und Einblicke in das Sprachenlernen zu teilen. Wenn er nicht gerade den Döner-angetriebenen Berliner Traum lebt, geht er zu isländischem Keyboardrock ab, spielt Drums wie Tier von den Muppets und flieht so oft er kann in die Alpen.

David Sumner kommt aus einer kleinen Küstenstadt in Devon (dem Teil von England, der so ländlich ist, dass er Tolkiens Auenland in den Schatten stellt) und lebt seit 2010 in Berlin. Nachdem er seinen Master in Politikwissenschaft an der Universität Potsdam absolviert hatte, fing er bei Babbel an, um seine Probleme mit dem und Einblicke in das Sprachenlernen zu teilen. Wenn er nicht gerade den Döner-angetriebenen Berliner Traum lebt, geht er zu isländischem Keyboardrock ab, spielt Drums wie Tier von den Muppets und flieht so oft er kann in die Alpen.