Was ist ein englisches Frühstück?

Dass bei den Engländern gerne üppig gefrühstückt wird, hat sich schon herumgesprochen. Wir schauen uns das englische Frühstück mal genauer an.

Wer denkt, dass Deutsche eine ausgeprägte Frühstückskultur haben, hat noch kein englisches Frühstück erlebt! Doch was beinhaltet so ein full English breakfast eigentlich und essen die Briten das wirklich? Das erfahrt ihr hier.

Woraus besteht ein englisches Frühstück?

Eins ist klar: Ein traditionelles full english breakfast ist deftig, fettig und warm. Es beinhaltet auf jeden Fall:

  • bacon („Speck“, traditionell Rückenspeck)
  • eggs („Eier“), entweder fried („gebraten“), scrambled („Rührei“) oder poached (hier wird das rohe Ei direkt in heißes Wasser und Essig geschlagen, wo es sich zum Wölkchen formt)
  • tomatoes, fried or grilled („Tomaten, gebraten oder gegrillt“)
  • fried mushrooms („gebratene Pilze“, meist Champignons)
  • fried bread („gebratenes Brot“) oder buttered toast (“gebuttertes Toastbrot“)
  • bakes beans (gebackene weiße Bohnen in Tomatensoße) und
  • sausage („Würstchen“)
  • als Getränk dazu wird tea, coffee oder auch juice gereicht

Je nach Region können noch unzählige andere Komponenten auf dich zukommen: Von black pudding (Entgegen vieler Erwartungen handelt es sich hier um keine Süßspeise, sondern um Blutwurst, die als Scheibe in der Pfanne gebraten wird.) über hash browns (Nein, das sind keine Haschbrownies, sondern Kartuffelpuffer!) bishin zum lustig klingenden bubble and squeak (Ein Gericht, bei dem übriggebliebenes Gemüse und Fleisch in Kartoffelbrei knusprig angebraten wird.) ist alles dabei.

Wenn wir das irische, schottische oder walisische Frühstück noch dazu nehmen wird es noch vielfältiger. Ganz zu schweigen von den unzähligen Varianten, die im Rest der englischsprachigen Welt oder in ehemaligen Kolonien und Herrschaftsgebieten Englands verbreitet sind …

Lerne, wie du dir englisches Essen auf Englisch bestellst.

Wie bestellst du dir ein englisches Frühstück?

Da fast alle Komponenten des englischen Frühstücks gebraten sind, wird es auch oft fry-up genannt. Und wenn du sichergehen willst, dass du auch wirklich alles bekommst, was im Angebot ist, dann bestell ein full English breakfast oder kurz ein full English.

Schmeckt dir nicht? Was ist die Alternative?

Im Gegensatz zum full English breakfast steht oft das continental breakfast, also „kontinentales Frühstück“. Mit kontinental ist hier der Kontinent Europa gemeint, der im Gegensatz zur Insel Großbritannien steht. Ein continental breakfast besteht meist aus Tee oder Kaffee, Milch, Fruchtsäften, Brot, Croissants, Bagels und Gebäck.

Möchtest du mehr über Engländer, die in Deutschland leben, erfahren? Unser Partner Spotlight hat zu diesem Thema eine Reihe englischsprachiger Artikel zusammengestellt. Passend dazu findest du hier bei uns noch mehr Videos zum britischen Expat-Leben. Viel Spaß!

Und essen die Briten dieses full English breakfast wirklich?

Natürlich können wir nicht für alle Briten sprechen, aber wir haben einige Kollegen bei Babbel gefragt, wie oft sie in England ein britisches Frühstück genossen haben und wie häufig es jetzt, da sie in Berlin leben, auf dem Tisch steht. Hier sind ihre Antworten:

Haroun aus Buxton, Derbyshire:

„In England mindestens zwei Mal pro Woche, in den Ferien jeden Tag. Seit ich in Deutschland bin, habe ich nur ein Mal ein full full English* (also mit black pudding und echtem bacon gegessen.“

Mike aus Chester, Cheshire:

„In England nur, wenn ich einen Kater hatte. Aber nicht ein Mal in Deutschland. Man bekommt den richtigen bacon einfach nicht.“

Antonia aus London:

„In England jeden Sonntag (Ich habe es geliebt, Brunches zu geben). Seit ich hier bin ein paar Mal im Monat … knuspriger bacon, toast, baked beans, scrambled egg, grilled sausages, grilled tomatoes. Lecker!“

Simon aus Haywards Heath, Sussex:

„Einmal, vielleicht zwei Mal pro Jahr. Null English breakfasts in Deutschland in sechs Jahren. Dafür aber eine Menge hash browns.“

Nick aus London:

„Drei bis vier Mal pro Monat für ein full fry-up, manchmal zwei Mal pro Woche (kommt drauf an, wie viel Alkohol im Bauch war). In Berlin hatte ich noch keins. Man bekommt einfach keine guten Zutaten dafür und ich mach es immer lieber selbst: Bacon, sausage, beans, tomato, mushrooms, poached eggs (kontrovers), zwei Toasts und eine anständige cuppa (cup of tea – „Tasse Tee”). Und massenhaft braune Soße … Mmm, jetzt hab ich Hunger!“

Helen aus London:

„Ungefähr alle zwei Wochen. Jetzt in Berlin hatte ich eins in 18 Monaten.“

Rory aus Banbury, Oxfordshire:

„Ein oder zwei Mal im Monat im Vereinigten Königreich. Jetzt, wo ich in Deutschland bin – und nur, wenn ich nach England zurückgehe – bestelle ich es immer am Flughafen, bevor ich nach Berlin zurückfliege. Natürlich mit einer Bloody Mary.“

Megan aus Somerset, West Country:

„Es war etwas Besonderes, wenn wir irgendwo übernachtet haben. Eins der wichtigsten Kriterien für das Hotel war, ob es ein gutes English breakfast hatte. Mein Dad und ich kochen es immer heimlich, wenn meine Mum nicht zu Hause ist, weil sie Vegetarierin ist und es das Haus vollstinkt.“

David aus Brixham, Devon:

„In England habe ich es alle zwei Wochen gegessen. In Deutschland ein Mal pro Monat. Das größte Problem in Deutschland ist, die richtigen Würstchen zu finden. Ich benutze normalerweise cumberland sausages für meine English breakfasts. Ich kaufe die also in England und frier sie dann hier ein. Oder ich benutze Bratwurst statt cumberland sausage (das ist aber ein schlechter Ersatz).“

Matthew aus East Lancashire:

„Jeden Samstag als ich in England war. Jetzt nur, wenn wir Gäste haben.“

Norberto aus London (mit mexikanischen Wurzeln):

„Jeden Sonntag, wenn ich in Großbritannien bin. Ich bin frevelhaft, wenn ich mein eigenes mache, besonders hier in Deutschland. Ich mache es mit Avocado und statt baked beans nehme ich scharfes Bohnenmus. Unter alles kommt auch eine Tortilla. Es ist in meinem Blut, und bevor ihr mich umbringt, solltet ihr’s mal ausprobieren!“

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Katrin Sperling

Katrin Sperling ist in Potsdam geboren und aufgewachsen und hat nach dem Abitur ein Jahr in Toronto, Kanada verbracht. Weil ihr Hogwarts-Brief zu ihrem 20. Geburtstag im Jahr 2011 immer noch nicht angekommen war, musste sie schließlich die Realität akzeptieren und studierte Englische und Deutsche Linguistik in Berlin. Zum Glück erwies sich die Linguistik als genauso magisch, weswegen Katrin sehr glücklich ist, jetzt für das Babbel Magazin über Sprachen zu schreiben.

Katrin Sperling ist in Potsdam geboren und aufgewachsen und hat nach dem Abitur ein Jahr in Toronto, Kanada verbracht. Weil ihr Hogwarts-Brief zu ihrem 20. Geburtstag im Jahr 2011 immer noch nicht angekommen war, musste sie schließlich die Realität akzeptieren und studierte Englische und Deutsche Linguistik in Berlin. Zum Glück erwies sich die Linguistik als genauso magisch, weswegen Katrin sehr glücklich ist, jetzt für das Babbel Magazin über Sprachen zu schreiben.