Hallo liebe Leserin, willkommen lieber Leser, wie geht es dir? Ist doch ganz nett, zum Einstieg erst einmal begrüßt zu werden, oder? Schließlich markieren Begrüßungen den Anfang einer Begegnung – deswegen sind sie mitunter auch das Erste, das wir in einer Fremdsprache lernen. Damit dir nette Begegnungen in Polen sicher sind, wollen wir uns jetzt mal anschauen, wie man Hallo auf Polnisch sagt.
Die polnische Begrüßung unter Freunden
Die Begrüßung, die die meisten schon kennen und bei der zugegebenermaßen auch die meisten bereits an der Aussprache verzweifeln, ist das raschelnde Cześć! („Hallo!“, klingt in etwa wie [tschechtch]). Leichter auszusprechen ist da schon ein Witaj! („Grüß dich!”), das ungefähr dieselbe Bedeutung hat. Cześć! oder Witaj! sollte man übrigens nur an Freunde oder an junge Leute richten, da es eine informelle Begrüßung ist – mehr noch als das deutsche „Hallo!“
Sprich Polnisch, wie du es schon immer wolltest – Babbel hilft dir dabei!
Wenn’s formell sein soll
Spricht man mit Fremden oder auch mit nicht so engen Bekannten, ist ein Dzień dobry! eher angebracht. Dzień dobry! heißt übersetzt zwar „Guten Tag!“, wird in Polen aber auch morgens verwendet – der Morgen hat hier nämlich keinen eigenen Gruß.
Abends, ab etwa 18 Uhr, sagt man dann Dobry wieczór! („Guten Abend!“). Ist dir aufgefallen, dass das dobry bei Dzień dobry! hinten steht, bei Dobry wieczór! aber vorne? Das hat mit der Wortbetonung zu tun: Es widerspricht dem polnischen Rhythmusgefühl, das zweisilbige dobry vor das einsilbige dzień zu stellen.
Wer es übrigens noch etwas förmlicher mag, der kann Männer mit einem Witam pana! (wörtlich „Ich grüße den Herrn!“) und Frauen mit einem „Witam panią!“ (wörtlich „Ich grüße die Dame!“) willkommen heißen.
Hallo auf Polnisch: Jugendsprache
Wie überall in der Welt hat die polnische Jugend ihre eigene Sprache und somit auch ihre eigenen Begrüßungen. Neben Cześć! und Witaj! hört man hier auch häufig das aus dem Englischen übernommene Hej! Und wer besonders lässig rüberkommen möchte, der macht daraus gar ein Hejka!, was in etwa „Hejchen!“ bedeutet. (Die Endung –ka wird im Polnischen für Verkleinerungen verwendet, ähnlich wie im Deutschen das -„chen“ oder -„lein“).
Das besondere Hallo auf Polnisch
Wie oben schon erwähnt, sind Begrüßungen wichtig, um ins Gespräch zu kommen, eine persönliche Verbindung herzustellen. Und die Polen mögen es gerne sehr persönlich, deswegen gibt es für die Anrede sogar einen eigenen Fall, den Vokativ! Möchte man also Kasia namentlich begrüßen, dann sagt man Cześć Kasiu!. Der Endungswechsel von –a zu –u signalisiert dabei besondere Zuwendung, ein liebevolles „ich bin ganz bei dir, Kasiu“. Doch keine Sorge, du musst jetzt nicht für jeden polnischen Namen die entsprechende Endung im Vokativ lernen, um andere persönlich begrüßen zu können – es ist nämlich auch nicht falsch, einfach Cześć Kasia! zu sagen, und vor allem von der jüngeren Generation wird der Vokativ bei Vornamen oft als etwas zu pathetisch empfunden und deswegen gar nicht mehr benutzt.
Small Talk auf Polnisch
Zwischen Begrüßung und Einstieg in beliebte Gesprächsthemen wie Religion, Politik und Vermögensangelegenheiten sollte – wie im Deutschen auch – im Polnischen ein bisschen Small Talk, zumindest aber die Frage nach dem Befinden liegen. Wer Jak się masz? (wörtlich „Wie hast du dich?“) sagt, erwartet wie beim deutschen „Wie geht’s?“ meist keine ausführliche oder gar ehrliche Antwort, ein einfaches Dobrze, dziękuję! A ty? („Gut, danke! Und dir?“) genügt. Auch hier hat die Jugend ihr eigenes Register, und so wird Jak się masz? einfach zu einem coolen Siema? verkürzt. Wem das noch nicht cool genug ist, der wandelt es zu einem Siemanko ab.
Will man erfahren, was in letzter Zeit beim anderen so passiert ist, fragt man Jak leci? („Wie läuft’s?“), Co słychać? (wörtlich „Was hört man?“) oder Co nowego? („Was gibt’s Neues?“). Auch hier sollte man sich jedoch nicht wundern, wenn man lediglich ein Nic takiego! (wörtlich „Nichts Solches!“) oder gar ein E, stara bieda! (wörtlich „Eh, das alte Elend!“) zurückbekommt – die Polen sind große Freunde des Understatements. Ein wahrer Allrounder ist das Wörtchen tam („dort“): Man kann damit direkt nach dem Stand der Dinge fragen, indem man einfach nur Co tam? („Was dort?“) oder Jak tam? („Wie dort?“) sagt, man kann es aber ebenso beliebig mit den anderen Fragen kombinieren:
- Jak tam leci?
- Co tam słychać?
- Co tam nowego?
Nun weißt du also nicht nur, wie man Hallo auf Polnisch sagt, sondern auch, wie man auf Polnisch ins Gespräch kommt. In diesem Sinne, liebe Leserin, Jak tam leci? – Co tam słychać?, lieber Leser?