Illustriert von Carolina Búzio
Suche dir einen Partner für ein Sprachtandem
Am besten tust du dich mit einem Muttersprachler deiner Lernsprache zusammen, der gern seine Kenntnisse in deiner Sprache verbessern möchte. So helft ihr euch gegenseitig und ihr beide habt etwas davon. Es kann bei einer Tandempartnerschaft hilfreich sein, vorher einen Lernvertrag zu unterschreiben, in dem ihr festlegt, wie oft ihr euch treffen möchtet und welche Sprache wie viel gesprochen wird. Ein Beispiel könnte also sein: „Wir treffen uns jeden Donnerstag von 19-20 Uhr. Die ersten 30 Minuten wird ausschließlich Französisch gesprochen, die restliche Zeit ausschließlich Deutsch.“ Ein Tandemvertrag mag streng klingen, ist aber ein bewährtes Konzept. Wenn man sich nicht schriftlich verpflichtet, ist es nämlich einfach, sich auch mental nicht verpflichtet zu fühlen. So werden aus den wöchentlichen Treffen schnell monatliche, oder eine der Sprachen dominiert das Gespräch, wodurch einer der Lernpartner den Kürzeren zieht. Mit einem Vertrag einigen sich die Lernpartner darauf, dass es sich hier um eine ernste Zusammenarbeit handelt, von der beide profitieren sollen.
Wenn du keinen Muttersprachler (oder jemandem mit einem guten Sprachlevel) findest, um deine Lernsprache zu sprechen, tut es ein anderer Lerner auch. In diesem Fall erwerbt ihr das Wissen gemeinsam, statt es auszutauschen. Haltet euch trotzdem an die Regel: „In dieser Zeit sprechen wir nur unsere Lernsprache!“
Das Beste aus jeder Gelegenheit machen
Wenn ein Treffen einfach nicht in deinen Terminkalender passt, dann fang eben klein an: Bestelle auf Italienisch dein Essen und frage den Kellner gleich noch, wie es ihm geht. Weise Touristen auf Spanisch den Weg. Ergreife jede Gelegenheit, die sich dir bietet, beim Schopf.
Suche auch Online nach Gesprächspartnern
Wenn wirklich niemand in deiner Umgebung deine Zielsprache spricht, kannst du immer noch das Internet nutzen! Anders gesagt: Du kannst im Internet mit Leuten interagieren, ohne die Wohnung zu verlassen – du musst also nicht mal Hosen anziehen! Leben wir nicht in einer wundervollen Zeit …? Finde jemanden, mit dem du skypen kannst (auch hier bietet sich eine Tandempartnerschaft mit Vertrag an), besuche Chatrooms oder Foren, oder tritt Facebook-Gruppen in deiner Zielsprache bei.
Ein Work-out für deine Gesichtsmuskeln
Um neue Laute zu produzieren, müssen sich deine Artikulationsorgane erst einmal an diese gewöhnen. Als ich zum Beispiel das russische Alphabet gelernt habe, habe ich beim Schreiben die Buchstaben laut ausgesprochen. Vom [ы]-Laut (der in etwa wie in [i] weiter hinten im Hals ausgesprochen wird) hatte ich während der ersten Zeit tatsächlich Gaumen- und Kieferschmerzen. Und auch vielen meiner Freunde, die Deutsch gelernt haben, tat in der Anfangszeit von den ganzen ungewohnten Lauten das Gesicht weh. Aus diesem Grund kann es äußerst hilfreich sein, mit dir selbst zu reden! Frage dich: „Wie würde ich das jetzt in meiner Lernsprache sagen?“ und dann antworte laut (wenn es die Umgebung zulässt) darauf und kommentiere deine Handlungen. Auch, wenn du niemanden hast, der dich korrigieren kann, übst du so, bestimmte Laute zu erzeugen. Außerdem wirst du so merken, was du mit Sicherheit schon mal nicht sagen kannst – zum Beispiel wenn du beim Einkaufen merkst, dass du zwar Gemüse, aber keine Milchwaren benennen kannst – und welche Vokabeln oder grammatischen Konstruktionen du darum nochmal nachschlagen solltest.
Sprich mit uns!
Auch, wenn es sich komisch anfühlen mag, mit deinem Smartphone oder Computer zu sprechen – nutze die Spracherkennung von Babbel, wann immer du kannst! So bekommst du direkt Feedback zur Aussprache, sobald du ein neues Wort lernst.