Illustriert von Elena Lombardi
Hyggeligt at møde dig.
Bedeutung: „Nett (wörtl. „gemütlich“) dich kennenzulernen.“
Ein typisch dänischer Satz, den man zur Begrüßung benutzt. Trifft man zum Beispiel Freunde von Freunden, Kollegen aus einer anderen Abteilung oder den neuen Partner der besten Freundin, so ist es angebracht, sich nicht nur mit einem einfachen hej! zu begrüßen, sondern dem Gegenüber auch mitzuteilen, dass man sich über die Bekanntschaft freut. Im Deutschen würden man vielleicht „erfreut“ oder „angenehm“ sagen. Letzteres passt auch gut zum Dänischen hyggeligt, was hier natürlich nur im übertragenen Sinne etwas mit Gemütlichkeit zu tun hat und eben eher meint, dass es sich um eine angenehme Begegnung handelt.
Jeg vil gerne have …
Bedeutung: „Ich hätte gerne …“
… en ristet hotdog („einen gerösteten Hotdog“), … en is med lakrids („ein Eis mit Lakritz“), … en kop kaffe („eine Tasse Kaffee“). Mit diesem Satz kann man in Dänemark eigentlich überall bestellen. Die dänische Grammatik ist dabei so einfach, dass man gar nicht darauf achten muss, ob das Wort nun im Akkusativ oder Dativ steht. Im Dänischen kann man es meistens einfach so sagen, wie es auf der Karte steht. Praktisch, oder?
Hvor lang tid tager det på cykel?
Bedeutung: „Wie lange dauert das mit dem Fahrrad?“
Kopenhagen ist eine der fahrradfreundlichsten Städte der Welt. Die Rangordnung im Straßenverkehr ist hier eine etwas andere und Statistiken zufolge gibt es in der Kopenhagener Innenstadt mehr Fahrräder als Einwohner! Die Hälfte aller Kopenhagener fährt täglich mit dem Rad zur Arbeit. Das ist nicht nur gut für Gesundheit und Umwelt, sondern schont obendrein das Portemonnaie. Es ist also nicht überraschend, dass der gemeine Kopenhagener eher fragt, wie weit etwas mit dem Fahrrad entfernt ist, als mit dem Auto oder der Bahn.
Nå
Bedeutung: „ach/na/oh“
Dieses kleine Wörtchen hat definitiv mehr Bedeutungen als es Buchstaben hat. Je nach Intonation ist es positiv oder negativ belegt, bestätigend oder ablehnend. Es ist eines der dänischsten Wörter überhaupt und kommt in allen Lebenslagen zum Einsatz: Nå! Hvad så? („Na, was geht?“), Nå ja, det havde jeg glemt! („Ach ja, das hatte ich vergessen!“), Nåå! („Achsoo!“), Nå! Det er jeg ked af at høre. („Oh, das tut mir leid zu hören!“). Das sind nur einige von vielen Beispielen. Bei deinem nächsten Besuch in Dänemark achtest du jetzt bestimmt etwas genauer auf dieses Wörtchen. Wie viele Bedeutungsvarianten kannst du ausmachen?
Vil du have bonen med?
Bedeutung: „Möchten Sie den Kassenbon haben?“
Wer kennt das nicht? Man ist im Ausland, steht im Supermarkt an der Kasse und meistert erfolgreich den ersten Kontakt. „Hallo“ kann man meistens sagen, den Betrag erspäht man unauffällig auf der Kasse und überreicht stolz den größten Geldschein, den man hat, weil man doch noch nicht ganz so vertraut mit der Währung ist. Man bekommt sein Wechselgeld und dann diese Frage, mit der man nicht gerechnet hat: „Vil du have bonnen med?“ Nervosität macht sich breit, man zögert und schließlich fliegt man doch als Tourist auf. Für deinen nächsten Dänemarkurlaub bist du jetzt gewappnet und kannst ganz einfach mit „ja“ (sprich das „a“ wie das [e] in nett) oder „nej” (wie [nein], nur ohne das letzte [n]) antworten.
Skål!
Bedeutung: „Prost!“
In Dänemark wird viel und gerne gefeiert: Geburtstage, Hochzeiten, Sommeranfang, Silvester, eigentlich ganz ähnlich wie in Deutschland. Beim julefrokost, dem dänischen Weihnachtsessen, wird besonders viel angestoßen. Das macht man entweder mit dem Getränk, was man gerade zur Hand hat, oder aber auch gerne mit einem Schnaps. Der hilft dann auch dabei, Essen wie den berühmten dänischen Schweinebraten (flæskesteg), Hering in Currysauce (karrysild), Rotkohl (rødkål) oder den traditionellen Nachtisch risalamande („Mandelmilchreis“) verdauen zu können.
Hvor ligger Den lille Havfrue?
Bedeutung: „Wo ist die Kleine Meerjungfrau?“
Während meines ersten Besuchs in Kopenhagen hatte ich eigentlich beschlossen, der Kleinen Meerjungfrau keine besondere Aufmerksamkeit mehr zu schenken und sie unter der Kategorie überbewertete Wahrzeichen abzuspeichern. Für diesen Artikel mache ich noch einmal eine Ausnahme. Die Bronzeskulptur im Hafen von Kopenhagen wurde vom Bildhauer Edvard Eriksen angefertigt. Für den Kopf stand die Balletttänzerin Ellen Price Modell, der Körper ist in Lebensgröße Eriksens Ehefrau nachempfunden. Dementsprechend enttäuscht ist man, wenn man etwas Großes, Aufregendes erwartet hatte. Vom Boot aus erkennt man die kleine Meerjungfrau vor allem daran, dass sich am Ufer eine Menschentraube bildet. Sie repräsentiert übrigens das gleichnamige Märchen des dänischen Dichters Hans Christian Andersen.
Tak for i dag.
Bedeutung: „Danke für heute.“
Im Dänischen gibt es kein Wort für „bitte“ wie im deutschen Kannst du mir bitte helfen?. Dafür bedanken sich die Dänen für alles: Tak for i dag („Danke für heute“), Tak for sidst („Danke für neulich“) oder Tak for maden („Danke für das Essen“). Wenn du also bei Freunden zum Essen eingeladen bist, macht es einen guten Eindruck, wenn du dich nach dem Essen beim Gastgeber bedankst. Genauso kann man nach einem gelungenen Ausflug oder sogar nach einem langen Arbeitstag Tak for i dag sagen. Tak for sidst benutzt man dann, wenn man die betreffende Person das nächste Mal trifft und sich für die letzte Begegnung bedankt. Diese liegt typischerweise ein paar Tage oder länger zurück.
In diesem Sinne: Tak for din opmærksomhed! („Danke für deine Aufmerksamkeit!“)