10 Schritte, um italienisch zu werden

Zum Italienisch-Sein gehört jede Menge mehr als Pizza, Pasta und Gelato! Mit Giulias Tipps gehst du im Nullkommanix als Einwohner Roms oder Mailands durch.
10 Schritte, um italienisch zu werden

1. Schaue über den Tellerrand hinaus

Wenn du auf ein Problem stößt, dann warte nicht auf einen Experten, um es zu beheben – werde kreativ und löse es selbst. Du weißt nicht, wie? Improvisiere! Auch wenn du die Standardlösung bereits kennst, denk dir 10 Alternativen dazu aus! Selbst, wenn dir die richtigen Mittel und Expertise fehlen, wirst du sehen, dass es viel befriedigender ist, dir deine eigenen wackeligen und exzentrischen do it yourself-Lösungen auszudenken, als nach den Regeln zu spielen. Setz ein selbstbewusstes, gewinnendes Lächeln dabei auf, und niemand wird bemerken, dass du dir das alles gerade erst ausgedacht hast.

2. Sieh jede Straße als Formel 1 Spur an

Wer bist du, wenn du dich hinter das Lenkrad klemmst? Noch so ein anonymer Pendler, an dem das Leben nur so vorbei zieht, während er im Verkehr feststeckt? Ein schüchterner Trottel, der darauf wartet, vorbei gelassen zu werden? Nein! Du bist ein berühmter Rennfahrer – und alle anderen Verkehrsteilnehmer sind dir im Weg. Sei ungeduldig, stolz, unhöflich und, am wichtigsten, schnell. Wenn du dein Ziel erreicht hast, dann verschwende nicht deine Zeit und suche nach einem Parkplatz, sondern folge Regel Nummer 1 und erfinde deinen eigenen Parkplatz.

3. Sprich mit deinen Händen.

Hier handelt es sich vermutlich um das italienische Vorurteil numero uno, aber: Dass Italiener gerne mit den Händen reden, trifft tatsächlich zu. Gesten sind ein so wesentlicher Teil der italienischen Sprache, dass der legendäre italienische Künstler und Designer Bruno Munari sogar verschiedene Gesten in dem visuellen Wörterbuch Speak Italian: The Fine Art of the Gesture katalogisiert hat. Italienisch zu sprechen, während deine Arme starr an deiner Seite hängen, ist, wie mit Klebeband über deinem Mund zu reden – lass deine Hände am Gespräch teilhaben!

4. Sing, statt einfach nur zu sprechen

Für viele Nicht-Italiener klingt die italienische Sprache wie Musik. Es stimmt, dass Italienisch neben seinen ausdrucksvollen Gesten auch mit einer steigenden und abfallenden Betonung angereichert wird. Ich schätze, es ist kein Wunder, dass die Italiener die Oper erfunden haben.

5. Ignoriere ganz und gar alle Sprachbarrieren.

Wusstest du, dass alle Italiener mehrsprachig sind? Na gut, vielleicht stimmt das nicht ganz, aber das soll dich nicht davon abhalten, daran zu glauben, dass es wahr ist. Wenn du das nächste Mal ein Land besuchst, in dem kein Italienisch gesprochen wird, sprich trotzdem Italienisch mit den Einheimischen. Wenn sie dich nicht verstehen, dann sprich einfach lauter und gestikuliere großzügiger. Das Zusammenspiel von Lautstärke und gewaltigen Gesten bringt garantiert jede Sprachbarriere zum Einstürzen und du wirst dich direkt mit jedem unterhalten können. Meine Mutter verwendet diese Technik jedes Mal, wenn sie auf Reisen ist, und sie funktioniert immer!

6. Sei ein Fashion Victim

Wenn es etwas gibt, bei dem Italiener keine Kompromisse eingehen, dann ist das Stil. Mach es wie die Italiener, und du wirst selbst an deinem unmodischsten Tag besser aussehen als alle anderen. Guter Geschmack ist bei Italienern einfach Ehrensache.

7. Finde jeden Tag etwas Neues, über das du dich beschweren kannst

Italiener neigen dazu, sich über alles zu beschweren. Jedes Thema kann das Blut in Wallung bringen: Regierungsverbrechen, korrupte Politiker oder lokaler Klatsch. Und wenn es erst mal so weit ist, dann ist die Wut gewaltig und Streiks und Demonstrationen werden verlangt – bis am nächsten Tag etwas anderes passiert und die Empörungen vom Vortag einem neuen Anlass weichen muss.

8. Deine mamma und nonna sind die besten Köchinnen der Welt. Ende der Diskussion

Als echter Italiener musst du, tief in deinem Herzen, daran glauben, dass es niemanden auf der Welt gibt, der besser kochen kann als deine Mutter oder Großmutter. Hier aber eine Warnung an alle Herren der Schöpfung: Lasst euch von dem köstlichen Leckereien nicht dazu verführen, ein mammone (Muttersöhnchen) zu werden, der nicht auszieht, weil er es zu Hause so gut hat.

9. Akzeptiere alle Arten von Kritik über Italien – aber nur, wenn sie von anderen Italienern kommt

Wie bereits in Punkt 7 erwähnt, ist Kritisieren in Italien Nationalsport – Kritik an Italien bleibt aber ausschließlich den Landsleuten vorbehalten. Wenn ein Nicht-Italiener in die Kritik einstimmt, dann passiert etwas Seltsames: Selbst, wenn ich 100 % zustimme, keimt wie aus dem Nichts ein stolzer, patriotischer Impuls in mir auf und zwingt mich dazu, vehement mein skurriles, unvollkommenes Land zu verteidigen.

10. Beachte die 5 Gebote des Essens

Es gibt bestimmte Dinge, die du nie mit Essen machen solltest:

  • Nimm nie einen Löffel zur Hilfe, wenn du Spaghetti isst.
  • Benutze niemals Pesto auf deinem Sandwich. (Verwende stattdessen frisches Basilikum.)
  • Trinke niemals Kaffee mit Milch nach dem Mittagessen.
  • Bestelle deinen Kaffee niemals to go, sondern trinke ihn al banco („an der Bar“).
  • Iss niemals Meeresfrüchte mit Käse. (Muss dieses Tabu wirklich erklärt werden?)

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