Wie du mit einer App jede Sprache meistern kannst

Apps können dir in jeder Lage helfen: um fit zu bleiben, Freunde zu kontaktieren oder sogar Sprachen zu lernen. Du solltest nur wissen, wie man eine App so verwendet, dass sie ihren Zweck optimal erfüllt. Hier ist ein Ratgeber für das Nutzen einer App – von jemandem, der es selbst ständig tut.

Technologie ist etwas Wunderbares. In den Händen von jemandem wie Elon Musk kann sie Menschen in den Weltraum schießen, eine saubere und erneuerbare Zukunft ermöglichen oder elektrische Autos bauen. In deinen Händen erleichtert sie dir eine Vielzahl an Dingen, wie das Lernen von Programmieren oder von Sprachen.

Weiterbildende Apps erfreuen sich zunehmender Beliebtheit, sei es als zusätzliche oder alternative Lernmethode. Wieso? Nun, zunächst ist es unheimlich bequem, auf einem Gerät zu lernen, das problemlos in die Hosentasche passt und sich jederzeit überall mit hinnehmen lässt. Die besten Apps sind außerdem äußerst intuitiv, interaktiv und passen sich so an, dass du dich mit Haut und Haar dem Lernen widmen kannst.

Genau wie Lehrbücher und Sprachunterricht sind Apps ein Medium zum Sprachenlernen. Die Art, wie du sie nutzt, bestimmt letztlich, wie effektiv sie sind. Falls du einmal lässig durch das Lehrbuch blätterst und im Sprachunterricht kein Wort in den Mund nimmst, machst du auch keine Fortschritte. So wird dich ein fleißiger Leser, der jede Übung im Lehrbuch wiederholt und im Unterricht das Sprechen übt, schnell überholen. Wie kannst du also sichergehen, dass du das meiste aus der App herausholst? Was solltest du bedenken, bevor du auf Installieren tippst?

 

Zunächst eine kurze Einführung: Die folgenden fünf Punkte habe ich aus meiner eigenen Erfahrung als Sprachlehrer und -lerner sowie aus meiner Arbeit beim Startup einer Sprachlernapp zusammengetragen. Ich habe sowohl sechs Jahre Sprachunterricht in Deutschland und Spanien gegeben, als auch ein Startup für Sprachenlernen per Video entwickelt. Zum Sprachenlernen selbst bin ich jedoch relativ spät gekommen. Mit 22 hatte ich angefangen, Spanisch zu lernen und mit 28 beherrschte ich neben meiner Muttersprache (Englisch) noch Spanisch und Deutsch. In den letzten Jahren habe ich Apps genutzt und mich zweier mörderischer einwöchiger Herausforderungen gestellt, in denen ich von null auf hundert erfolgreich Italienisch und Französisch (siehe Videos) gelernt habe.

Bevor du also eine App herunterlädst, solltest du dir diese fünf Dinge durch den Kopf gehen lassen:

Erlebe eine neue Welt

Vermeide eine App, die sich als Heiliger Gral des Sprachenlernens, als ultimative Lösung, ausgibt, als Antwort auf all deine Fragen. Zwar ist genau dies das löbliche und ehrliche Ziel aller Lehrer und Entwickler, die hinter den besten Apps (und dem übelsten Marketing-Geschwätz) stecken; aber es ist eben auch nicht ganz stimmig mit den Idealen genau dieser Lehrer. Du findest das verwirrend? Lass es mich erklären: Die Menschen hinter den Apps wollen unbedingt das bestmögliche Produkt bauen, dabei sind sie selbst gleichzeitig passionierte Sprachlerner. Und jeder erfahrene Sprachlerner wird dir versichern: Das Schönste am Erstreben und Erreichen des Muttersprachniveaus einer Fremdsprache ist die Welt, die sich einem eröffnet. Es ist eine Welt voll unterschiedlicher Informationsquellen – von Zeitungen und Büchern zu Fernsehen, Radio, Musik und, ja, sogar echten Menschen. Würdest du jemals deine Muttersprache auf ein einziges Medium begrenzen? Höchstwahrscheinlich nicht, also wieso solltest du dies mit einer Fremdsprache tun? Ich empfehle dir, die App ausgiebig zu benutzen, aber nicht ausschließlich.

Neue Gewohnheiten

Setz dir ein Ziel und leg dir Gewohnheiten zu: Möchtest du in wenigen Wochen fließend sprechen können oder ist dir eher nach Gehirnjogging? Die guten Apps helfen dir dabei, dein Lernvorhaben zu strukturieren und in deinen Zeitplan zu integrieren. Die besten Apps reagieren auf deine Gewohnheiten und verändern sich dementsprechend. Sie unterstützen dich dabei, Gewohnheiten erfolgreich aufzubauen, sodass du regelmäßig zur App zurückkehrst. Wie sieht das bei dir aus? Ich persönlich bin ein reformierter Früh-am-Morgen-Mails-Leser. Anstatt mich durch Mails zu wühlen, die ich sowieso erst im Büro beantworte, beende ich ein oder zwei Kurse und übe dann unter der Dusche das Erlernte im Selbstgespräch. Mag seltsam klingen, ist aber effektiv.

 

Belohne deine Erfolge

Vergiss nicht, dass die App ein Mittel zum Zweck ist – ein tolles Mittel, aber eben nicht der eigentliche Zweck. Eine gute App treibt dich spielerisch an. Was bedeutet das? App-Entwickler bedienen sich der Elemente von Game-Designern, sodass das, was uns so süchtig nach Videospielen macht, für weiterbildende Apps genutzt wird. Das klingt fuchsig? Womöglich ist es das auch, aber es dient ja dem guten Zweck: uns am Lernen dranzuhalten! Du wirst selten jemanden über das Lehrbuch gebeugt sagen hören: „Ich bin total süchtig nach Spanischlernen.“ Vergiss nur vor lauter äußerlichen Triggern und Belohnungen nicht deine innere Motivation und dein eigenes Ziel: Das ist nicht das Erreichen des fünften Levels oder die Verleihung von virtuellen Lorbeerkränzen. Das ist, es sich zusammen mit Einheimischen an einer spanischen Bar bequem zu machen und die caña in Begleitung einer ungesunden Portion pimientos de padrón zu genießen.

Deine Meinung zählt

Wir schätzen dein Feedback! Ich meine das nicht als leere Parole, um die Distanz zwischen gesichtslosem Entwickler und Lerner zu vermindern. Dein Feedback ist tatsächlich ganz ehrlich Gold wert. Warum? Aufgrund zweier Dinge: Zum einen ist der ganze Wirbel um Revolutionen und Weltveränderungen ein wenig ansteckend. Das bedeutet, dass so ein Motivationsschub die App in Richtung Exzellenz befördert. App-Entwickler werden bei deinem Feedback hellhörig. Zum anderen ist alles, was du innerhalb der App tun kannst, schnell und mit höchstem Nutzen optimierbar. Das ist fast so wie bei Charles Darwin. Wenn du nicht hundertprozentig entzückt bist, runzeln die gesichtslosen Entwickler ihre … ähm, Stirn. Also sag uns, was du denkst. Oder noch besser: Pack deine Gedanken in eine Mail. Alles kann und wird besser sein.

Binde deine Mitmenschen ein

Mach es sozial. Nein, ich meine nicht, dass du deinen Fortschritt auf Facebook posten sollst. Ich meine, mach es real sozial. Meinen Fortschritt in Italienisch führe ich auf meinen unterstützenden/konkurrierenden Mitkämpfer Jim zurück, der sich der gleichen Herausforderung gestellt hat. Finde jemanden, der mit dir lernt. Unterstütze dein Lernen mit einem Abendkurs. Leih dir ein Buch aus. Kauf ein Buch. Buche eine Woche Urlaub und nimm an einem Sprachkurs teil. Vergiss dabei nur nicht dein Handy!

Ganz frei heraus kann ich verraten, dass gerade die Kombination von App, Sprachschule, Jim, Abendgestaltung und ein oder zwei Büchern sich sehr bewährt hat. Es ist nicht einfach für einen Engländer, alles mit einem ekelhaften Zuckerguss zu überziehen, aber ich habe mich ehrlich selbst darüber gewundert, was in dieser Woche alles möglich wurde. Am Ende hatte ich Freundschaften auf Italienisch geknüpft. Es war unglaublich erfüllend. Ich kann es nur empfehlen.

Diesen Artikel habe ich vollständig auf meinem schlauen Handy in einem modisch orangenen Luftfahrzeug über den Wolken geschrieben. Technologie ist etwas Wunderbares.

Nun, da du weißt, wie man eine App benutzt, probier hier eine der besten aus:
Lerne spielerisch jede Sprache!
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Ed M. Wood

Ed M. Wood kommt ursprünglich aus Wells, der kleinsten Stadt Englands, und lebt mittlerweile in Berlin. Er hat Psychologie an der Universität von Southampton studiert, bevor er als Lehrer und Übersetzer in Spanien, England und Deutschland arbeitete. Danach absolvierte er einen MA in Politikwissenschaft in Bath, Berlin und Madrid. Sprachen, Kulturen und Reisen gehören zu seinen Hauptinteressen und es waren diese drei Dinge, die ihn schließlich zum Babbel-Turm geführt haben, wo er bis heute residiert.

Ed M. Wood kommt ursprünglich aus Wells, der kleinsten Stadt Englands, und lebt mittlerweile in Berlin. Er hat Psychologie an der Universität von Southampton studiert, bevor er als Lehrer und Übersetzer in Spanien, England und Deutschland arbeitete. Danach absolvierte er einen MA in Politikwissenschaft in Bath, Berlin und Madrid. Sprachen, Kulturen und Reisen gehören zu seinen Hauptinteressen und es waren diese drei Dinge, die ihn schließlich zum Babbel-Turm geführt haben, wo er bis heute residiert.