Indonesien ist mir bisher nur bei der Erarbeitung des Kurses mit freiberuflichen indonesischen Redakteuren und in Erzählungen anderer Babbel Kollegen begegnet. Dabei habe ich mir oft meine eigene Reise dorthin vorgestellt und weiß, dass es einige Fettnäpfchen gibt, die man unbedingt vermeiden sollte.
Schon bei der Ankunft stellt sich die Frage: Wie stelle ich mich an der Rezeption im Hotel oder im Hostel vor? Denn im Indonesischen gibt es zwei Möglichkeiten, „ich“ zu sagen. Aku (ich) sagt man nur unter vertrauten Personen wie z. B. der Familie. Mit der Form saya (ich) kann man nichts falsch machen, denn das ist die neutrale, höfliche Form, die man gegenüber Fremden verwendet. Außerdem ist man in Indonesien weniger direkt als in Deutschland.
Wird man gefragt, wie es einem geht, würde man es vermeiden, „tidak baik“ (nicht gut) zu sagen und lieber „kurang baik“ (weniger gut) verwenden. Unhöflich und sicherlich viel zu direkt wäre auch die Geste, mit dem Finger auf seinen Gesprächspartner zu zeigen, denn das wird als aggressiv empfunden. Trotzdem ist man gegenüber Touristen scheinbar neugierig und aufgeschlossen. Einige Indonesier finden es toll, Fotos mit einem zu machen. Doch aufgepasst! Entblößte Schultern schicken sich ebensowenig wie Fotos mit nacktem Oberkörper oder einem Händedruck mit der linken Hand, die in Indonesien als unrein gilt. Aus diesem Grund mussten auch innerhalb der Lektionen diese Fotos ausgetauscht werden (siehe das Bild oben).
Abschied ist in Indonesien nicht gleich Abschied. Um sich vor dem Beginn einer Reise zu verabschieden, gibt es zwei Ausdrücke, die man verwendet. Der Bleibende wünscht dem Abreisenden Selamat jalan!, eine Gute Reise. Derjenige, der abreist, verabschiedet sich hingegen mit Selamat tinggal!, was so viel bedeutet wie „Gutes Bleiben!“
Bestellt man in Indonesien einen Kaffee, so wird er vermutlich eher schwarz und sehr süß sein, denn so trinken die Indonesier meistens das beliebte Heißgetränk. Wie man seiner Bitte nach einem ungesüßten Kaffee Nachdruck verleihen kann und dabei trotzdem besonders höflich bleibt, lernt man deshalb auch in einer der Lektionen.
All diese zusätzlichen Infos über Indonesien fand ich beim Entwickeln des Kurses sehr spannend. Und nachdem ich so schon einiges gelernt habe, bleibe ich auf jeden Fall dran und, wer weiß, vielleicht fliege ich selbst bald nach Indonesien und entfliehe dem kalten Berliner Winter. In diesem Sinne Selamat jalan!