Das türkische Alphabet und seine Aussprache

Das türkische Alphabet hat 29 Buchstaben, die jedoch nicht allzu schwer zu lernen sind.
Das Türkische Alphabet repräsentiert durch eine rote Straßenbahn in Istanbul

Wenn man eine neue Sprache lernt, fängt man am besten mit der Grundlage an: dem Alphabet. Das türkische Alphabet sieht dem deutschen ziemlich ähnlich – beide basieren auf dem lateinischen Alphabet – aber ein paar kleine Unterschiede gibt es dennoch. Und selbst die Buchstaben, die gleich aussehen, werden nicht unbedingt wie im Deutschen ausgesprochen. Dem türkischen Alphabet gleich zu Beginn ein wenig Aufmerksamkeit zu widmen, kann dir auf deiner weiteren Lernreise einigen Ärger ersparen.

Um dir dabei zu helfen, haben wir für dich diese Kurzanleitung für das türkische Alphabet erstellt. Wir schauen uns nacheinander alle Buchstaben einzeln an und werfen einen genaueren Blick auf die Kandidaten, deren Aussprache dir Probleme bereiten könnte.

Das türkische Alphabet

Bevor wir uns das türkische Alphabet genauer ansehen, ein kleiner geschichtlicher Exkurs: Das türkische Alphabet existiert in seiner jetzigen Form erst seit 1928. Während des Osmanischen Reichs wurde das arabische Alphabet verwendet. Nach der Gründung der Türkischen Republik ließ Mustafa Kemal Atatürk dieses im Zuge einer Sprachreform durch das sogenannte neue türkische Alphabet, welches auf der lateinischen Schrift basiert, ersetzen. Durch die Reform sollten die Lese- und Schreibfähigkeit der Bevölkerung verbessert, die Anbindung zum Westen gefördert und die türkische Identität gestärkt werden.

Das türkische Alphabet besteht aus 29 Buchstaben. 25 Buchstaben (inklusive Ö und Ü) kennst du schon aus dem deutschen Alphabet (Q, W, X, Ä und ß existieren im Türkischen nicht) – also musst du im Grunde nur vier neue Buchstaben lernen. Falls du gut mithilfe von Musik lernst, kannst du hier einen türkischen Alphabet-Song hören.

a b c ç d e f g ğ h ı i j k l m n o ö p r s ş t u ü v y z

Das Türkische hat ein i mit Punkt und eines ohne (ı). Das i mit Punkt wird auch als Großbuchstabe mit einem Punkt versehen, um es von ı zu unterscheiden. Es sieht dann so aus: İ.

Zusätzlich zu den Buchstaben gibt es ein Diakritikon (Akzentzeichen), das dir vielleicht begegnen wird: Auf den Vokalen Â, Î und Û steht manchmal ein Zirkumflex.

Die türkischen Buchstaben: So sprichst du sie richtig aus

Einige türkische Buchstaben scheinen sehr ähnlich zu sein, werden jedoch unterschiedlich ausgesprochen. Im Folgenden schauen wir uns diese genauer an und du kannst sie dir anhand unserer Beispiel direkt anhören. Um sie dir besser zu merken, kannst du dir die türkischen Wörter im Anschluss selbst laut vorsagen. Deine Aussprache kannst du dann mit den Audioaufnahmen erneut abgleichen. 

C und Ç

Das türkische C wird ganz anders ausgesprochen als im Deutschen. Es klingt wie „dsch“ in „Dschungel“.

  • taksici („Taxifahrer:in“)
  • tercüman („Übersetzer:in/Dolmetscher:in“)
  • sac („Metall/Blech“)

Der türkische Buchstabe Ç wird wiederum wie „ch“ in „checken“ ausgesprochen.

  • çok („sehr“)
  • maç („Spiel“)
  • parça („Teil“)

G und Ğ

Der türkische Buchstabe G klingt so, wie man es intuitiv erwarten würde. Er wird wie das „g“ in „Garten“ ausgesprochen.

  • sevgi („Liebe“)
  • gazete („Zeitung“)
  • belirgin („offensichtlich“) – je nach Kontext auch „klar/genau/bestimmt“

Das türkische Ğ (yumuşak/ „weiches“ G) hat hingegen keine Entsprechung im deutschen Alphabet. Manchmal verlängert es den vorhergehenden Vokal. An anderen Stellen klingt es wie ein „G“, bei dem man die Zunge nicht vollständig an den Gaumen führt, sondern lediglich leicht anhebt. Außerdem steht es niemals am Anfang eines Wortes.

  • büyüğüm („Ich bin groß“)
  • yoğurt („Joghurt“)
  • dağ („Berg“)

Weitere Unterschiede im türkischen Alphabet: İ und I

Das türkische İ mit Punkt klingt normalerweise wie das „i“ in „hinten“. Steht es jedoch in der ersten Silbe eines Wortes, hört es sich eher wie das „i“ in „Igel“ an.

  • bir („eins“)
  • yeşil („grün“)
  • iki („zwei“)

Zu den türkischen Buchstaben zählt zudem das I ohne Punkt. Es wird weiter hinten im Mund artikuliert und klingt in etwa wie das „e“ in „gesagt“. 

  • adım („mein Name“)
  • ıhlamur („Linde“)
  • balık („Fisch“)

J und Y

Das türkische J klingt wie das „j“ in „Journalist“.

  • jimnastik („Gymnastik“)
  • jde („gute Neuigkeiten“)
  • masaj („Massage“)

Das türkische Y klingt wie das „j“ in „Jahr“.

  • yol („Weg“)
  • uyuyor („er schläft“)

Das türkische Y kann zudem zusammen mit dem vorhergehenden Vokal einen neuen Laut bilden. AY spricht man aus wie „ei“ in „Eis“ und OY klingt wie das „eu“ in „Eule“.

  • kaykay („Skateboard“)
  • koyu („dunkel“)

Ö und Ü

Das türkische Ö sieht nicht nur aus wie ein deutscher Buchstabe, es klingt auch so: Es wird wie das „ö“ in „öffnen“ ausgesprochen.

  • Özlem – weiblicher Name
  • sörf („Surfen“)
  • şoför („Chauffeur“)

Auch das türkische Ü hat eine deutsche Entsprechung: Du sprichst es wie das „ü“ in „Übung“ aus.

  • müzik („Musik“)
  • iyi günler („Guten Tag“)
  • büyüğüm („Ich bin groß“)

S, Ş und Z

Das S wird im Türkischen immer stimmlos (wie das „s“ in „das“) ausgesprochen.

  • su („Wasser“)
  • simit („Simit/Sesamring“)
  • istemek („wollen“)

Das türkische Ş mit einer Cedille unten spricht man wie das „sch“ in „Schule“ aus.

  • teşekkürler („Danke“)
  • beş („fünf“)
  • akşam („Abend“)

Das türkische Z klingt stimmhaft wie das „s“ in „Saft“ oder „Sonne“.

  • zaman („Zeit“)
  • teyze („Tante“)
  • deniz („Meer“)

Jetzt kennst du schon die wichtigsten Unterschiede der einzelnen türkischen Buchstaben und kannst das ABC auf Türkisch sagen – Super! 

Wenn du jetzt auch etwas über die Grammatik lernen möchtest, bist du hier genau richtig:

👉 Guide zur türkischen Grammatik

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