Früher gab es in den Vereinigten Staaten eine Vielfalt an Slangs, die regional sehr unterschiedlich waren: In Neuengland konntest du „noch munter und in Hochstimmung sein“ (be on your beanwater), um dann im amerikanischen Süden in einen frog strangler, also ein heftiges und stürmisches Gewitter, zu geraten. Doch wie sieht Sprache in Amerika heute aus?
Wir haben uns von dieser Liste an Slang-Ausdrücke inspirieren lassen – die 50 am meisten vom Aussterben bedrohten regionalen Wörter und Ausdrücke aus ganz Amerika, die vom Podcast-Unternehmen Acast in Zusammenarbeit mit dem Dictionary of American Regional English zusammengestellt wurde. Das Ziel: dem Einfluss von Radio, Fernsehen und Internet auf den amerikanischen Slang etwas entgegenzusetzen, um die Vereinheitlichung der Umgangssprache, aufzuhalten. Die 2016 gestartete Kampagne ermutigte Podcaster:innen, in ihren Sendungen Slang zu verwenden und die Verbreitung zu fördern.
Der amerikanische Slang entwickelt sich jedenfalls ständig weiter und verliert nicht an Fahrt. Heutzutage verbreiten sich neue Begriffe schnell landesweit in den sozialen Medien (und das oft, nachdem sie in der Queer- und POC-Community entstanden sind). Doch auch heutzutage kriegst du in Massachusetts noch oft das Wort wicked („cool“) zu hören.
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Hier findest du einen Auszug regionaler Slang-Ausdrücke, die in den Vereinigten Staaten noch häufig verwendet werden.
Sprache in Amerika: Diese 13 regionalen Slang-Ausdrücke musst du kennen
1. Mad
Mad steht synonym für „viel“, „mega” oder „sehr“ und ist ein Klassiker, der aus dem Dialekt von New York und New Jersey nicht mehr wegzudenken ist.
Beispiel: „That’s mad tight.“ („Das ist mega gut.”)
oder: „There were mad heads [people] at the party last night.“ („Auf der Party gestern Abend waren sehr viele Leute.”)
2. Jawn
Wenn du nur eine Sache über Philadelphia lernen solltest, dann ohne Zweifel das universell einsetzbare Wort jawn. Es gibt wohl kein vergleichbares Wort in keiner anderen Sprache, denn es kann synonym für so ziemlich alles stehen: Dinge, Konzepte, Ereignisse, Orte und Menschen. Die gängigste Theorie besagt, dass jawn von dem Wort joint abstammt, aber an dieser Stelle ist die ursprüngliche Bedeutung nebensächlich.
Beispiel: „I’ll be at Will’s jawn tonight. Don’t forget to bring the jawn for my new jawn.“ („Ich bin heute Abend in Wills Bude. Vergiss nicht, das Ding für mein neues Ding mitzubringen.”)
Sprache in Amerika: 3. Wicked
Kaum ein anderes Slang-Wort steht so für Boston wie wicked, was „viel“ oder „sehr“ ausdrückt: Wenn der Akzent der Einwohner von Massachusetts (abwertend auch als Masshole(s) bezeichnet) nachgeahmt wird, kommt in wahrscheinlich etwa 74 Prozent der Fälle wicked ins Spiel, und zwar meist in Verbindung mit Ausdrücken wie pahk the cah (typischer Boston-Akzent, gemeint ist park the car, „das Auto parken”). Keine Widerrede! Das ist reine Wissenschaft.
Beispiel: „I pahked the cah and then got me some Dunks. It was wicked refreshing.“ („Ich habe das Auto geparkt und mir dann ein paar Dunks geholt. Es war verdammt erfrischend.”)
4. Janky
In New Hampshire und den umliegenden nordöstlichen Bundesstaaten bedeutet das in etwa, dass etwas „schäbig“, „verschlampt“ oder „von schlechter Qualität“ ist.
Beispiel: „That janky old car won’t get you anywhere.“ („Mit der alten Schrottkarre kommst du nicht weiter.”)
5. Hella
Dies ist die kalifornische Version von Neuenglands wicked und New Yorks mad.
Beispiel: „You make me nervous. Hella nervous.“ („Du machst mich nervös. Verdammt nervös.”)
6. Slug
So wird in Washington, D.C ein Anhalter bezeichnet. Siehe auch: slugging und „slug lines.”
Beispiel: „My car’s in the shop this week, so I guess I’m slugging for now.“ („Mein Auto ist diese Woche in der Werkstatt, also muss ich wohl erst mal bei anderen mitfahren.”)
Sprache in Amerika: 7. Burk
In Georgia und der gesamten Umgebung des US-Südens ist der Slang-Begriff burk eine eher unangenehme aber äußerst treffende Bezeichnung für „Erbrochenes“.
Beispiel: „It was nasty, y’all. She just burked all over my sedan.“ („Das war übel, Leute. Sie hat einfach meine Limousine vollgekotzt.”)
8. Mom’n’em
Ein Begriff aus New Orleans, der für „Familie“ steht. Wörtlich ist es nur eine verkürzte Version von mom and them.
Beispiel: „How’s your mom’n’em?“ („Wie geht’s deiner Familie?”)
9. Yinz
Im Englischen gibt es bekanntlich kein Pronomen für die zweite Person im Plural. In Texas sagen die Menschen „y’all“. In der Gegend von Pittsburgh sagen sie „yinz“.
Beispiel: „I’ll be seeing yinz at the shindig later.“ („Wir sehen uns später auf der Party.”)
Sprache in Amerika: 10. Whoopensocker
In Wisconsin ist dieses Wort im Grunde die Verniedlichung von whopper („etwas ungewöhnlich/außergewöhnlich Großes“) und meint in etwa so viel wie „etwas Außergewöhnliches seiner Art“.
Beispiel: „That’s a whoopensocker of a cheese curd.“ („Das ist ein ganz schöner Käsequark.”)
11. Cattywampus
Wenn in Alabama etwas schief geht, durcheinander ist, aus dem Ruder oder einfach nicht wie geplant läuft, sagen die Menschen cattywampus.
Beispiel: „That gosh-darn dog was in here, and now the rug’s all cattywampus.“ („Dieser verdammte Hund war hier drin, und jetzt ist der Teppich im Eimer.”)
12. Shoots
So sagen Menschen in Hawaii „yeah“ oder „klar/sicher“.
Beispiel: „Shoots, brah. Let’s do it.“ („Klar, Kumpel. Los geht’s.”)
Sprache in Amerika: 13. Baggin’ up
Solltest du irgendwann in Delaware sein und nicht mehr können vor lachen, dann punktest du bei den Einheimischen, wenn du bag up statt crack up sagst.
Beispiel: „I couldn’t get a sentence out straight; I was baggin’ up.“ („Ich konnte keinen geraden Satz herausbringen, ich war am Ende.”)