Ein Leitfaden zu spanischen Füllwörtern

Füllwörter sind mehr als nur Beiwerk in einem Gespräch.
Frau spricht mit Mann und nutzt spanische Füllwörter

Ob es dein Neujahrsvorsatz ist, Spanisch zu lernen oder deine Sprachkenntnisse zu verbessern, spanische Füllwörter sind wichtige Bausteine, die dazu beitragen, wie Muttersprachler:innen miteinander sprechen. Füllwörter, die aus Wörtern, kurzen Sätzen oder auch Lauten bestehen können, sollen die Pausen oder Lücken in deinen Unterhaltungen füllen.

Egal, ob du Spanisch oder eine andere Sprache sprichst, Füllwörter sind unvermeidlich und werden oft instinktiv verwendet. Sie zeigen an, dass die Sprechenden gerade überlegen oder sich an das nächste Wort erinnern, das sie sagen wollen – eine nützliche Strategie, um seine Gedanken und Ideen zu vermitteln. Auch Füllwörter können dir dabei helfen, langsamer zu sprechen und Fehler zu vermeiden, zum Beispiel, wenn du das falsche Wort benutzt oder etwas Falsches sagst. Außerdem vermeidest du so peinliche Stille und komische Blicke, während du überlegst, was du noch sagen möchtest.

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Liste der häufigsten spanischen Füllwörter 

Schauen wir uns also an, welche die häufigsten spanischen Füllwörter sind und wie du sie wie die  Muttersprachler:innen verwendest.

1. En plan und es como („so“ und „es ist wie“):

Diese spanischen Füllwörter stehen oft am Anfang von Sätzen, in denen du erzählst, was du gerade tust oder wie du etwas machst. Der einzige Unterschied zwischen den beiden Wörtern ist, dass en plan in Spanien üblich ist, während es como in Lateinamerika verwendet wird.

2. Entonces und así que („dann“ und „also“):

Im Allgemeinen handelt es sich bei beiden um Konjunktionen, die Nebensätze verbinden, wenn sie mitten im Satz stehen. Diese machen den Satz förmlicher. Wenn du sie an den Anfang eines Satzes setzt, werden sie zu Füllwörtern und machen den Satz eher umgangssprachlich.

3. Pues und bueno („also“ und „gut“):

Beide Wörter werden am Satzanfang hinzugefügt, um anderen mitzuteilen, dass du dir nicht sicher bist oder darüber nachdenkst, was du als Nächstes sagen sollst.

4. ¿Sabes? („Weißt du?“):

Das ist wahrscheinlich die einfachste Frage, die man stellen kann. Deshalb kannst du, wenn du etwas sagst, einfach ein „ne“ hinten dranhängen, um herauszufinden, ob die anderen verstehen und vielleicht sogar zustimmen.

5. Digo („Ich meine“):

Wenn du jemals in einer Situation warst, in der dir auffiel, dass du etwas Falsches gesagt hast und du Zeit brauchtest, um nachzudenken und das Gesagte zu korrigieren, wäre digo dein Lebensretter gewesen.

6. O sea („also“):

Obwohl es die gleiche Bedeutung wie digo hat, wird o sea in einem anderen Kontext verwendet. O sea wird verwendet, wenn du etwas genauer erklären oder spezifizieren möchtest, was du zuvor gesagt hast.

7. Básicamente („grundsätzlich“):

Wenn du etwas betonen oder die Essenz dessen, was du sagen möchtest, vermitteln musst, ist es nützlich, dieses Füllwort am Anfang oder kurz bevor du deine Hauptidee ausdrückst, hinzuzufügen.

8. Etcétera, y demás, y tal („und so weiter“, „und dergleichen“):

Neben der Tatsache, dass diese Wörter alle dasselbe bedeuten, werden sie alle ans Satzende gestellt, um zu zeigen, dass es noch viele weitere Beispiele gibt.

Spanische Füllwörter, die eigentlich keine Wörter sind

Ehhh… y emmm… („Ähm… und hmm…“)

Obwohl sich diese Füllwörter nicht so einfach im Wörterbuch nachschlagen lassen, sind es Laute, die ziemlich frei verwendet werden – fast überall in einem Satz –, um eine Pause zu machen, während man darüber nachdenkt, was man noch sagen möchte.

Wann spanische Füllwörter eingesetzt werden sollten (und wann lieber nicht)


Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass Füllwörter ein normaler Bestandteil der Sprache sind, ganz gleich, wie gut du Spanisch sprichst. Ihr Einsatz kann dir helfen, dich natürlicher auszudrücken, insbesondere wenn du Spanisch in informellen Gesprächen sprichst. Außerdem helfen sie den Zuhörenden, deine Botschaft in der richtigen Geschwindigkeit zu verarbeiten und zu verstehen, vorausgesetzt, sie werden nicht überstrapaziert.

Andere wiederum sind der Meinung, dass Füllwörter keine zusätzliche Bedeutung vermitteln und die eigentliche Botschaft, die du vermitteln willst, verwässern. Daher ist es wichtig, sie nicht zu oft zu verwenden.

In professionellen und akademischen Kontexten ist es nicht empfehlenswert, Füllwörter zu verwenden, da es wichtig ist, sich präzise auszudrücken. Menschen, die beruflich viel sprechen, wie Politiker:innen, Journalist:innen und Lehrende, um nur einige zu nennen, üben, die Verwendung von Füllwörtern zu minimieren, indem sie sich mit dem Inhalt vertraut machen und sich auf das, was sie sagen wollen, vorbereiten. Interviews, Präsentationen und sogar Meetings können vorbereitet werden, sodass Fachleute und alle anderen in diesen Momenten entspannt zuhören können.

Obwohl spanische Füllwörter nicht in jeder Situation erwünscht sind, sind sie letztendlich ein universeller Bestandteil des Spanischsprechens, und jede und jeder nutzt sie in gewissem Maße.


Dieser Artikel wurde ursprünglich in der spanischen Ausgabe des Babbel Magazins veröffentlicht.

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