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So feiert man zu Weihnachten weltweit: 9 Winterfeste, die du wahrscheinlich nicht kennst

Feste zur Weihnachtszeit sehen in aller Welt anders aus. Finde heraus, wo man Kinder als Elfen verkleidet, das Jahresende zum Meditieren nutzt oder neunstöckige Kuchen in Form von Tieren macht.
Artikel Von Theresa S
Diwali zum Thema Weihnachten in aller Welt und Feiertage weltweit

Weihnachten in aller Welt: Feiern auch andere Länder, Kulturen oder Religionen zum Jahresende mit Weihnachtsmann und Keksen? Was macht man zu Hanukkah, was bedeutet Diwali und wer feiert Kwanzaa? Entdecke 9 kulturelle und religiöse Feste und Feiertage weltweit, die zum Jahresende gefeiert werden. Wie viele davon kommen dir bekannt vor?

1. Hanukkah

Hanukkah Tisch mit Dreidel zum Thema Weihnachten in aller Welt und Feiertage weltweit

Was: Hanukkah ist ein acht Tage dauerndes Fest des Judentums. Alternative Schreibweisen sind Chanukkah oder Chanukka, genannt wird es auch Lichterfest. Das Wort kommt aus dem Hebräischen (חֲנוּכָּה) und bedeutet übersetzt „Wiedereinweihung”.

Das Fest erinnert an die Befreiung eines Tempels aus der griechischen Herrschaft, als eine Gruppe jüdischer Freiheitskämpfer im Jahr 165 vor der christlichen Zeitrechnung die Kontrolle darüber zurückgewann. Nach einem Bericht im Talmud – dem zentralen Text des Judentums und der Hauptquelle des jüdischen Religionsgesetzes – wurde in dem verwüsteten Tempel ein einziges Gefäß mit Öl gefunden. Das sollte eigentlich nur ausreichen, um den Leuchter des Tempels einen Tag lang zu beleuchten, aber auf wundersame Weise brannte er acht Tage und Nächte lang. So wurde die Geschichte von Hanukkah ein Grund, an Wunder zu glauben.

Wo/Wer: jüdische Personen auf der ganzen Welt

Wann: Der Beginn ist jeweils der 25. Tag des Kislew, dem neunten Monat des religiösen jüdischen Kalenders. Übertragen auf den gregorianischen Kalender beginnt Hanukkah meist im November oder Dezember.

Wie: Hanukkah wird üblicherweise zu Hause im Kreise der Familie oder/und mit Freund:innen gefeiert. Man trifft sich zum Einbruch der Dunkelheit, zündet die Kerzen der Chanukkiah – einem Leuchter mit neun Kerzen – an, singt Lieder und sagt Segenssprüche. Die Chanukkiah wird an einem gut sichtbaren Platz vor dem Haus oder in einem Fenster aufgestellt. Üblicherweise hat man eine Kerze, die höher oder tiefer als die anderen gestellt ist und zum Anzünden der anderen acht Kerzen verwendet wird. Diese Kerze wird Schamasch genannt (שַׁמָּשׁ – hebräisch für „Diener”). Jede Nacht wird vom Schamasch eine weitere Kerze angezündet, bis in der letzten Nacht des Festes alle acht Kerzen gemeinsam angezündet werden.

Zu den Festlichkeiten während Hanukkah gehören das Singen traditioneller Hanukkah-Lieder und das Spiel „Dreidel”. Dafür verwendet man einen hölzernen Kreisel, der auf jeder Seite mit einem hebräischen Buchstaben bedruckt ist. Diese wiederum stehen jeweils für die Abkürzung eines hebräischen Wortes: Nes Gadol Haya Sham („Ein großes Wunder geschah dort”). Um an die besondere Rolle des Öls beim Hanukkah-Wunder zu erinnern, werden in Öl gekochte Speisen gegessen, darunter Latkes (Kartoffelpuffer) und Sufganiyot (eine Art Krapfen).

Wünsche/Grüße:

  • Chanukka sameach! („Frohes Hanukka!”)
  • Chag Chanukka Sameach! („Frohes Lichterfest!”)
  • Chag sameach! („Frohes Fest!”)

Winterfeste: 2. Kwanzaa

Was: Kwanzaa ist ein nicht-religiöses Fest, das mit dem deutschen Erntedankfest vergleichbar ist und 1966 von Maulana Karenga, einer leitenden Figur der Black Power Bewegung, entwickelt wurde. Der Name des Festes wird vom Ausdruck matunda ya kwanza abgeleitet, was auf Swahili „erste Früchte” bedeutet. Es ist eine Danksagung an die Natur und die Urahnen und soll Gemeinschaft und Zusammenhalt fördern.

Wo/Wer: afrikanische Diaspora, vor allem in den USA

Wann: jährlich von 26. Dezember bis 1. Januar

Wie: In jeder Nacht des Festes zündet man eine Kerze in einem speziellen Kerzenständer, genannt Kinara, an. Dieser ist mit drei grünen, drei roten und einer schwarzen Kerze bestückt: das Schwarz steht für die Menschen, Rot für ihren Kampf und Grün für die Zukunft und die Hoffnung.

Jeder Tag des Festes steht unter einem bestimmten Thema. Diese Themen werden auch die sieben Prinzipien des Kwanzaa (auf Swahili Ngzuo Saba) genannt:

  1. Einheit (umoja)
  2. Selbstbestimmung (kujichagulia)
  3. Verantwortung & Zusammenarbeit (ujima)
  4. Gemeinsames Wirtschaften (ujamaa)
  5. Zielstrebigkeit (nia)
  6. Kreativität (kuumba)
  7. Glaube (imani)

Den sieben Prinzipien entsprechen sieben Symbole. Während den Feierlichkeiten ruht eine Mkeka („Strohmatte”) auf einem Tisch, der mit Kente-Stoff oder einem anderen afrikanischen Stoff bedeckt ist. Die Mkeka steht für das Fundament der Kultur und die Geschichte. Die Kinara („Kerzenhalter”) darauf ist die Verbindung zu den Urahnen, also ein Symbol für die Wurzeln. Die Mischumaa Saba („sieben Kerzen”) darin stehen für die sieben Prinzipien. Die Mazao („Ernte”) in Form von Früchten steht für die Belohnung des gemeinsam Verdienstes, der Muhindi (Mais) für die Kinder und die Zukunft, die sie verkörpern. Der Kikombe Cha Umoja („Becher der Einheit”) steht ebenfalls auf der Mkeka. Der Becher steht für das grundlegende Prinzip der Einheit, das alles andere möglich macht. Das letzte Symbol sind Zawadi („Geschenke”) – diese stehen für die Arbeit und den Wachstum. Weitere Symbole sind die Schwarz-rot-grüne Fahne und ein Poster der sieben Kwanzaa-Prinzipien.

Wünsche/Grüße:

  • in den USA vor allem Happy Kwanzaa („Frohes Kwanzaa!”)
  • viele begrüßen sich aber auch mit dem Satz Habari gani? (Swahili für „Was gibt es Neues?”); diese beantwortet man mit dem Prinzip des jeweiligen Tages (z.B: Umoja am 26. Dezember)

3. Diwali 

Gedeckter Diwali Tisch zum Thema Weihnachten in aller Welt und Feiertage weltweit

Was: Diwali, eine verkürzte Form von Deepawali, ist ein meist fünftägiges Lichterfest des Neuanfangs. Der Name kommt aus dem Sanskrit und bedeutet „Lichterkette” oder „Reihe der erleuchteten Lampen“. Gefeiert wird Lakshmi, die Göttin des Glücks und des Reichtums, und der Triumph des Guten über das Böse sowie des Lichts über die Dunkelheit. Das Fest hat eine große spirituelle und soziale Bedeutung und wird durch seinen frohen Charakter oft mit Weihnachten verglichen.

Wo/Wer: Diwali wird in Indien, Sri Lanka und Nepal sowie in anderen Ländern, in denen der Hinduismus verbreitet ist (Fidschi, Singapur, Südafrika, Mauritius…) und von der indischen Diaspora gefeiert.

Wann: Diwali beginnt immer am 15. Tag des Hindumonats Kartik (Ende Oktober/Anfang November) zu Neumond.

Wie: Je nach Region basiert Diwali auf unterschiedlichen Mythologien, ebenso sind unterschiedliche Bräuche üblich. Das Fest wird bis zu fünf Tage lang gefeiert, während denen man verschiedensten Traditionen nachgeht. Dazu gehören beispielsweise das Putzen des Hauses, Entsorgen ungebrauchter Dinge, Aufstellen von Öllampen in Geschäften, Häusern und Straßen, das Ehren der Göttin Lakshmi, Tragen neuer oder frischer Kleidung und das Erleuchten der Straßen mit Feuerwerken.

Während Diwali schenkt und isst man Süßigkeiten wie Kardamomkekse und Kokos Laddoos (eine Art Kokosnusspralinen).

Wünsche/Grüße:

  • दीपावली की हार्दिक शुभकामनाएं (Hindi); Happy Diwali! („Frohes Diwali!”)

Feiertage weltweit: 4. Luciafest

Was: Das Luciafest (schwedisch: Luciatåg) ist ein fester Bestandteil der Winterfestlichkeiten in nordischen Ländern. Es ist eine Mischung aus christlichen und heidnischen Traditionen und feiert sowohl den christlichen Festtag der Heiligen Lucia als auch die Wintersonnenwende.

Das Luciafest erinnert an die Märtyrerin Lucia von Syrakus, die Christen, die sich in römischen Katakomben versteckt hielten, Essen gebracht haben soll, indem sie ihren Weg mit einem Kranz aus Kerzen beleuchtete. Mit dem Luciafest und den damit verbundenen Bräuchen soll Freude und Helligkeit in die dunklen Tage des ausklingenden Jahres gebracht werden.

Wo/Wer: Obwohl das schwedische Fest am bekanntesten ist, wird es auch in Dänemark, Norwegen, Finnland und – Überraschung – Teilen Italiens gefeiert.

Wann: am 13. Dezember, dem Gedenktag der heiligen Lucia

Wie: Das Luciafest besteht aus winterlichen Leckereien und einer Prozession von singenden, kerzentragenden Personen, die in Gewändern gekleidet sind. Die Luciatåg-Umzüge sind im nationalen Fernsehen und in Einrichtungen im ganzen Land zu sehen. In manchen Gemeinden zieht die Prozession durch Altenheime, Krankenhäuser und Hospize, um Licht zu bringen.

Lucias Erkennungsmerkmal ist der beleuchtete Kranz auf ihrem Kopf, während die anderen Mädchen in der Regel weiße Roben und ein rotes Schmuckband um die Taille tragen. Angeführt wird Lucia von Mägden (tärnor), Sternenjungen (stjärngossar) und Lebkuchenmännern (pepparkaksgubba). Wenn Kinder an der Prozession teilnehmen, können sie sich als Elfen (tomtenissar) verkleiden.

Lucia bringt nicht nur das Licht, sondern auch Lebkuchen und ein S-förmiges Safranbrötchen, das Lussekatt genannt wird. Zu Lucia trinkt man Glögg („Glühwein”), der mit Mandeln und Rosinen oder Kaffee serviert wird. 

Und wie sieht das Luciafest in Italien aus?

Die Tradition der Festa di Santa Lucia ist je nach Region sehr unterschiedlich. In einigen Teilen Norditaliens bringt nämlich Santa Lucia die Geschenke und nicht der Weihnachtsmann. In der Nacht von Santa Lucia müssen die Kinder also früh zu Bett gehen und dürfen auf keinen Fall aufstehen. Wenn sie es doch tun, könnten sie Santa Lucia begegnen, die von niemandem gesehen werden darf: Diejenigen, die es doch tun, bekommen Asche in die Augen und werden blind, genau wie die Heilige.

In Sizilien hingegen wird Santa Lucia mit kiloweise Arancine (sizilianisch für „kleine Orange“, ein frittiertes und gefülltes Reisbällchen) gefeiert: An diesem Tag werden weder Nudeln noch Brot gegessen. Diese Tradition geht auf eine Legende zurück, die seit Generationen überliefert wird. Jahrhundert wurde die Stadt Syrakus von einer schweren Hungersnot heimgesucht, und gerade als die Bevölkerung am Ende ihrer Kräfte war, traf ein mit Weizen beladenes Schiff in der Stadt ein. Da es keine Zeit gab, ihn zu verarbeiten, wurde er sofort gekocht und gegessen. Seitdem werden am 13. Dezember in Sizilien keine Produkte mehr gegessen, die aus der Verarbeitung von Weizen stammen, um an diese Episode zu erinnern.

Das typische Gericht dieses Festes ist die Cuccìa, die je nach Region variiert: in Palermo und Syrakus ist es beispielsweise eine Süßspeise aus gekochtem Weizen, Ricotta-Käse, Schokoladendrops, kandierten Früchten und Zimt, während es in Caltanissetta eine Suppe aus gekochtem Weizen und Kichererbsen ist.

Wünsche/Grüße: keine

(Das könnte dich auch interessieren: Schwedische Nachnamen und ihre überraschenden Ursprünge)

5. Bodhi-Tag (Erleuchtungstag)

Was: Am Bodhi-Tag wird der Tag gefeiert, an dem Siddhartha Gautama (Buddha) unter dem Bodhi-Baum saß und Erleuchtung erlangte. Dieser Moment wurde zum zentralen Fundament, auf dem der Buddhismus in den letzten 2500 Jahren aufgebaut wurde. Am Bodhi-Tag erneuern buddhistische Personen weltweit ihre Hingabe an den Buddhismus.

Wo/Wer: Buddhist:innen weltweit

Wann: Am 8. Tag des 12. Monats des Mondkalenders (wechselt jährlich), in westlichen Ländern und in Japan am 8. Dezember

Wie: Der Tag spiegelt in aller Stille die Wege der Erleuchtung wider. Keine Paraden oder besondere Festlichkeiten verkünden den Namen des Buddha in den Straßen der Stadt. Manche schmücken einen Bodhi-Baum – einen Ficus, der mit Perlen und bunten Lichter geschmückt wird, ähnlich wie im Christentum die Weihnachtsbäume.

Viele bringen auch reflektierende Ornamente an, die die drei Juwelen darstellen: Buddha, Dharma (Buddha-Lehre) und Sangha (Gemeinschaft). Für die meisten ist es ein Tag der Meditation, manche besuchen Stupas (Schreine). In einigen Familien werden spezielle Kekse in Form von Bodhi-Bäumen oder deren herzförmigen Blättern serviert.

Wünsche/Grüße:

  • Happy Bodhi Day; Blessed Bodhi Day („Froher bzw. gesegneter Bodhi-Tag”)
  • Wer der Buddha-Lehre folgt, begrüßt sich gegenseitig mit Budu Saranai! (Singhalesisch für „Möge der Frieden des Buddha der Deine/Ihre sein”)”.

6. Dongzhi Festival

Was: Dong Zhi ist ein traditionelles chinesisches Fest. 冬至 ist Chinesisch für „Wintersonnenwende” und bedeutet wörtlich „Winterextrem”. Im Mittelpunkt des Festes stehen die Wintersonnenwende und das Gleichgewicht zwischen Yin, den negativen Eigenschaften von Dunkelheit und Kälte, und Yang, den Eigenschaften von Licht und Wärme.

Wo/Wer: China, Taiwan, Japan, Korea, Vietnam

Wann: während der Wintersonnenwende, an einem Tag zwischen dem 21. und 23. Dezember 

Wie: Der Tag wird mit der Verehrung des Himmels und der Ahnen begangen. Traditionell ist das Dongzhi-Fest eine Zeit, in der die Familie zusammenkommt. Eine Aktivität, die während dieser Zusammenkünfte (insbesondere in den südlichen Teilen Chinas und in chinesischen Gemeinden im Ausland) stattfindet, ist das Herstellen und Essen von Tangyuan (湯圓) oder Klebreisbällchen, die das Wiedersehen symbolisieren. Diese werden oft mit einem leicht alkoholischen Reiswein namens Jiuniang serviert. 

Das festliche Essen erinnert auch daran, dass die Feiernden jetzt ein Jahr älter sind und sich im kommenden Jahr besser benehmen sollten. Auch heute noch bestehen viele Chines:innen auf der ganzen Welt (vor allem ältere) darauf, dass man gleich nach der Dongzhi-Feier „ein Jahr älter” ist, anstatt auf das neue Mondjahr zu warten.

In Taiwan gibt es einen Brauch, neunstöckige Kuchen als zeremonielles Opfer anzubieten, um Vorfahren zu verehren. Diese Kuchen werden aus Klebreismehl in Form von Tieren wie Huhn, Ente, Schwein und anderen Tieren, die in der chinesischen Tradition Glück bedeuten, hergestellt.

Wünsche/Grüße:

  • 冬至快乐 oder 冬至快樂, Dōng zhì kuài lè (Mandarin für „Frohes Dong Zhi”)

7. Yalda

Was: Die Yalda-Nacht, auf persisch Schab-e Yaldā (übersetzt „Nacht der Geburt”), ist ein iranisches Fest, das zur Wintersonnenwende gefeiert wird. Um sich gegen die dunkelste und längste Nacht des Jahres zu schützen, wurde es zur Tradition, diese mit Familien und Freunden zu verbringen.

Wo/Wer: Afghanistan, Iran und Tadschikistan

Wann: in der Nacht vom 21. auf den 22. Dezember (im Schaltjahr die Nacht vom 20. auf den 21. Dezember)

Wie: In der Yalda-Nacht finden sich Freunde und Verwandte in den Häusern der Ältesten zusammen, wo sie die Nacht über gemeinsam feiern. Traditionell werden zu diesem Anlass vor allem Melonen, Granatäpfel, Backobst, rote Trauben in luftdichten Tonschalen (Kongina, کنگينه) konserviert gegessen. Diese Obstsorten reifen im Iran gewöhnlich im Sommer und werden auf behutsame Art und Weise für die Yalda-Nacht konserviert und aufbewahrt.

Vor allem in ländlichen Gegenden ist es auch immer noch üblich, in der Yalda-Nacht Feuer zu entzünden. Das Feuer steht in diesem Kontext wiederum metaphorisch für den Sieg des Lichts über die Dunkelheit.

Während die Bräuche des Festes je nach Region variieren, gehört die Lesung, Weissagung und Schicksalsdeutung (Fal-e Hafez, فال حافظ) aus der Gedichtsammlung (persisch: Diwan) des berühmten persischen Dichters Hafis zu den unverzichtbaren Pflichten, meist während man gemeinsam um das Korsi (viereckiger, niedriger Tisch) sitzt.

Wünsche/Grüße:

  • شب یلدا مبارک, Shabe Yalda Mobarak (Persisch für „Frohe Yalda Nacht!”)

Feiertage weltweit: 8. Las Posadas

Was: Las Posadas leitet sich vom spanischen Wort posada („Herberge” oder „Unterkunft”) ab, das sich in diesem Fall auf die Herberge aus der Geburtsgeschichte von Jesus Christus bezieht. Es wird die Pluralform verwendet, da das vorweihnachtliche Fest neun Tage dauert, was wiederum die neunmonatige Schwangerschaft Marias, der Mutter von Jesus, darstellt. Das Fest und ihre Tradition wurde vermutlich um 1500 von katholischen Missionaren aus Spanien nach Mexiko gebracht.

Wo/Wer: vor allem in Lateinamerika, Mexiko, Guatemala, Kuba, Spanien und von Hispanics in den Vereinigten Staaten gefeiert. Die Tradition hat ihre Wurzeln im Katholizismus, doch auch protestantische Personen folgen ihr.

Wann: zwischen dem 16. und 24. Dezember

Wie: Im Rahmen der Weihnachtsfeierlichkeiten werden sogenannte Posadas für Familie, Freunde und Nachbarn veranstaltet. Eine Posada ist die Nachstellung der Pilgerreise (los peregrinos, „die Pilger”) – gemeint sind Maria und Josef, die auf ihrer Reise nach Betlehem auf der Suche nach einem Zimmer sind. 

Bei der Nachstellung spielen die Posada-Gastgeber die Gastwirte. Jede Gruppe hält brennende Kerzen in der Hand und singt abwechselnd Verse. Dann öffnen die Wirtsleute die Tür und heißen die Pilger:innen willkommen. Posada-Partys sind nicht nur von traditionellen Ritualen geprägt, sondern auch von fröhlichem Beisammensein, authentischem Essen und Spaß für die ganze Familie, einschließlich eines speziellen Weihnachtsgetränks (Ponche con Piquete, einem heißen Fruchtpunsch) und einer mit Süßigkeiten gefüllten Piñata.

Die traditionellen mexikanischen Piñatas, die nicht nur zu Weihnachten, sondern auch zu Geburtstagen und anderen Feierlichkeiten angeboten werden, haben die Form eines siebenzackigen Sterns, werden aus Pappe und Pappmaché hergestellt und mit Krepppapier verziert. Die sieben Zacken stehen für die sieben Todsünden, die der „Sünder”, der die Augen verbunden hat, vernichten muss. In der Hoffnung, das Böse zu besiegen, versucht er, die schwingende Piñata mit einem Stock zu treffen und die Mitte aufzubrechen, die ihn mit „Segnungen” (Süßigkeiten) beschenkt.

Auch der Besuch der Heiligabendmesse (Misa de Aguinaldo oder Misa de Gallo) gehört zu den Bräuchen von Las Posadas. 

Wünsche/Grüße:

  • ¡Feliz Navidad! („Frohe Weihnachten!”)
  • ¡Felices fiestas! („Frohe Festtage!”)

(Das könnte dich auch interessieren: Typisch mexikanisch: 13 Schritte, um mexikanisch zu werden)

Winterfeste: 9. Pancha Ganapati

Was: Pancha Ganapati ist ein hinduistisches Fest zu Ehren von Gott Ganesha (Schutzpatron der Weisheit, Wissenschaften und Künste), welcher auch Ganapati genannt wird. Pancha bedeutet fünf und steht für die fünf Gesichter des Gottes. Da Ganesha unter anderem auch als Gott des Anfangs gilt, unterstützt dieses Fest das Loslassen alter Fehler und steht für Neubeginn.

Wer/Wo: vor allem in Indien, aber auch von Hindus auf der ganzen Welt

Wann: vom 21. bis 25. Dezember

Wie: Die Feierlichkeiten zu Pancha Ganapati zeigen große Ähnlichkeit mit der westlichen Weihnachtszeit. Pancha Ganapati ist heute für den modernen Hindu eine Festzeit im Familienkreis. Es werden Geschenke verteilt und vor allem das Glück der Kinder steht im Mittelpunkt. Besonders hoch angesehen sind selbst hergestellte Geschenke. Zur Verehrung des Gottes Ganesha oder Ganapati wird traditionell im Wohnzimmer jeder Familie ein hölzerner oder bronzener Schrein mit einer Statue oder wenigstens einem Bild des elefantenköpfigen Gottes errichtet. Hier finden die täglichen Gebete (Pujas) statt. Dazu werden traditionell Süßigkeiten gereicht.

Jeder Tag des Festes hat eine eigene Farbe, die ein Thema symbolisiert. Der erste Tag ist gelb und im Gespräch mit der Familie benennt man Fehlverhalten. Der zweite Tag ist blau und die Versöhnung breitet sich auf benachbarte und befreundete Personen aus. Am dritten und roten Tag geht es um die Harmonie in den Geschäftsbeziehungen und auf der Erde generell. Der fünfte, grüne, Tag gehört der Kunst und es wird gesungen, musiziert und getanzt. Am orangefarbenen letzten Tag geht es um Harmonie, Religion und gute Vorsätze.

Wünsche/Grüße:

  • Happy Pancha Ganapati! („Frohes Pancha Ganapati!”)

Jetzt weißt du, wie man zu Weihnachten in aller Welt feiert und kannst Menschen aus verschiedensten Kulturen und Religionen zu ihren Feiertagen weltweit mit Grüßen überraschen.

Jetzt musst du nur noch die passenden Sprachen lernen!
Theresa S

Theresa hat Transkulturelle Kommunikation mit den Schwerpunkten Deutsch, Englisch und Französisch in Wien studiert. Aktuell liegt ihr Fokus nicht nur auf dem Erlernen der italienischen Sprache, sondern auch dem Meistern des „Dolce far niente”. Am liebsten befasst sie sich mit Kultur, Communities und kleinen Sprachkuriositäten.

Theresa hat Transkulturelle Kommunikation mit den Schwerpunkten Deutsch, Englisch und Französisch in Wien studiert. Aktuell liegt ihr Fokus nicht nur auf dem Erlernen der italienischen Sprache, sondern auch dem Meistern des „Dolce far niente”. Am liebsten befasst sie sich mit Kultur, Communities und kleinen Sprachkuriositäten.

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