Babbel-Stipendium 2022: Im Interview mit der Gewinnerin Fatima

Wir haben mit Fatima über ihre Ambitionen beim Erlernen von Sprachen geredet und sie gefragt, wie sie das Stipendium nutzen will.

Wir bei Babbel sind der Meinung, dass jeder Mensch die Möglichkeit haben sollte, eine neue Sprache zu lernen. Das Babbel-Sprachstipendium wurde ins Leben gerufen, um Studierenden die Möglichkeit zu geben, ihre Sprachkenntnisse auf ein höheres Level zu heben.

Das Babbel-Sprachstipendium wird nun schon zum dritten Jahr vergeben und enthält ein 12-Babbel-Abo sowie ein Preisgeld von 2000 €. Jedes Jahr wird aus allen Bewerbungen eine Person ausgewählt, für die Sprachen im Mittelpunkt ihres Studiums stehen.

Im Jahr 2022 fiel die Wahl auf Fatima, eine 30-jährigen Master-Studentin an der technischen Universität München. Wir haben Fatima ein paar Fragen zu ihrem Leben und ihren Zielen gestellt, um herauszufinden, wie sie das Stipendium nutzen wird, um sich (noch) intensiver mit Sprache zu beschäftigen.

Im Interview mit der Gewinnerin des Babbel-Sprachstipendiums 2022

Hallo, und herzlichen Glückwunsch! Würdest du dich unseren Leser:innen kurz vorstellen?

Ich würde mich als eine ausdauernde Mexikanerin beschreiben, die derzeit einen Master in Management und Technologie an der Technischen Universität München absolviert. Bevor ich wieder Vollzeit studiert habe, habe ich vier Jahre lang gearbeitet, in fünf verschiedenen Ländern gelebt und einige Zeit als Freiwillige in sozialen Entwicklungsprojekten verbracht. Ich würde mich wohl als Weltbürgerin bezeichnen und als jemand, der immer wieder gerne aus seiner Komfortzone heraustritt.

Für uns bei Babbel sind Sprachen eine Leidenschaft! Was bedeutet das Erlernen einer neuen Sprache für dich? 

Eine neue Sprache zu lernen ist wie das Öffnen einer neuen Tür – zu noch mehr Neugier! Denn je mehr Sprachen ich lerne, desto mehr Zusammenhänge erkenne ich und desto neugieriger bin ich, noch mehr zu lernen … Eine Sprache zu lernen, bedeutet auch, sich selbst nicht so ernst zu nehmen. Denn letztendlich ist es unvermeidlich, Fehler zu machen! Und nach einem peinlichen Sprachfehler mit einem Fremden zu lachen, ist immerhin auch eine Erfahrung für sich …

Wie viele Sprachen sprichst du? Und was ist deine bevorzugte Lernmethode? 

Zusätzlich zu meiner Muttersprache Spanisch spreche ich fünf weitere Sprachen auf mittlerem oder fortgeschrittenem Niveau. Angefangen habe ich mit Englisch, als ich in Kanada auf der Highschool war und plötzlich in einem fremden Land kommunizieren musste. Gleichzeitig begann ich Italienisch und Französisch zu lernen, zunächst über Sprach-Apps und später in Sprachkursen. Portugiesisch habe ich gelernt, als ich kürzlich ein Praktikum in Brasilien absolvierte, und seit letztem Jahr bin ich aus meiner romanischen Sprachblase herausgetreten, indem ich nach München gezogen bin, um dort einen Masterabschluss zu machen und gleichzeitig meine Deutschkenntnisse aufzufrischen.

Ich würde daher sagen, dass meine häufigste Lernmethode ist und war, einfach komplett in die Sprache einzutauchen. Aus diesem Grund versuche ich immer, durch Selbststudium auf Lernplattformen wie Babbel ein mittleres Sprachniveau zu erreichen und mich mit der Sprache vertraut zu machen, indem ich lokale Radiosender höre, bevor ich mich in das kulturelle Abenteuer stürze.

Was hat dich dazu motiviert, dich für das Stipendium zu bewerben? Wie hast du davon erfahren?

Ich bin auf das Stipendium aufmerksam geworden, als ich im Babbel-Magazin einige Artikel über frühere Gewinner:innen gelesen habe. Meine Motivation rührt daher, dass das Stipendium perfekt zu meinen Erfahrungen und meinen Interessen passt und ich das Gefühl hatte, endlich ein Stipendium gefunden zu haben, das meiner Leidenschaft für Fremdsprachen entspricht.

Im Rahmen deiner Bewerbung für das Babbel-Stipendium 2022 hast du ein Motivationsschreiben darüber geschrieben, wie das Sprechen einer neuen Sprache dein Leben zum Besseren verändert hat. Welche der Erfahrungen, von denen du uns erzählt hast, ist dabei für dich die wichtigste?

Als Frau, die in einer mexikanischen Kleinstadt geboren wurde und aus einkommensschwachen Verhältnissen stammt, war das Sprechen einer Fremdsprache ein starkes Instrument zur Überwindung sozialer Ungleichheiten. Es hat nicht nur mein Leben zum Besseren verändert, sondern mir auch die Möglichkeit gegeben, als Erste in meiner Familie Zugang zu einer Ausbildung im Ausland und zu einem Arbeitsmarkt zu erhalten, der sonst nur privilegierteren Personen offensteht.

Hätte ich mein 12-jähriges Ich gefragt, wo ich mich im Jahr 2022 sehen würde, hätte ich tief in meinem Inneren sagen wollen: im Ausland studieren. Aber mit Blick auf den improvisierten Holzofen und die vom Smog verschmutzten Wände des Hauses, in dem ich als Kind gelebt habe, hätte ich wahrscheinlich geschwiegen. Heute, über ein Jahrzehnt später, sehe ich durch die Sprache eine andere Welt und lebe mit einem breiteren Bewusstsein.

Welche Rolle, glaubst du, wird das Sprechen von verschiedenen Sprachen in deiner (beruflichen) Zukunft spielen?

Seit ich sehr jung war, habe ich davon geträumt, in multinationalen Unternehmen zu arbeiten und um die Welt zu reisen. Bis heute hat sich an meinem Traumjob nicht viel geändert. Ich stelle mir nach wie vor eine internationale Karriere in einem multikulturellen Team vor, in dem ich verschiedene Sprachen verwenden kann, um mit Kolleg:innen und Kund:innen zu sprechen, im Bereich Innovation und Unternehmertum als Beraterin oder Unternehmensentwicklerin, die ihre Fähigkeiten für einen größeren sozialen Zweck einsetzt.

Wofür wirst du das Preisgeld verwenden?

Ich plane, mein Deutsch durch Live-Unterricht weiter zu verbessern und werde mich dieses Jahr für die Prüfung zum Goethe-Zertifikat C1 anmelden. Außerdem plane ich, einen Teil des Preisgeldes für einen Flug nach Hause zu verwenden, um meine Familie über Weihnachten zu besuchen.

Lerne noch heute eine neue Sprache.
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