Hallo! Wie geht’s dir heute? Alles gut?
Ist es nicht viel netter, wenn man zu Beginn eines Artikels begrüßt wird? Das ist doch viel persönlicher, als wenn man gleich zur Sache kommt, oder? Das kommt daher, dass Begrüßungen ein wesentlicher Bestandteil aller Sprachen sind: Wir begrüßen uns, um auszudrücken, dass wir den anderen sehen, dass wir uns freuen, einen Freund zu treffen, um in Verbindung zu bleiben und auch, weil es der gesellschaftlichen Norm entspricht. Begrüßungen sind mit das erste, was Kinder lernen und normalerweise auch das erste, was man in einer neuen Sprache lernt. Wie kannst du also dein Gegenüber auf Französisch begrüßen?
Wenn du Französisch lernst, kennst du vermutlich schon das klassische Bonjour. Wusstest du jedoch, dass es im Französischen noch viel mehr Möglichkeiten gibt, jemanden zu begrüßen? Es gibt zahlreiche Ausdrücke, die je nach Region, Kontext oder Gesellschaftsschicht genutzt werden … und zwar viel mehr, als du denkst!
Die traditionelle französische Begrüßung
Mit diesen Klassikern wirst du jedes französische Gespräch meistern – oder zumindest schon mal die gegenseitige Begrüßung.
- Untertags begrüßen sich Franzosen mit Bonjour. Sobald es Abend ist, solltest du Bonsoir („Guten Abend“) sagen.
- Kennst du die Person etwas näher, zum Beispiel wenn du in derselben Straße wohnst oder im selben Sportverein bist, kannst du Salut sagen, also das französische Pendant zu unserem „Hallo“ oder „Hi“. Oft hörst du auch Salut! Ça va? („Hi! Wie geht’s?“), worauf du normalerweise mit Bien et toi? („Gut, und selbst?“) antwortest.
- Enge Freunde kannst du auf eine persönlichere Weise begrüßen, nämlich mit Coucou. Das soll von dem Laut kommen, den der Kuckuck macht, und wurde von den französischen Kindern übernommen, als sie Verstecken spielten.
Sprachvarianten der französischen Begrüßung
Innerhalb Frankreichs sowie in den französischsprachigen Gebieten gibt es bereits verschiedene Begrüßungsvariationen – je nach sozialem Umfeld oder geographischer Herkunft. Wir liefern dir hier eine Übersicht. Probier die verschiedenen Begrüßungsformeln im Französischen gleich selbst aus!
- In den banlieues (den „Vororten“ von Paris) hörst du oft den Ausdruck Wesh?, der von dem Algerisch-Arabischen Wach rak? („Wie geht’s“) abgeleitet wurde.
- In Elsaß-Lothringen, an der deutschen Grenze, ist Ça getz? oder Ça gets maul? eine beliebte französisch-deutsche Mischform, um nach dem Befinden zu fragen.
- Reist du in die Schweiz, triffst du höchstwahrscheinlich auf Adieu (wörtlich, „zu Gott“). Vor allem in ländlichen Gebieten kannst du oft und gern Adieu sowohl zur Ankunft als auch zum Abschied sagen. Dies ähnelt dem „Grüß Gott“, das in Süddeutschland oder Österreich genutzt wird.
- Im schönen Québec in Kanada kannst du deine Freunde mit einem Allô, also „Hi“, oder auch mit Allô! Ça va bien? („Hi! Geht’s gut?“) begrüßen. Am frühen Morgen liegst du mit Bon matin, also „Guten Morgen“, auch nicht falsch.
- Wenn du nach Kanada quer über den Globus nach Togo reist, hörst du dort vermutlich, wie die Menschen sich gegenseitig fragen: Comment va?, also ein ganz entspanntes „Wie geht’s?“. Oft folgt dem dann auch Et la famille?, „Und (wie geht’s) der Familie?“. In westafrikanischen Kulturen ist es völlig normal und höflich nach der Familie zu fragen, da diese eine zentrale Rolle im Leben spielt.
Wenn du einmal trotzdem nicht genau weißt, welche Begrüßung du verwenden sollst, mach dir keine Sorgen! Du kannst dich einfach daran halten, welche Begrüßung dein Gesprächspartner wählt. Im Zweifelsfall ist Nicken und Lächeln auch in Frankreich eine sympathische Art, sich zu begrüßen. So einfach kannst du eine nette Unterhaltung beginnen!