Es gibt nichts, was an einem heißen Tag besser ist als ein Eis – egal, ob mit oder ohne Regenbogenstreusel. Natürlich weiß man das auf der ganzen Welt. Eis-Desserts gibt es in den verschiedensten Ländern, und zwar schon seit Jahrhunderten. Die Geschichte der Eiscreme steckt voller Mythen und Legenden, doch die meisten Quellen sind sich einig, dass Eiscreme aus gefrorener Milch ursprünglich im siebten Jahrhundert in China erfunden wurde. Doch springen wir ins Italien des 17. Jahrhunderts, wo das Sorbet erfunden wurde und kurz darauf auch ein Sorbet „auf Milchbasis“ – was wir als die erste Eiscreme der Welt betrachten.
Jetzt, wo wir ein bisschen Hintergrundwissen haben, geht es ran an die echten Leckereien. Mitarbeitende von Babbel haben sich durch verschiedenste Eis-Desserts probiert und berichten uns, wie sie die Eiscreme aus der ganzen Welt so fanden.
7 verschiedene Arten Eis-Desserts aus der ganzen Welt
1. Mochi Eiscreme — Japan
Mochi ist traditionell japanisch, wobei hier gekochter klebriger Reis zu einer Paste geformt und in verschiedene Formen gepresst wird. Dieses Lebensmittel gibt es bereits seit mindestens dem 10. Jahrhundert, als man es in religiösen Zeremonien in Japan nutzte, und es stammt höchstwahrscheinlich ursprünglich aus China. Mochi-Eiscreme wurde in den 1980ern erfunden, indem Mochi einfach wie ein Kuchenteig um die Eiscreme herum drapiert wurde, und diese Köstlichkeit wurde in den Neunzigern in die USA exportiert. Von dort aus trat es seinen Siegeszug um die Welt an, und du findest diese Eis-Desserts heute fast überall.
Geschmackstest: Unsere Designerin Ally hat es versucht und findet, „Mochi und Eiscreme schmecken jedes für sich schon fantastisch, also sollte man, wenn man eines von beiden liebt, das unbedingt versuchen. Die Eiscreme ist in eine Reisschicht gehüllt, und so gibt es keine Kleckerei. Ich habe „Grünen Tee“ zusammen mit klassischen Schokoladengeschmack ausprobiert. Das Grüne-Tee-Eis schmeckt gut und bittersüß, und die Mochi-Schokoladenhülle war ein wenig subtiler als die Eiscreme. Superlecker!“
2. Gelato — Italien
Angeblich wurde die erste Eiscreme während der Renaissance in Florenz von einem Alchemisten namens Cosimo Ruggieri kreiert. Und zwar mit welchem Geschmack? Genau, mit Fior di Latte („Blume der Milch”), auch „Milcheis” genannt. Es wurde nur aus gesüßter Sahne und ohne jeglichen Zusatzgeschmack hergestellt. Dieses gelato wurde schnell sehr beliebt, obwohl sich nur die Reichen seinen hohen Preis leisten konnten. Für die breite Öffentlichkeit wurde es erst 1686 erschwinglich, als man es im Café Le Procope in Paris kaufen konnte. Heute gibt es allein in Italien rund 37.000 gelaterie („Eisdielen“), und diese Eiscreme wird auf der ganzen Welt verkauft.
Geschmackstest: Das sagt unsere Marketing-Managerin Amy über das gelato, das sie versuchte: „Es ist nicht ganz so schwer wie normale Eiscreme, ohne deshalb weniger gut zu schmecken. Ich hatte einen Becher Stracciatella und Tiramisù Mandorle (Mandel-Tiramisù). Keine schlechte Kombi, und absolut sein Geld wert!“
Eis-Desserts: 3. Kulfi — Indien
Im Englischen heißt es auch „indische Eiscreme“, denn kulfi ist ein in Indien und ganz Südasien weitverbreitetes Dessert. Es ist etwas cremiger als westliche Eiscreme. Vermutlich entstand diese Leckereien in Indien im 16. Jahrhundert, als die Mogulkaiser Safran und Pistazien mit gezuckerter Kondensmilch vermischen ließen und diese Mischung in Metalltrichtern eingefroren wurde. Der Name stammt von dem persischen Wort qulfi ab, was soviel wie „Töpfchen mit Deckel“ bedeutet. Heute wird kulfi gewöhnlich in kegelförmigen Formen eingefroren und wie eine Art Eis am Stiel gegessen. Kulfi enthält Sahne, Gewürze wie Kardamom und manchmal sogar verschiedene Obstsorten, um verschiedene Geschmacksrichtungen herzustellen.
Geschmackstest: Unsere Content-Mitarbeiterin Sierra berichtet, „in Bezug auf die Konsistenz ist kulfi sehr cremig, ähnlich wie eine hochwertige Eiscreme. Im Gegensatz zu den Eiscremes, die ich gewohnt bin, ist es jedoch nicht besonders süß. Am ehesten würde ich es noch mit Earl-Grey-Eiscreme vergleichen – ziemlich herb, da der Kardamom eindeutig dominiert, mit einer erdigen Süße, eher ‘für Feinschmecker’.
4. Spaghetti-Eis — Deutschland
„Spaghetti-Eis” klingt für alle, die es nicht kennen, natürlich erstmal ziemlich verwirrend. Aber keine Sorge, es schmeckt natürlich nicht nach Pasta. Spaghetti-Eis ist ganz einfach nur Vanilleeis, das durch eine Spätzlereibe gepresst wird – und schon sieht das Eis wie Spaghetti aus! Dario Fontanella, ein italienischer Einwanderer in Deutschland, erfand es 1969, und heute wird Spaghetti-Eis in wirklich jeder Eisdiele des Landes verkauft. Die Vanille-Eiscreme-„Nudeln“ werden von einer Erdbeersauce begleitet, die wie Tomatensoße aussieht, und weiße Schokoladenflöckchen geben dem ganzen noch einen Touch von „Parmesan“. Das Ganze wird normalerweise auf Schlagsahne serviert. Laut Fontanella fingen am Anfang der Karriere des Spaghetti-Eises manche Kinder an zu weinen, da sie dachten, sie bekämen Spaghetti anstelle von Eiscreme serviert.
Geschmackstest: Rachel aus dem User-Research (in den USA) findet, „trotz meiner starken Abneigung gegen Lebensmittel, die sich als etwas anderes ausgeben, war ich sehr positiv vom Spaghetti-Eis überrascht. Vielleicht auch deshalb, weil ich es mir nicht so genau angesehen habe. Das cremige Vanilleeis sieht wie echt leckere Pasta al dente aus, mit Erdbeersauce, die sich als Tomatensauce ausgibt, und kleinen Schokoladenflöckchen, die Parmesan darstellen sollen. Das ist schon ziemlich wild, aber die Geschmäcker passen sehr gut zusammen, sobald man erst einmal darüber hinweg ist, dass man einen Teller heißer Pasta erwartet.“
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Eis-Desserts: 5. I-Tim-Pad — Thailand
In Thailand gibt es I-Tim-Pad oder „gerollte“ oder „frittiere“ Eiscreme, ein beliebtes Eis-Dessert, das oft von Thai-Streetfood-Verkäufern angeboten wird. Eine Art cremiger Milch wird auf eine Metallscheibe gegossen, die „Eis-Grill“ heißt, wo die Masse dann sofort gefroren wird (die Streetfood-Verkäufer:innen nutzen Trockeneis, um die Scheibe kalt zu halten). Die Creme wird mit Spachteln auf dem Eis-Grill verteilt und in Streifen geschnitten, während sie gefriert, und diese Streifen werden dann zusammengerollt. Bei diesem Prozess werden Früchte oder andere Geschmackssorten sowie auch jede erdenkliche andere Zutat untergemischt. Gerollte Eiscreme ist mittlerweile auf der ganzen Welt sehr beliebt, vor allem in den USA.
Geschmackstest: So fand unsere Content-Producerin Steph ihre Matcha-Rolled-Ice-Cream: „Ich wollte schon eine ganze Weile Rolled-Ice-Cream probieren, obwohl mir gesagt worden war, dass es keinen großen Unterschied macht, ob Eis gerollt oder als Kugel verkauft wird. Ist das alles dann etwa nur ein Instagram-Hype? Naja, größtenteils ist das tatsächlich so. Dieses Matcha-Eis ist schön anzuschauen, und aufgrund seiner Herstellungsweise ist es schön leicht und fluffig. Doch im Großen und Ganzen ist es immer noch Eiscreme – was ja absolut in Ordnung ist.“
6. Faludeh — Iran (Persien)
Faloodeh, auch Faludeh oder Paludeh, ist ein persisches Dessert aus Vermicelli-Reisnudeln, Rosenwasser, Limettensaft oder Zitronenzesten und Kirschsirup. Seine Konsistenz ist sorbetähnlich, und Faludeh soll in der persischen Stadt Shiraz erfunden worden sein und heißt deshalb oft Shirazi Faludeh. Um Faludeh selbst zu machen, vermische dünne Reisnudeln mit persischem Rosenwasser, Limette oder Zitrone und Zucker. Dann frierst du es über Nacht ein und fügst am nächsten Tag Sauerkirschen oder Kirschsirup hinzu. Oft wird es auch noch mit Safran gelb eingefärbt.
Geschmackstest: Unsere Offline-Marketing-Managerin Veronica ist ein Fan dieser Eiscreme: „Diese Nachspeise mit persischem Touch ist viel erfrischender als unsere Eiscreme, und dennoch angenehm süß. Die Vermicelli-Nudeln geben dem Ganzen eine fluffige Konsistenz. Wer schon einmal das indonesische Es Doger versucht hat, so ähnlich ist Faludeh auch. Ich würde es absolut empfehlen!”
7. Affogato — Italien
Natürlich muss Italien beim Thema Eis-Desserts gleich zwei Plätze belegen! Affogato vereint zwei der Dinge, die Italien am besten kann: Desserts und Espresso. Das Wort affogato bedeutet wörtlich „ertrunken“ im Italienischen, was auch Sinn ergibt, da tatsächlich eine Kugel Eis in einem Espresso ertränkt wird. Den Affogato muss man sofort konsumieren, während der Espresso noch heiß ist und die Eiscreme schmilzt und sich die beiden Geschmäcker miteinander vermischen. Normalerweise wird dafür Vanilleeis verwendet, doch in manchen Cafés wird auch mit anderen Geschmacksrichtungen experimentiert.
Geschmackstest: Content-Producer Thomas sagt dazu, „Musstest du dich je entscheiden, ob du einen Kaffee trinken oder ein Eis essen willst? Warum sollte man sich mit nur einem von beiden zufriedengeben? Der Affogato kombiniert die Süße des Vanilleeises mit dem krassen Aufwacheffekt des Espressos. Und wenn dir ein Espresso normalerweise zu stark ist, verwandelt das schmelzende Eis ihn in einen cremigen Milchshake, der all deine Sorgen vertreibt.“