Am Anfang war Edith Piaf: Making Of „Deutsch lernen mit Musik“

So sind die Sprachkurse zum Lernen mit Musik entstanden.

Katja Wilde, Content Project Manager bei Babbel, hat eine Vision. In Erinnerung an den Französischunterricht in der Schule steht sie bei sich zuhause in der Küche und schmettert „Non, rien de rien“.  Dass sie dabei nicht immer den Ton trifft, ist angesichts der vorhandenen Inbrunst völlig nebensächlich. Sie nimmt das Lied von Edith Piaf Ort und Stelle auf.
So ist das, wenn man bei Babbel arbeitet und etwas ausbrütet. Außenstehende könnten einem durchaus Wahnsinn unterstellen, nur weil man es normal findet, in der Öffentlichkeit kryptische Sätze in fremden Zungen vor sich hinzubrabbeln, die korrekte Bezeichnung für, sagen wir mal Fleischbällchen zu verkünden oder eben spontan die Küche zum Tonstudio zu machen.

[audio:http://blog.babbel.com/wp-content/uploads/2013/01/2485961.mp3|titles=Refrain – Katja Take 01]

Aber zurück zu Katja. Sie denkt an Musik, an Hörverständnis, an Lückentexte, und vor allem daran, wie viel lebendiger und leichter diese Art des Lernens für sie als Schülerin war, wie es einfach viel mehr Spaß gemacht hat, sich die Fremdsprache musikalisch-intuitiv zu erschließen als durch stumpfes Auswendiglernen. Sie beginnt, das Lied in seine Elemente zu zerlegen und sich verschiedene Lektionsabläufe auszudenken.
Parallel dazu werden knapp 2000 Babbel-Kunden befragt, wie sie gerne lernen. Ihre Antworten bestätigen die Erfahrung von Katja, die auch Miriam Plieninger, Head of Content bei Babbel, unterstreicht: „Ob beim Singen unter der Dusche, beim Musik hören im Auto oder beim Karaoke singen mit Freunden: wer Lieder in seiner Lernsprache singt, prägt sich nebenbei Sprachstrukturen ein und versteht Vokabeln aus dem Kontext“.
Nachdem also die Umsetzung der Idee „Deutsch lernen mit Musik“ beschlossene Sache war, war die erste große Herausforderung die richtige Musik zu finden. Sie musste „rechtefrei“, von der Melodie her eingängig und aus sprachlich-didaktischer Sicht geeignet sein. So fiel die Wahl auf acht Volkslieder, deren Texte von Katja und der Redaktion kritisch unter die Lupe genommen und hier und da einer Modernisierung und Vereinfachung unterzogen wurden.
Im nächsten Schritt bekam Christine Keck, Schauspielerin, Musikerin und Sprecherin bei Babbel, die Texte zu den Liedern, die sie auch melodisch neu interpretierte. Und so nahm sie schließlich die entzückenden, aber zum Teil etwas staubigen Weisen (wie z. B. „Wenn ich ein Vöglein wär“) als zeitgemäße Singer-Songwriter-Versionen auf.
Das Redaktionsteam arbeitete daraufhin an der ersten Übersetzung der Liedtexte ins Englische und der Übungsgestaltung und –reihenfolge und extrahierte unzählige Sound-Schnipsel, benannte sie und lud sie auf den Mediaserver. Und die Babbel-Entwickler bastelten an der aufwendigen technischen Umsetzung des neuen Formats, inklusive Karaoke-Komponente.
Mit vier Monaten war die Produktionsphase deutlich länger (und eventuell auch etwas mühsamer) als bei anderen Babbel-Formaten. Aber es hat sich gelohnt: Heute können Babbel-Lerner mit den Ausgangssprachen Englisch, Italienisch, Spanisch und Französisch mit Musik spielend und spielerisch Deutsch lernen. Und wenn man die Ideengeberin Katja fragt, ob sich die Mühe gelohnt hat? “Je ne regrette rien“, lässt sie verlauten, sie bereue nichts.

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