Laut einer Anfang diesen Jahres weltweit durchgeführten Befragung von Frauen müssen die Franzosen ihre Krone leider abgeben. Jetzt ist der irische Akzent auf dem ersten Platz. Adieu Nicolas Sarkozy, welcome Colin Farrell. Einer der Meinungsforscher ging sogar soweit, den französischen Ex-Präsidenten höchstpersönlich für die sinkende Popularität des französischen Akzents verantwortlich zu machen.
Aber hat irgendjemand die Franzosen selbst zu ihrer Meinung befragt?
Ja, wir! In einer von Babbel unter französischsprachigen Nutzern durchgeführten Umfrage* war Italienisch der mit Abstand sexieste Akzent (47%), gefolgt von Spanisch (35%) und Englisch (33%). Es ist keine große Überraschung, dass die Sprache der Liebe, Leidenschaft und Linguine für die Franzosen diejenige mit der sexiesten Intonation ist. Aber wenn selbst der englische Akzent so populär ist, welches ist denn dann der unsexieste?
Bitte jetzt ganz tapfer sein: Wir würden gerne etwas anderes berichten, aber der deutsche Akzent ist mit 4% der unbeliebteste, sogar noch hinter dem russischen mit 9%.
Gehen wir daher schnell weiter zu einem wirklich verblüffenden Ergebnis der Umfrage. Knapp die Hälfte der französischen Teilnehmer gab an, nur mit jemandem geflirtet zu haben um eine andere Sprache zu lernen (oder es zumindest in Betracht gezogen zu haben).
Man hat ja schon mal gehört, dass jemand anfängt, eine Sprache zu lernen, um bei seinem Schwarm besser anzukommen. Aber gibt es das auch andersherum? Dass jemand absichtlich flirtet, um eine Sprache zu lernen? Ist der charmante Franzose, der uns zu einem Glas Wein einlädt, in Wirklichkeit nur an der Verbesserung seiner Sprachkenntnisse interessiert? Und will der nette junge Mann an der Bar nur eine nächtliche Grammatik-Stunde oder womöglich einen längeren Austausch als Tandem-Partner?
Wir sind uns da nicht wirklich sicher, aber aufgepasst, Jungs! Nächstes Mal, wenn ihr euch mit einer hübschen Französin unterhaltet, die euch unentwegt Fragen über den Satzbau und die richtigen Artikel stellt, dann seid nicht enttäuscht. C’est normal, chérie.
In keinerlei Zusammenhang dazu steht übrigens die weltweite plötzliche Zunahme von Immatrikulationen in Linguistik-Studiengänge.
* Die Umfrage wurde im Juli 2014 unter 1.000 Befragten durchgeführt.