Eins vorweg: Dein Englisch ist zweifellos besser, als du denkst – und je mehr du an dein beeindruckendes Englisch glaubst, desto besser wird es. Mit dieser Einstellung und den folgenden effektiven Englisch-Lerntipps beherrschst du diese Sprache ein für alle Mal!
1. Lass dir von den Hilfsverben helfen
Du denkst vielleicht, dass Hilfsverben eine echte Qual sind – eine grausame und ungerechte Strafe mit einem geradezu ironisch anmutenden Namen. Oder du versuchst dir gerade ins Gedächtnis zu rufen, was genau noch mal Hilfsverben waren. Kein Problem. Wir sind hier, um dir Erleuchtung darüber zu bringen, wie hilfreich Hilfsverben wirklich sind (und was man noch mal darunter versteht).
Für die Gegenwartsform (simple present tense) haben wir do und does, für die Verlaufsform in der Gegenwart (present continuous) am, is und are. Außerdem will für das will-Futur, noch mal am, is und are für das going-to-Futur und schließlich noch can, could, might, would und should als deine freundlichen modalen Hilfsverben.
Hier das Ganze noch mal übersichtlich zusammengefasst:
- Simple present tense: do, does
- Present continuous: am, is, are
- Will-Futur: will
- Going-to-Futur: am, is, are
- Modale Hilfsverben: can, could, might, would, should
Warum sind diese Verben so hilfreich? Weil (so gut wie) immer nach einem Hilfsverb das andere Verb, also das Vollverb, im Infinitiv steht! So einfach ist das. Aber Achtung: Vollverben in der Verlaufsform der Gegenwart und im going-to-Futur verhalten sich unterschiedlich. Sie funktionieren wie der Infinitiv plus angehängtes -ing. So wie in: I am loving these tips! („Ich liebe diese Tipps!“)
Am meisten Verwirrung stiften Hilfsverben in Fragen. Das liegt daran, dass es so viele verschiedene Zeiten mit unterschiedlichen Hilfsverben gibt. Du musst dir also im Klaren darüber sein, welche Zeit du verwenden möchtest, bevor du die Frage formulierst! Zu guter Letzt: Denke daran, notwendige Hilfsverben nicht wegzulassen. In dem Satz “What means ‘grapefruit’?” fehlt zum Beispiel etwas. Diese Frage schreit geradezu nach einem Hilfsverb: “What does ‘grapefruit’ mean?”
2. Entscheide dich: present continuous oder present simple?
Eine der häufigsten Stolperfallen im Englischen – vor allem für Leute, deren Englisch eigentlich schon ganz gut ist – ist der Moment, in dem du eine Frage beginnst und dich noch nicht entschieden hast, ob du die normale Gegenwartsform (present simple) oder die Verlaufsform (present continuous) benutzen willst. Oder du hast dich zwar schon entschieden, aber das Stellen von Fragen noch nicht gut genug geübt (oder eine Angst vor Hilfsverben entwickelt).
Dann kommt so etwas heraus wie: “Do you are be chilling with Becky?”
Nein, ich entspanne normalerweise nicht mit Becky. Und auch später nicht. Und definitiv nicht gerade in diesem Moment. Ich bin einfach nicht auf einer Wellenlänge mit Becky.
Und ich weiß: Du weißt es, wenn du es in geschriebener Form siehst. Aber wenn es darum geht, eine beiläufige, spontane Frage in einem Gespräch zu stellen, dann bleibt keine Zeit zum Aufschreiben. Präge dir deshalb folgende Sätze gut ein:
- “Are you chilling with Becky at the moment?” – „Entspannst du gerade mit Becky?“ (present continuous)
- “Are you chilling with Becky later?” – „Entspannst du später mit Becky?“ (present continuous für zukünftige Pläne)
- “Do you often chill with Becky? How regularly?” – „Entspannst du oft mit Becky? Wie oft? (present simple)
Du hast bestimmt bemerkt, dass die Verlaufsform im Englischen sehr häufig vorkommt. Das liegt daran, dass man sie für etwas, das gerade passiert, für laufende Projekte und für Pläne in der Zukunft verwendet. Während die Gegenwartsform die Lieblingsform vieler Sprachen ist, kommt das present simple im Englischen nur für allgemeingültige, längerfristige Tatsachen ins Spiel, zum Beispiel wenn du angibst, was du hast, was du tust, wo du lebst, und bei Dingen, die du regelmäßig machst. Zum Beispiel: I chill with my bae every day. („Ich entspanne jeden Tag mit meinem Schatz“.)
3. Gewöhne dich an ’ll
I’ve said it before, and I’ll say it again. Ganz richtig, das doppelte L. Es ist ein bisschen komisch am Anfang, aber wenn du dich erst mal daran gewöhnt hast, klingst du wie ein cooler, entspannter Sprachprofi, der samstagabends Party macht, als wäre Englisch seine Muttersprache.
Vielen Englischlernenden fällt es schwer, zu glauben, dass zwei kleine L so wichtig sein sollen. Warum kann man nicht einfach „I“ sagen? „I’ve said it before, and I say it again!“ Nein, nein. Das hört sich leider nicht richtig an. Die beiden L haben eine Bedeutung! Sie läuten sogar eine andere Zeitform ein. Sie stehen für will und machen aus einem Satz in der Gegenwart einen, der in der Zukunft liegt (will-Futur). Das ist sehr effektiv und sorgt für Klarheit.
Versuch es einfach mal. Du kannst dabei zwischen zwei Aussprachevarianten wählen: Entweder als „eil“ wie beim deutschen Wort „eilen“, oder etwas geschlossener, wie das englische all. Gar nicht so schwer, oder? Auch die anderen Formen sind leicht zu lernen: She‘ll wird ausgesprochen wie „schiel“, they‘ll reimt sich auf fail und we‘ll klingt wie (okay, das könnte jetzt etwas verwirrend sein) „wiel“ oder will.
All diese Formen werden sehr häufig verwendet, vor allem I‘ll. I’ll call you later. – „Ich rufe dich später an“, oder auch: I’ll send you an email. – „Ich schicke dir eine E-Mail.“ Viele Lernende wundern sich vielleicht darüber, aber es heißt nun mal nicht „I send you an email“. Außer du willst damit sagen: „Ich schicke dir jeden Morgen eine E-Mail, Joan! Du liest sie nie!“ Aber ansonsten heißt es immer „I‘ll send you an email“.
4. Betone die richtige Silbe!
Schauen dich die Leute schief an, wenn du versuchst, dein cooles neues Wort in die Unterhaltung einzubringen? Möglicherweise liegt es an der unpassenden Verwendung, aber vielleicht auch einfach daran, dass du die falsche Silbe betonst (wie es in dieser Filmszene der Fall ist).
Manchmal ist es schwer, zu wissen, welche Silbe am lautesten und mit dem meisten Druck ausgesprochen wird, aber es gibt ein paar Faustregeln, die dir bei der richtigen Betonung helfen. Eine solche Regel ist: Wenn ein Wort sowohl ein Nomen als auch ein Verb ist, dann werden diese beiden jeweils auf einer anderen Silbe betont. Nehmen wir zum Beispiel das Wort object: Als Nomen („Objekt“) liegt die Betonung auf ob-, handelt es sich hingegen um das Verb to object („widersprechen“) wird -ject betont.
Eine weitere hilfreiche Faustregel ist die folgende: Bei einer Reihe von Wörtern mit bestimmten ein- oder zweisilbigen Endungen liegt die betonte Silbe genau vor dieser Endung. Zu diesen Endungen gehören: -tion, -sion, -ic,-ical, -ity, -ety, -graphy, -ody, -ogy, -ient, -cient, -ience,-ial, -ual, -ious. Das sind schon mal eine ganze Menge Wörter, die du damit richtig betonen kannst – wie attention („Aufmerksamkeit“), automatic („automatisch“), und convenient („praktisch“).
5. Entspann dich und hab Spaß!
Eine Sache solltest du nicht vergessen: Du bist eine wunderbare Person mit großartigen Ideen. Und die Menschen wollen wissen, was du zu sagen hast, deshalb ist es okay, wenn du dir den ein oder anderen grammatikalischen Fehler erlaubst. Außerdem: Wenn du mit einem Muttersprachler oder einer Muttersprachlerin des Englischen sprichst, dann spricht er oder sie deine Muttersprache nicht. Wahrscheinlich spricht er oder sie überhaupt keine andere Sprache (außer es handelt sich um Mitarbeitende von Babbel), deshalb bist du die Person, die in dieser Konversation beeindruckt.
Hab Spaß und sei du selbst, und vergiss nicht, dir in deinem Lernprozess immer wieder Motivation und Mut zuzusprechen. Einen letzten Tipp habe ich noch für dich: Versuche, beim Sprechen dein Gesicht zu entspannen oder Wörter zusammenzuziehen, so als hättest du ein bisschen zu viel getrunken. Diese beiden Strategien verhelfen dir zu einer besseren Aussprache. Im Ernst!