Wenn man das schwedische Alphabet nicht kennt, sieht es vielleicht ein bisschen einschüchternd aus. Es gibt ö’s und å’s und ganz viele j’s an Stellen, an denen dir zuvor noch kein j begegnet ist. Es ist aber eigentlich gar nicht so anders als das deutsche Alphabet. Mit nur ganz wenig Aufwand können wir die schwedischen Buchstaben entmystifizieren und dir das Erlernen der Sprache ein gutes Stück erleichtern. Schwedisches Alphabet: los geht’s!
Lass uns herausfinden, welche Buchstaben für Anfänger:innen wohl am schwierigsten sind.
Schwedisches Alphabet: die Buchstaben
Auf den ersten Blick sieht das schwedische Alphabet fast genauso wie das Deutsche aus – beide nutzen das lateinische Alphabet – und es gibt nur einige zusätzliche Buchstaben. Auch wenn es kein schwedisches Lied gibt, das so weitverbreitet wie der englische ABC-Song ist, kannst du dir diese Version online anhören, wenn du gut mit Musik lernst.
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z Å Ä Ö
Am wichtigsten hierbei ist, dass die drei Buchstaben am Ende des Alphabets – Å, Ä und Ö – als verschieden von den Buchstaben A und O, denen sie ähneln, betrachtet werden sollten. Sie sind alle Vokale, doch die Diakritika, die sie tragen, zeigen an, dass diese drei Buchstaben anders ausgesprochen werden.
Die Vokale
Obwohl es weniger Vokale als Konsonanten im schwedischen Alphabet gibt, sind es die Vokale, die dir die meisten Schwierigkeiten bereiten werden. Zunächst wird jeder Vokal entweder weich oder hart ausgesprochen, was die Aussprache des davor stehenden Konsonanten beeinflusst. Obwohl uns durchaus auffällt, ob ein Vokal weich oder hart ist, wird der Unterschied erst richtig klar, wenn wir uns die Konsonanten ansehen.
Außerdem kann jeder Vokal auf mindestens zwei verschiedene Arten ausgesprochen werden. Steht der Vokal vor zwei Konsonanten, vor einem M oder N am Ende eines Wortes oder befindet sich in der letzten, unbetonten Silbe eines Wortes, so ist der Vokal kurz. Steht der Vokal vor einem Konsonanten oder in einem einsilbigen Wort, das auf einen Vokal endet, ist der Vokal lang. Das hört sich erst einmal verwirrend an, aber hör dir hier die Beispiele an und du wirst den Dreh bestimmt herausbekommen.
A
Der Buchstabe A ist ein harter Vokal. Meistens klingt er wie das „a” in „Vater“.
- Kurz ausgesprochen: tack („danke”)
- Lang ausgesprochen: bra (“good”)
E
Der Buchstabe E ist ein weicher Vokal. Ein kurzes E klingt wie das „e“ in „Bett“, wohingegen das lange E wie das „e“ in „Beet“ klingt.
- Kurz ausgesprochen: mellan („zwischen”)
- Lang ausgesprochen: resa („Reise”)
I
Der Buchstabe I ist ein weicher Vokal. Das I klingt immer wie in „Liebe“.
- Kurz ausgesprochen: till („bis”)
- Lang ausgesprochen: bil („Auto”)
O
Der Buchstabe O ist ein harter Vokal. Das kurze O klingt wie das „o“ in „Stopp“, wohingegen das lange O wie das „u“ in „Mut“ klingt.
- Kurz ausgesprochen: komma („kommen“)
- Lang ausgesprochen: osäker („unsicher”)
U
Der Buchstabe U ist ein harter Vokal. Das schwedische U wird ähnlich wie das U im Deutschen ausgesprochen.
- Kurz ausgesprochen: buss („Bus”)
- Lang ausgesprochen: du („du“)
Y
Der Buchstabe Y ist ein weicher Vokal. Er klingt ähnlich wie das deutsche „i“, mit einem leichten Einschlag von „ü“.
- Kurz ausgesprochen: flytta („bewegen”)
- Lang ausgesprochen: sy („nähen”)
Å
Der Buchstabe Å ist ein harter Vokal. Obwohl er wie das deutsche „A“ aussieht, wird er eher wie das „o“ wie in „oder“ ausgesprochen.
- Kurz ausgesprochen: Gårdsby (ein Ort in Schweden)
- Lang ausgesprochen: hej då („tschüss”)
Ä
Der Buchstabe Ä ist ein weicher Vokal und wird wie das deutsche „ä“ in „ähnlich“ ausgesprochen.
- Kurz ausgesprochen: Gällivare (ein Ort in Schweden)
- Lang ausgesprochen: äta („essen”)
Ö
Der Buchstabe Ö ist ein weicher Vokal und wird wie das deutsche „ö“ in „gewöhnlich“ ausgesprochen.- Kurz ausgesprochen: köttbullar („Fleischbällchen bzw. Fleischbrötchen”)
- Lang ausgesprochen: öl („Bier”)
Schwedisches Alphabet: die Konsonanten
Die schwedischen Konsonanten sind wirklich unkompliziert. Viele Buchstaben werden ähnlich wie im Deutschen ausgesprochen. Es gibt jedoch auch einige Ausnahmen. Also, sehen wir uns die häufigsten Buchstaben und Buchstabenkombinationen an, über die man beim Lernen der Sprache stolpert.
G, GN und NG
Das G wird hauptsächlich auf zwei verschiedene Arten ausgesprochen. Im ersten Fall klingt es wie der Buchstabe „g“ in „gehen“ und wird vor den harten Vokalen (A, O, U und Å) auf diese Weise ausgesprochen.
- gata — Straße
- Gotland — eine schwedische Insel
Steht das G vor einem weichen Vokal (E, I, Y, Ä oder Ö), klingt es wie das „j“ in „jeder“.
- gärna — gern
- gift — verheiratet
Der Buchstabe G wird ebenfalls weich ausgesprochen, wenn er nach einem R oder einem L steht.
- älg — Elch
- Berga — ein Ort in Schweden
Die Buchstabenkombination NG wird genauso wie im Deutschen ausgesprochen, wie das „ng“ in „jung“.
- ung — jung
- singel — Single
Komplizierter wird es beim GN, das wie das „ng“ in „jung“ mit einem noch schnell angehängten „n“ klingt.
- regn — Regen
- signal — Signal
J
Der Buchstabe J ist einer der schwierigsten des schwedischen Alphabets. Wie er ausgesprochen wird hängt nämlich davon ab, auf welchen Buchstaben er folgt. Steht er am Anfang eines Wortes oder nach einem Vokal, klingt er wie ein „j“.
- hej då — tschüss
- jäst — Hefe
Die Buchstabenkombination SJ gibt es nur im Schwedischen. Um sie auszusprechen nimmst du das „h“ wie in „Hut“, schiebst es jedoch in deinem Mund weiter nach hinten und machst einen runden Mund. Dieselbe Aussprache wird für den ersten Laut der Wortendungen -tion und -sion genutzt.
- sjö — See
- sjukhus — Krankenhaus
- station — Bahnhof
- diskussion — Diskussion
Die Kombination TJ wird ähnlich dem „sch“ in „Schiff“ ausgesprochen.
- tjugo — zwanzig
- tjena — Hey
Bei den Buchstabenkombinationen LJ, DJ, GJ und HJ wird jeweils der erste Buchstabe ignoriert und dann das „j“ wie in „jetzt“ ausgesprochen.
- gjorde — gemacht
- Ljusdal — ein Ort in Schweden
- Djurmo — ein Ort in Schweden
- Hjo — ein Ort in Schweden
K und SK
Genau wie im Falle des G wird das K im Schwedischen auf zwei verschiedene Arten ausgesprochen, abhängig von dem auf es folgenden Vokal. Vor harten Vokalen (A, O, U und Å) sowie am Ende eines Wortes wird es wie das „k“ in „Kuss“ ausgesprochen.
- kul — lustig
- kål — Kohl
Vor weichen Vokalen (E, I, Y, Ä oder Ö) und dem Buchstaben J wird es wie das „sch“ in „Schiff“ ausgesprochen (genau wie das TJ, siehe oben).
- Kina — China
- köra — fahren
- kjol — Rock
Die Buchstabenkombination SK hat ebenso zwei Varianten: Vor harten Vokalen klingt es wie das „sk“ in „Skateboard“.
- Skara — ein Ort in Schweden
- sko — Schuh
Vor weichen Vokalen oder einem J klingt es wie der oben besprochene SJ-Laut.
- skön — schön
- skiva — Scheibe
RS
Die Buchstabenkombination RS wird wie das „sch“ in „Schuh“ ausgesprochen.
- korsning — Kreuzung
- varsågod — bitte sehr, gern geschehen
Q, W und Z
Obwohl die Buchstaben Q, W und Z im schwedischen Alphabet vorkommen, sind sie dennoch relativ selten. Normalerweise kommen sie nur in alten Ausdrücken und Lehnwörtern vor. Das W wurde bis vor kurzem als identisch mit dem V angesehen, das Q wurde in den meisten Fällen durch das K und das Z meistens durch das S ersetzt.
Verschluckte Buchstaben
Das Letzte, was wir dir noch über das schwedische Alphabet mitgeben möchten, ist, dass die Buchstaben häufig „verschluckt“ werden. Das macht das Schwedischlernen natürlich umso verwirrender. Es gibt einige Regeln, die du lernen kannst – das „k“ in der Buchstabenkombination „skr“ ist oft stumm, das R hört man kaum, wenn es vor dem D, L, T oder N steht – doch es gibt vieles, das du einfach lernen musst, indem du Menschen mit Schwedisch als Erstsprache zuhörst. Jetzt, da du das schwedische Alphabet kennst, kannst du loslegen und diese faszinierende Sprache lernen!