Porträt: Eckart & Vincenzo – Eine deutsch-italienische Liebesgeschichte

Neues aus der Serie unserer Babbel-Nutzer-Porträts – Wir stellen Auszüge aus dem Leben unserer Nutzer vor und ihre Gründe, eine Sprache zu lernen. Diesmal geht es um die deutsch-italienische Liebesgeschichte von Eckart und Vincenzo.
Porträtt

„Vor ziemlich genau zwei Jahren hat sich mein Leben komplett verändert – und alles begann mit einem schlichten „Hi” auf einer Datingplattform. Denn so habe ich Vincenzo kennengelernt. Er lebte zu diesem Zeitpunkt auf Sizilien und ich in Düsseldorf, deshalb haben wir uns zunächst nur online unterhalten, über WhatsApp, Facebook, Skype und Co., und uns so immer besser kennengelernt. Glücklicherweise spricht Vincenzo sehr gut Englisch und dank meiner Englischkenntnisse, die zumindest als passabel gelten, konnten wir uns verständigen. Ich sprach zu dem Zeitpunkt überhaupt kein Italienisch und er kein Deutsch.
Nach einer Weile lud er mich kurzerhand ein, ihn für zwei Wochen in seiner Heimat zu besuchen. Ehrlich gesagt hatte ich zunächst großen Respekt und auch ein bisschen Angst vor der Entscheidung, die Einladung anzunehmen. Nicht, weil ich dachte, dass ich einen eigentlich immer noch wildfremden Menschen besuchen würde und die Reise ein großer Reinfall werden könnte. Sondern vielmehr, weil ich bereits wusste, dass ich mich unsterblich in Vincenzo verlieben würde und dann nach diesen zwei Wochen gezwungen wäre, alleine nach Deutschland zurückzukehren. Aber„Vincy” ließ nicht locker und so entschied ich mich doch dazu, seine Einladung anzunehmen. Was hatte ich schon zu verlieren?!
Den Moment, als ich ihn zum ersten Mal sah – nach langem und ungeduldigem Warten auf mein Gepäck am Flughafen in Catania  – werde ich niemals vergessen! Was für ein toller Mensch! Nach einer kurzen aber herzlichen Begrüßung schnappte er sich meinen Koffer und wir verließen das Terminal zusammen Richtung Bushaltestelle. Von dem Moment an verbrachten wir zwei wunderschöne Wochen miteinander. Wir haben gar nicht so viel unternommen, aber ich hatte die Gelegenheit ihn und auch seine Freunde kennenzulernen. Wir haben oft stundenlang nebeneinander gelegen, Musik gehört, uns unterhalten oder einfach nur geschwiegen und die Zeit zusammen genossen. Zu diesem Zeitpunkt sprach ich wie gesagt noch kein Wort Italienisch und wenn man sich immer in einer für beide fremden Sprache unterhält, kann das ganz schön anstrengend sein.
Diese zwei Wochen mit Vincenzo waren traumhaft schön und leider viel zu schnell vorbei. Aber einen Tag vor meinem Rückflug waren wir uns beide sicher, dass wir uns nicht trennen wollen und jeder einfach so in seinen Alltag zurückkehrt. Spontan buchten wir für ihn den nächsten möglichen Flug nach Deutschland, was dazu führte, dass Vincy sogar ein paar Stunden vor mir dort landete.
Und dann ging alles wirklich sehr schnell! Denn knapp drei Wochen später saßen wir nebeneinander im Auto und fuhren die 2,300 km lange Strecke von Düsseldorf nach Sizilien, um seine Sachen und seine geliebten Frettchen abzuholen. Und man kann nicht behaupten, dass wir die lange Autofahrt nicht sinnvoll genutzt hätten, denn noch während wir unterwegs waren, vermietete Vincy sein Appartement weiter, verkaufte seinen Fernseher und informierte seine zunächst nicht wirklich begeisterten Eltern darüber, dass er nun zu mir nach Deutschland ziehen würde – und das alles per Telefon.
Das liegt nun schon über eineinhalb Jahre zurück und wir leben seitdem sehr, sehr glücklich miteinander. Manchmal kracht es auch zwischen uns, denn hin und wieder sind die kulturellen Unterschiede zwischen Nordrhein-Westfalen und Süditalien doch spürbar. Aber wir schaffen es eben immer wieder gemeinsam, uns zusammenzuraufen.
Ich habe dann auch begonnen, Italienisch zu lernen – zum einen, um mit ihm in seiner Muttersprache zu sprechen und zum anderen, um mit seinen Eltern, Geschwistern und Freunden kommunizieren zu können, die wir oft auf Sizilien besuchen. Dabei hat mir vor allem Babbel bislang sehr geholfen. Zugegeben, auch nach einem Jahr des Lernens bin ich noch ziemlich weit davon entfernt, mich fließend unterhalten zu können. Aber für Smalltalk und vor allem, um immer mehr zu verstehen, reicht es völlig aus. Ich habe aber auch noch einiges vor mir und darf deswegen nicht müde werden, mit der Babbel-App fleißig weiter zu üben. Immerhin fahren wir im August wieder für drei Wochen nach Sizilien und bis dahin will ich mich unbedingt weiter verbessern.
Vincy hat inzwischen einen Deutsch-Intensivkurs besucht und holt nun auf einem italienischen Gymnasium in Köln sein Abitur nach. Sein Deutsch ist schon hervorragend und nach und nach verlassen wir die englische Sprache, wenn wir uns unterhalten. Häufig führen unsere Gespräche aber noch zu einer lustigen Mischung aus Englisch, Deutsch und Italienisch.
Vor Vincys mutigem Schritt, alle seine Zelte abzubrechen und mit mir nach Deutschland zu kommen, habe ich noch immer großen Respekt und bin gleichzeitig voller Dankbarkeit dafür. Er fühlt sich hier in Düsseldorf auch ziemlich wohl, einzig das Wetter macht ihm bisweilen zu schaffen. Aber dafür sind wir ja bald wieder im Urlaub auf Sizilien und können dort die Sonne und Vincys geliebtes Meer genießen.”

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Sandra Halter

Sandra Halter wuchs im schwäbischen Städtchen Heidenheim an der Brenz auf, bis es sie 2002 nach Berlin zog. Nach ihrem Studium der Politik- und Sozialwissenschaften in Berlin und Paris ist sie – mit einigen Zwischenstationen – schließlich glücklich bei Babbel in der Presseabteilung gelandet. Es sei denn, sie erhält doch noch das heimlich ersehnte Angebot, live vor Ort die nächste Oscarverleihung oder königliche Hochzeit zu kommentieren.

Sandra Halter wuchs im schwäbischen Städtchen Heidenheim an der Brenz auf, bis es sie 2002 nach Berlin zog. Nach ihrem Studium der Politik- und Sozialwissenschaften in Berlin und Paris ist sie – mit einigen Zwischenstationen – schließlich glücklich bei Babbel in der Presseabteilung gelandet. Es sei denn, sie erhält doch noch das heimlich ersehnte Angebot, live vor Ort die nächste Oscarverleihung oder königliche Hochzeit zu kommentieren.