Türkische Namen gibt es aus allen Bereichen des Lebens. Es handelt sich dabei oft um alltägliche Wörter, wie Liebe (Sevgi), Wunsch (Dilek), Glück (Uğur), Hoffnung (Ümit) oder frei (Özgür). Das ist besonders für Türkischlernende ein großer Vorteil! Denn kennen sie die Bedeutung eines Namens, können sie ihrem Wortschatz direkt auch eine weitere Vokabel hinzufügen.
Die Namen meiner Familie
In meiner Familie – das sind mein Bruder Frieden (Barış) und meine Cousinen Knospe (Gonca) und Flamme (Alev) – machen wir uns gern einen Spaß daraus und übersetzen sie in unserer alltäglichen Kommunikation. Dabei entstehen Sätze, wie „Tante Rosenlegerin, hast du Tante Luft gefragt, ob sie und Flamme auch zum Frühstück bei Tante Morgen und ihrer Tochter Sommerwind, der vom Land ins Meer hinein weht kommen?“.
Besonders beliebte Elemente in türkischen Namen sind Mond und Sterne. So können Namen schon einmal wie aus 1001 Nacht klingen:
- Aykut („glückseliger Mond“)
- Mehtap („Mondlicht“)
- Sonay („letzter Mond“)
- Yıldız („Stern“)
- Aylin („Lichtkreis um Mond und Sterne…“)
Häufig geben Eltern ihren Kindern ähnlich klingende oder thematisch verwandte Namen, wie es bei einem mir bekannten Geschwisterpaar der Fall ist. Der ältere Bruder heißt Bulut (Wolke), die jüngere Schwester Yağmur (Regen). Und das sind zwei ganz gewöhnliche und hübsche Namen – vorausgesetzt sie werden richtig ausgesprochen! Leider ist das für deutsche Muttersprachler:innen nicht immer so einfach, und so wird aus dem wunderschönen Namen Yağmur dann schon einmal „Jackmua“ oder aus Gonca „Gonka“. Wenn du nun unsicher bist, ob du die Namen deiner Freunde oder Bekannten eigentlich richtig aussprichst, dann empfehle ich dir unseren Türkischkurs in der Babbel-App. Hier lernst du dann auch, was der Unterschied zwischen Erkan und Ercan ist.
Die türkische Namenswelt
Eltern nennen ihre Kinder auch mal Yiğit („mutig“), Mert („ehrlich, männlich“) oder Ece („Königin“), in der Hoffnung, dass der Name vielleicht auch auf die Persönlichkeit abfärbt? Wie im Falle der bekannten türkischstämmigen Fußballspieler, die Altıntop-Brüder Hamit und Halil. Altın heißt „Gold“, top ist der „Ball“. Die Goldball-Brüder! Zufall?
Manchmal hat man auch weniger Glück mit dem Namen. Was sagt zum Beispiel der Nachname Deli („verrückt“) über eine Person aus? Es gibt ihn wirklich! Gut, den Nachnamen können wir uns nicht aussuchen. Es sei denn, man macht sich die bunte türkische Namenswelt zunutze und kreiert sich einen schönen Künstlernamen daraus. So entstehen Namen für türkische Arabesk-Sänger wie „Süße Stimme, Starke Stimme“ oder „Rote Rose“. Mittlerweile werden auch Vornamen immer ausgefallener. Ein bekannter türkischer Schauspieler und Talkshowmaster hat seine Tochter İstanbul genannt. Wenn es Paris als Vornamen gibt, warum dann nicht auch Istanbul?!