Babbel kann sich immer wieder neu zur bestmöglichen Version seiner selbst weiterentwickeln und beständig wachsen, weil wir an unser Team den Anspruch haben, getreu dem Motto Learning by Doing zu lernen. Seit den Anfängen im Jahr 2008 ist die Lernplattform auf über eine Million aktiver Nutzer angewachsen. Als weltweit erste erfolgreiche Sprachlern-App mussten wir nicht nur bei null anfangen und eine didaktische Methodologie für das Sprachenlernen mit einer mobilen App entwickeln, sondern auch die zahlreichen technischen, logistischen und sogar kulturellen Herausforderungen bewältigen, die ein schnelles Wachstum und die damit verbundenen Veränderungen mit sich bringen.
Weil es in dieser Hinsicht keinen vorgezeichneten Pfad gab, dem wir hätten folgen können, haben die beruflichen Werdegänge mancher Mitarbeiter interessante und unerwartete Richtungen eingeschlagen.
Um herauszufinden, was „Babbelonier“ durch ihren Job gelernt haben, habe ich zwei Mitarbeiter, die schon eine (relativ) lange Zeit dabei sind, gebeten, von ihren Erfahrungen zu erzählen. Katja, Head of Didactics, hat ihre Leidenschaft für Sprachen zum Beruf gemacht, indem sie Menschen auf der ganzen Welt dabei hilft, Sprachen zu lernen. Jetzt leitet sie ein Team bestehend aus über 100 internen und externen Sprachexperten, die unsere gesamten Kursinhalte konzeptualisieren, produzieren, optimieren und hart daran arbeiten, das Lernen mit Babbel kontinuierlich zu verbessern.Ed ist Leiter des Content-Marketing-Teams und des Social-Media-Teams. Er hat das Babbel Magazin, das 2014 ursprünglich als Plattform für Videomarketing-Aktivitäten gegründet worden war, zu einem wichtigen Kanal für Babbel gemacht und somit das internationale Wachstum des Unternehmens vorangetrieben. Das Magazin bietet Inhalte in sieben Sprachen und erreicht jeden Monat Millionen Leser weltweit.
Sowohl Katja als auch Ed kamen mit einem gewissen Grad an Erfahrung aus anderen E-Learning-Start-ups zu Babbel – wenn auch ihre anfänglichen Verantwortungsbereiche ganz anders aussahen als ihren jetzigen:
Katja: Vor Babbel habe ich als freiberufliche Lehrerin und als Tutorin an der Universität gearbeitet, danach bei einem Start-up für videobasiertes Online-Sprachenlernen. Dort habe ich alles Mögliche gemacht, vom Editieren über Schauspielern bis hin zur Organisation von Videodrehs. Aber dieses Start-up ist nicht so schnell gewachsen wie Babbel.
Im August 2010 fing ich als Content Project Manager bei Babbel an. Ich war für den Ausbau der verschiedenen Sprachniveaus und die Produktion neuer Sprachkurse zuständig, wie etwa die Anfängerkurse für Französisch, Italienisch, Spanisch und sogar Schwedisch. Für die romanischen Sprachen fiel mir das nicht schwer, aber Schwedisch war komplizierter und ein Teil des Lerninhalts musste später von echten Experten verbessert werden. Im Moment optimiert mein Team also gerade meine erste Version der Kurse.
Ed: Ich habe sechs Jahre lang als Lehrer und mittelmäßiger Übersetzer gearbeitet und dabei geholfen, ein Start-up für virtuelle Klassenräume aufzubauen (was aber auch nie wirklich den Durchbruch geschafft hat).
Mitte 2012 begann ich dann im Bereich Search Engine Marketing (SEM) für Babbel zu arbeiten, nachdem ich mich zunächst als Übersetzer beworben hatte. Ich schätze, die haben mich eingestellt, weil ich ein englischer Muttersprachler bin, der schon mal ein bisschen mit der statistischen Analysesoftware SPSS und mit Microsoft Excel gearbeitet hatte. Damals waren die Dinge noch anders! Dann haben wir so richtig losgelegt und unser Marketing mithilfe von SEM internationalisiert.
Lernen, was dein Job wirklich bedeutet
Viele Angestellte arbeiten in grundlegend anderen Kompetenzen als denen, für die sie ursprünglich eingestellt wurden. In den meisten Unternehmen ist dies ganz einfach die Folge von Beförderungen und Dauer der Betriebszugehörigkeit. Bei Babbel hingegen entwickeln sich berufliche Laufbahnen manchmal in unerwartete Richtungen, weil unsere Mitarbeiter Wachstumschancen erkennen oder einfach ein besseres Verständnis davon bekommen, was ihre Rolle innerhalb eines größeren Organisationsrahmens ist.
Ed: Vor mir gab es meine aktuelle Position bei Babbel gar nicht – ich bin mir nicht mal sicher, ob es bei anderen Unternehmen aus dem Bereich Wissensvermittlung eine vergleichbare Stelle gibt. Ich fing als SEM Trainee an, wurde dann SEM Manager, danach Senior SEM Manager und Senior Content Marketing Manager, bevor ich schließlich Head of Content Marketing wurde … Jetzt sieht das furchtbar veraltet aus und funktioniert auch nicht mehr gut, aber die kleinen interaktiven YouTube-Videos, die wir 2012 gemacht haben, waren effektiv und einzigartig und sie führten zur Zusammenarbeit mit Video-Editoren, was letztendlich den Weg für den bekannten YouTube-Channel von Babbel geebnet haben.
Katja: Ich musste im Endeffekt lernen, Arbeit abzugeben und Verantwortungsbereiche zu delegieren. Um neue Verantwortungsbereiche zu übernehmen, muss man sich Zeit freischaufeln und anderen vertrauen, dass sie einen guten Job machen. Der härteste Teil war für mich, die direkte Leitung des Französisch-Teams aufzugeben – der Sprache, die ich in der Universität studiert habe und praktisch auf muttersprachlichem Niveau spreche. Jetzt muss ich die Richtung für das gesamte Team definieren und andere Manager leiten, was für mich total neu ist.
Ed: Ich bin vom Macher zum Manager geworden (der immer noch vorgibt, ein Macher zu sein) und ich verstehe langsam, was eigentlich die Aufgaben eines Managers sind. Früher saß ich hinter einem Computer, jetzt sitze ich davor. Die Verantwortungsbereiche liegen einfach am anderen Ende des Spektrums: Jetzt bin ich verantwortlich für Leute und hohe Zahlen in schönen Tabellen, während ich früher für kleine Zahlen in hässlichen Tabellen verantwortlich war.
Lernziele setzen
Jeder bei Babbel setzt sich regelmäßig individuelle Ziele – Fertigkeiten, die er verbessern will, und Kenntnisse, die für seinen Job hilfreich sind. Die Babbel Academy bietet von Sprachunterricht bis hin zum Management-Training vieles an. Die Mitarbeiter werden zudem zur Teilnahme an externen Trainings und Seminaren ermuntert.
Katja: Schon bevor wir mit den Babbel-Academy-Trainings für Line Manager angefangen haben, organisierte unsere Director of Didactics Miriam, die unsere Abteilung aufgebaut und die einzigartige Lehrmethode von Babbel entwickelt hat, verschiedene Management-Trainings. Diese waren sicherlich eine gute Grundlage, aber sie sind keine Garantie dafür, dass man im echten Leben keine Fehler macht – man muss einfach aus ihnen lernen.
Ich ermutige mein Team, an Konferenzen teilzunehmen und ihr Wissen über die Sprachlernindustrie und Linguistik auch intern zu teilen. Ich unterstütze teamübergreifende Initiativen zum Wissensaustausch mit anderen Abteilungen, wie zum Beispiel mit Marketing und New Business Initiatives. Ich glaube, dass wir Inspiration immer sowohl innerhalb als auch außerhalb von Babbel finden können.
Ed: Ich war bei ein paar Konferenzen dabei, hatte Management-Trainings und Kurse für unterschiedliche Softwareprogramme. Wir hatten auch mal eine „Lernzeit“, in welcher wir dazu verpflichtet waren, etwas zu lernen. Tatsächlich ist dabei auch die Idee für das Magazin entstanden! Ein Anfängerfehler, den ich heute bereue, war, dass ich früher starke Soft Skills – oder auch Management Skills – vernachlässigt habe, weil diese nämlich viel zur Effektivität in unserem Team beitragen. Diesen Fehler zu korrigieren dauert lange und verlangt viel Arbeit, lohnt sich letztendlich aber sehr. Irgendwann werde ich es schaffen.
Katja: Es gibt immer noch mehr, was ich gerne machen würde. Ich hätte zum Beispiel gern mehr Zeit, verschiedene digitale Lernprodukte auszuprobieren, auch wenn ich die bekanntesten Sprachlernprogramme bereits getestet habe.
Dinge niederreißen, die noch funktionieren
Schnelles Wachstum bedeutet, dass sogar erfolgreiche Initiativen und Prozesse verworfen werden müssen, wenn es Verbesserungsmöglichkeiten gibt.
Katja: Ich habe den Eindruck, dass die Didactics-Abteilung von Anfang an sehr gut organisiert war, was natürlich essenziell ist, wenn man so viele Lerninhalte in 14 verschiedenen Sprachen produziert. Andererseits waren wir vielleicht manchmal ein bisschen zu organisiert – das kann in einem schnell wachsenden Unternehmen ein Problem sein, weil man dort oft bestimmte Teile von dem, was festgelegt wurde, wieder loslassen muss, um sich an ein sich veränderndes Umfeld anzupassen. Flexibilität ist in einem heterogenen Unternehmen mit verschiedenen Ansätzen und Kommunikationswegen eine Schlüsselkompetenz. Für mich persönlich habe ich verschiedene Arten der Arbeitsorganisation und Anpassungsfähigkeit gelernt.
Ed: Im Marketing sagen wir, dass ein Start-up immer in der Krise steckt – wenn nicht, dann läuft etwas schief. Sobald etwas läuft und stabil ist, reißen wir es wieder ein und machen es besser, größer oder schneller – oder im besten Fall alles auf einmal.
Dieser Artikel ist der erste aus einer Reihe, in der es um die Selbstauffassung von Babbel als Lernunternehmen geht. Nächstes Mal schauen wir uns an, was wir von unseren Nutzern gelernt haben und wie dein Feedback uns dabei hilft, unsere Kurse ständig zu verbessern. Hast du selbst interessante Erfahrungen mit unseren Kursen gemacht und möchtest uns deine Geschichte erzählen? Dann würden wir uns freuen, wenn du unten einen Kommentar schreibst.