Babbel-Bericht: Welche Länder sind die besten im Sprachenlernen?

Von Rebecca van Sambeck

Eine Sprache zu lernen ist nicht immer leicht. Studien haben ergeben, dass 70 bis 90 Prozent der Lernenden dieses Ziel nicht erreichen – und dass die geografische Lage eine Rolle spielt, um erfolgreich eine neue Sprache zu lernen.

Als die weltweit meistverkaufte Sprachlernplattform kennt Babbel die Hotspots des Sprachenlernens ganz genau. Wo leben also die Menschen, die am besten eine Sprache lernen? Und sind manche Länder wirklich besser darin als andere?

Um herauszufinden, welche 10 Länder in Nordamerika und Europa das Sprachenlernen am besten meistern, hat Babbel Statistiken zur Lernmotivation und Selbstwirksamkeit von Millionen von Nutzenden über 14 Lernsprachen hinweg unter die Lupe genommen. Und die Länder mit den besten Sprachenlernenden sind…

Die 10 Länder mit den besten Sprachenlernenden

Pos.

Land

1

Italien

2

Frankreich

3

Kanada

4

Deutschland

5

Österreich

6

Polen

7

Vereinigtes Königreich

8

Niederlande

9

USA

10

Spanien


Das steckt hinter der Liste: Ein wichtiges Element der Babbel-Methode ist das bewährte psychologische Konzept des Lernens durch regelmäßiges Wiederholen („Spaced Repetition"). Bei dieser Methode wird neue Information aufgenommen und in bestimmten Abständen mehrmals wiederholt. Dadurch gelangt die Information vom Kurzzeit- ins Langzeitgedächtnis.

In der Babbel-App geht es dabei vor allem um das „magische Verhältnis" von Lektionen und Wiederholungen. Unser Analytics-Team hat herausgefunden, dass Lernende, die Lektionen und Wiederholungen in einem Verhältnis von 60/40 durchführen, mit einer höheren Wahrscheinlichkeit eine Routine entwickeln und ihre Lernziele erreichen. Wir nennen diese Untergruppe von Nutzenden auch gern „Superlernende‟.

Die oben genannten Länder sind nach ihrem Anteil an Superlernenden sortiert, beginnend bei dem größten. Insbesondere bei dem erstplatzierten Land Italien ist das regelmäßige Wiederholen eine wahre Wunderwaffe. Global gesehen sind die italienischen Superlernenden bei Babbel am besten darin, in den ersten 20 Tagen ihrer Sprachlernreise ein 60/40-Verhältnis zwischen Lektionen und Wiederholungen einzuhalten. Doch regelmäßiges Wiederholen hat noch mehr Vorteile.

Vielleicht hast du schon einmal gehört, dass es drei Wochen dauert, um eine Gewohnheit zu entwickeln? Diese 21-Tage-„Regel‟ wurde inzwischen als Internet-Mythos enttarnt. Eine psychologische Studie hat jedoch herausgefunden, dass es durchschnittlich zwei Monate dauert, bis ein bestimmtes Verhalten automatisch abläuft. Interessanterweise sind die italienischen Superlernenden bei Babbel, die in den ersten zwei Wochen am konsequentesten lernen, auch bis in den zweiten Monat hinein die Strebhaftesten.

Das Lernen einer Sprache ist eine monate- oder jahrelange Reise – je nachdem, welches Sprachlevel man erreichen möchte. Doch Superlernende, die in den ersten 20 Tagen eine feste Gewohnheit entwickelt haben, bleiben erwiesenermaßen langfristig am Ball und erzielen bessere Ergebnisse.


Italiens Erfolgsrezept


Viele Menschen in Westeuropa sind zweisprachig. Doch laut Todd Ehresmann, Sprachwissenschaftler und Head of Learning Content bei Babbel, sind Italiener:innen typischerweise weniger gut in Englisch und häufiger einsprachig als viele ihrer europäischen Nachbar:innen. Neueste Statistiken zeigen, dass Menschen in Italien weniger gute Englischkenntnisse besitzen und hinsichtlich der eigenen Angabe der Zweisprachigkeit im unteren Viertel liegt. Allerdings kann diese wahrgenommene Schwäche als Motivator dienen und somit eine Stärke sein.

„Letztlich dreht sich alles um die Lernmotivation. Nicht zu den Europäer:innen zählen zu wollen, die schlecht Englisch sprechen, ist eine deutlich stärkere Motivation als etwa Vokabeln für den nächsten Urlaub beherrschen zu wollen, um im Restaurant Essen zu bestellen. Wenn man Letzteres nicht schafft, ist das kein Weltuntergang. Wenn man jedoch in Italien lebt und kein Englisch beherrscht, kann das Nachteile im Beruf bedeuten", erklärt er.

Tatsächlich sind Karrierechancen ein wesentlicher Motivator für das Lernen einer Sprache. Zusammen mit Polen, den Niederlanden und Spanien geben italienische Babbel-Nutzende ihre Arbeit als wichtigsten Grund für das Lernen einer neuen Sprache an.

In Italien macht die Tourismusbranche 8,3% der Gesamtbeschäftigung des Landes aus. Der Weltrat für Reisen und Tourismus geht davon aus, dass bis 2033 einer von sieben Italiener:innen im Tourismus arbeiten wird. Eine zweite Sprache zu sprechen, vor allem Englisch, kann Italiener:innen bei der Jobsuche in dieser Branche also einen Vorteil verschaffen – zu Hause und anderswo. Der Wunsch nach einem Job sorgt bei italienischen Babbel-Nutzenden offenbar für eine echte intrinsische Motivation.


Die Olympiade der Sprachlernenden


Babbel hat sich die Lerngewohnheiten und Eigenschaften der 10 führenden Nationen von Superlernenden angesehen, um herauszufinden, wodurch sich die einzelnen Länder auszeichnen.

Unter den Top 10 erhält Italien Gold in den großen Kategorien „meiste Lernaktivitäten‟ und „konsequentestes Lernen‟. Doch auch Deutschland und Frankreich können sich sehen lassen! Diese Länder und ihre Superlernenden schauen wir uns als Nächstes an.


Warum Frankreich eine glatte Eins beim Thema Zielsetzung bekommt


"Frankreich, das im Superlernenden-Ranking den zweiten Platz belegt, tut sich beim Thema Zielsetzung besonders hervor. Ganze 75% der französischen Lernenden setzen sich innerhalb der ersten sieben Tage ihrer Sprachlernreise in der Babbel-App ein Ziel.

Eine der beliebtesten Funktionen der App, Babbels Aktivitäten-Tracker, hilft Lernenden, einen zielorientierten Lernplan zu erstellen. Möchte man beispielsweise in ein bis drei Monaten Italienisch lernen, erstellt der Aktivitäten-Tracker aus diesem Ziel einen Lernplan mit verschiedenen Optionen, die 5, 15, oder 30 Minuten Lernzeit pro Tag umfassen. So sorgt Babbel für die nötige Motivation: Man setzt sich ein erreichbares und flexibles Ziel für das gewünschte Sprachlevel und der Tracker hilft dabei, die persönlichen Fortschritte im Blick zu behalten und den Lernplan einzuhalten. So unterstützt Babbel Lernende darin, eine Routine zu entwickeln.


Delphine, französische Muttersprachlerin und Babbel-Nutzerin, lernt gerade Italienisch als dritte Sprache und sagt: „Ich glaube, Motivation ist enorm wichtig, wenn man eine Sprache lernen will. Und sich Ziele zu setzen und die eigenen Fortschritte zu beobachten, hält die Motivation aufrecht!‟

Delphine nutzt den Aktivitäten-Tracker, um Wochenpläne für ihre Sprachlernreise aufzustellen.

„Ich versuche, mich an die Ziele in meinem Aktivitäten-Tracker zu halten und belohne mich, wenn ich sie erreiche. Oft haben die Belohnungen mit der Sprache zu tun, die ich lerne. Ich probiere zum Beispiel ein italienisches Gericht aus, kaufe ein Buch, das auf Italienisch geschrieben ist, oder lerne durch Musik, Reisen oder Filme etwas über die Kultur.‟


Die deutsche Lernmoral


Während Deutschland einen geringeren Anteil an Superlernenden hat als Italien oder Frankreich, ist seine Lernmoral kaum zu überbieten. Wie man im oben stehenden Diagramm ablesen kann, schließen Lernende aus Deutschland mehr Sprachlektionen und Wiederholungen ab als in jedem anderen Land.

„Deutschland legt in der Schule viel Wert auf das Sprachenlernen. Darüber hinaus sind Deutsche leidenschaftlich gern auf Reisen; das Land gibt im internationalen Vergleich das meiste Geld für Tourismus aus, dicht gefolgt von den USA, dem Vereinigten Königreich, Kanada und Frankreich‟, so Ehresmann."
"Julia, eine deutsche Muttersprachlerin und Babbel-Nutzerin, lernt Italienisch als ihre vierte Sprache und kann dem nur zustimmen.

„In Deutschland ist der Spracherwerb überaus wichtig, besonders für Englisch und oft auch für weitere Sprachen wie Französisch‟, erklärt sie. „Es gibt ein Sprachkenntnis-Spektrum unter uns Deutschen. In meinem Freundeskreis sprechen viele ein recht gutes Englisch, vor allem im Reise-Kontext.‟

Für Julia war es hilfreich, sich Ziele zu setzen und ihre neuen Kenntnisse bei jeder Gelegenheit zu nutzen, um schließlich fließend Italienisch zu sprechen. „Ich habe mir einen flexiblen Lernplan erstellt und jeden Tag ein bestimmtes Zeitfenster für Lektionen und Übungen freigehalten. Realistische Ziele waren für meinen Fortschritt enorm wichtig. Ich habe mir bestimmte Meilensteine überlegt; zum Beispiel wollte ich einen Film ohne Untertitel verstehen oder ein Buch auf Italienisch lesen‟, so Julia."

Svenja, die ebenfalls deutsche Muttersprachlerin ist und mit Babbel lernt, hat es sehr geholfen, ihre Lektionen und Wiederholungen mit Sport zu verbinden und so zur Gewohnheit zu machen: „Ich habe alltägliche Aktivitäten mit der Babbel-App verbunden. Laut wissenschaftlicher Erkenntnisse braucht man 66 Tage, um eine Gewohnheit zu entwickeln. Das Gehirn weiß dann automatisch, wann die Aktivität ansteht. Das heißt, jedes Mal, wenn ich mich auf den Hometrainer schwinge, habe ich das dringende Bedürfnis, die Babbel-App zu öffnen! Es funktioniert wirklich und ist eine tolle Erfahrung.‟
Julia und Svenja sind sich einig, dass Motivation und Durchhaltevermögen ihr Schlüssel zum Erfolg waren. „Das Sprachenlernen ist viel einfacher, wenn man einen Grund hat. Wenn man einen Sinn darin sieht, was man tut, macht das tägliche Lernen Spaß‟, so Svenja.

Mythen über US-amerikanische Sprachlernende

Die USA befinden sich am Ende unserer Top 10 der Superlernenden. Doch das heißt nicht, dass Amerikaner:innen schlecht im Sprachenlernen sind.

Die meisten Amerikaner:innen sind einsprachig: Daten des US-Volkszählungsamtes zeigen, dass nur etwa 23% der amerikanischen Bevölkerung zweisprachig sind. Dieser Anteil mag im Vergleich zu Schweden mit 60% gering erscheinen, entspricht aber fast dem Durchschnitt von 25% in der Europäischen Union. Dennoch müssen Amerikaner:innen beim Sprachenlernen gewisse Hürden überwinden, die es für Europäer:innen nicht gibt.

Ganz vorneweg spielt die Motivation eine Rolle. In Amerika zweisprachig zu sein bringt keine besonderen Karrierevorteile mit sich, da die Arbeitssprache fast überall in den USA Englisch ist. Dadurch sind bessere Karrierechancen kein Motivator für das Erlernen einer zweiten Sprache. Allerdings wird sich dies in Zukunft vermutlich ändern. In den USA wird es bis 2050 voraussichtlich mehr Spanischsprechende geben als in jedem anderen Land der Welt. Spanisch (sowohl europäisch als auch mexikanisch) ist bereits jetzt die gefragteste Lernsprache der Babbel-Nutzenden in den USA.

Zwar ist das Reisen für Babbels amerikanische Superlerner:innen der wichtigste Motivator, jedoch wird an den meisten beliebten Reisezielen auch Englisch gesprochen. Darüber hinaus verlassen über 50% der Amerikaner:innen ihr Land ohnehin nicht: Laut des Marktforschungsunternehmens YouGov besitzen 52% der Amerikaner:innen keinen Reisepass. Und für Amerikaner:innen mit Reisepass sind längere Urlaube oft nicht möglich. Das US-Bundesamt für Arbeitsstatistiken gibt an, dass der durchschnittliche Urlaubsanspruch für US-amerikanische Arbeitnehmer:innen je nach Zeit im Unternehmen bei 10 bis 19 Tagen liegt. Europäer:innen hingegen genießen monatelange Urlaube und können nach einem nur zweistündigen Flug bereits in eine neue Kultur und Sprache eintauchen.

Ehresmann gibt außerdem zu bedenken, dass Amerikaner:innen Hemmungen davor haben, eine zweite Sprache zu sprechen. Sie denken, sie können es einfach nicht, was auch durch einen bestimmten Mythos bedingt ist, der sich hartnäckig hält: „Viele Amerikaner:innen sagen sich, sie können keine neue Sprache lernen, weil sie in ihrer Jugend nicht damit angefangen haben."

Und der Spracherwerb in amerikanischen Schulen lässt tatsächlich zu wünschen übrig. Während 92% der europäischen Schüler:innen in der Schule eine zweite Sprache lernen, machen laut Untersuchungen von Pew nur 20% der amerikanischen Schüler:innen in ihrer gesamten schulischen Laufbahn einen Sprachkurs.

Doch Ehresmann hält dagegen und erklärt: „Tatsache ist auch, dass im Zuge weiterer Forschungsergebnisse zum Sprachenlernen im Erwachsenen- und Kindesalter immer deutlicher wird, das das Alter keine große Rolle spielt. Man muss nur die richtigen Gewohnheiten entwickeln und motiviert bleiben."

„Hinsichtlich der angeborenen Fähigkeiten gibt es nichts, was Amerikaner:innen fehlen würde, um eine Sprache genauso gut zu lernen wie andere Nationen", so Ehresmann.

Auch US-amerikanische Nutzende haben mit Babbel langfristige Erfolge erzielt. Im Jahr 2023 haben amerikanische Superlernende die Anzahl ihrer täglichen Lernaktivitäten in der Babbel-App vervierfacht. Diese enorme Leistung zeigt, dass mehr und mehr Nutzende beim Üben ihrer neuen Fähigkeiten selbstbewusster werden.

Diese Karte zeigt die Bundesstaaten mit den meisten Superlernenden in den USA. Babbel-Superlerner:innen in Schmelztiegeln wie Texas, Florida, Kalifornien und New York sind der lebende Beweis, dass Amerikaner:innen genauso gut darin sind, eine Sprache zu lernen, wie alle anderen auch.

Warum Superlernende mit dem Babbel-Ökosystem noch schneller fließend sprechen

Lektionen und Wiederholungen sind überaus wichtig, um mit Babbel fließend eine neue Sprache zu sprechen. Allerdings erreichen Nutzende, die auch andere Lernmöglichkeiten ergreifen, tendenziell noch bessere Ergebnisse. Zum Beispiel nutzen unsere italienischen Superlernende deutlich häufiger die Audio-Angebote und Podcasts von Babbel als andere Lernende.

Das Ökosystem von Babbel besteht aus vielen spannenden, aufeinander abgestimmten Lernaktivitäten, die dir helfen, deine Ziele zu erreichen, ohne dich zu langweilen oder zu verausgaben.

  • Du kannst neue Vokabeln mit Wortspielen wie „Sätzelabyrinth" lernen

  • Dein Sprachverständnis mit Storytelling-Podcasts wie „Un Día en Español‟ verbessern

  • Mit KI-gesteuerter Software das Sprechen üben

  • Mit der Funktion „Alltagsgespräche" gezielt alltagsrelevante Dialoge üben

  • An Live-Unterricht mit zertifizierten Lehrkräften teilnehmen

    „Menschen lernen auf verschiedene Art und Weise eine Sprache. Durch Lernspiele oder Podcasts in einer anderen Sprache interagieren Lernende in verschiedenen Kontexten und Modi mit ihr", so Ehresmann. „Sie sehen sie nicht nur schriftlich vor sich, sondern hören die Audioaufnahme oder verbinden die Sprache mit Bildern. Das ermöglicht es ihnen, auf ihrer Lernreise Fortschritte zu machen und schließlich fließend zu sprechen.‟

    Und es macht einfach Spaß. So wird das Sprachenlernen unterhaltsam und machbar. Das ist auch für unsere deutsche Superlernerin Svenja ausschlaggebend: „Lernen muss Spaß machen und erfolgversprechend sein. Ich finde, Babbel leistet mit seinem spielerischen Ansatz einen hilfreichen Beitrag zur Verbesserung der Sprachlernkultur. Folge deiner Freude!"

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